Aktientipp Nestlé: Gute Preise und schöne Kosmetik in der Bilanz

Aufgrund der guten Zahlen in den Schwellenländern und Riesenerfolg mit Kaffeekapseln bildet die Aktie des Lebensmittelkonzerns Nestlé ein interessantes Investment.

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Nespresso-Kapseln von Nestlé Quelle: dpa

Obwohl sich der Nahrungsmittelkonzern Nestlé mit derivativen Finanzinstrumenten gegen Preisschwankungen von Rohstoffen absichert, drückten teurer Kaffee und Kakao schwer auf die Gewinnrechnung – jedenfalls bis vor einem Jahr. Seitdem aber haben die Agrarmärkte gedreht: Weizen ist etwa um ein Fünftel billiger geworden, Zucker um 30 Prozent, Kaffee und Kakao um 40 Prozent.

Wie das die Kosten 2012 entlasten könnte, zeigt eine Rechnung. 2011 hatten sich bei Nestlé die Herstellungskosten im Zuge der Rohstoffhausse um zwei Prozentpunkte auf 53 Prozent vom Umsatz erhöht. Wenn die Agrarrohstoffe nun auf ihrem niedrigen Niveau bleiben, dürfte der Anteil wieder um ein bis zwei Prozentpunkte sinken. Bei einem Jahresumsatz von 90 Milliarden Franken könnte das die Rechnung um rund eine Milliarde Franken entlasten.

Auf der anderen Seite bekommen die Schweizer mehr Geld herein: Nestlé kann zunehmend Preiserhöhungen durchdrücken. Im vergangenen Jahr waren das 3,6 Prozent. Durch das weltweit robuste Konsumklima ist in diesem Jahr ein ähnlicher Preisanstieg möglich.

Kursverlauf der Nestlé-Aktie

Ein Schub kommt aus den Schwellenländern. Nestlé erzielt hier zweistellige Umsatzraten. Mit mehr als 15 Milliarden Franken Jahresumsatz sind die Schwellenländer ein zentraler Absatzmarkt geworden.

Ein Riesenerfolg ist das Geschäft mit Kaffeekapseln. In innerstädtischen Top-Lagen großer Städte eröffnen die Schweizer eine Kaffee-Boutique nach der anderen; in diesem Jahr sollen 40 neue dazu kommen. Produziert wird in wesentlich kostengünstigerem Umfeld; etwa in Schwerin, wo Nestlé ein neues Werk für Kaffeekapseln baut – großzügig gefördert von der Landespolitik. Etwa 3,5 Milliarden Franken dürfte Nestlé im Geschäft mit Kaffeekapseln umsetzen, ein Fünftel mehr als im Vorjahr.

Nestlé ist solide finanziert. In den Büchern stehen 58 Milliarden Franken Eigenkapital, mehr als die Hälfte der Bilanzsumme. Und dabei ist die 30-prozentige Beteiligung am französischen Kosmetikkonzern L’Oréal, in dessen Kontrollgremium nun Nestlé-Chef Paul Bulcke einzieht, bei Weitem nicht mit ihrem aktuellen Börsenwert (16 Milliarden Euro) einbezogen.

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