China-Aktien Kein kalkulierbares Risiko

Quelle: AP

Die chinesische Börse knickt ein, weil Investoren eine wichtige Regel nicht beachtet haben, sondern nur auf Aktienkennzahlen schauten. Ein Kommentar.

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Hier der Apfel, dort die Birne. Hier die seit dem 19. Jahrhundert gewachsene Börse mit transparenten Regeln und einklagbaren Rechten, dort ein Aktienmarkt, gefangen in einem Regime, das seine Macht im Spagat zwischen Markt und Diktatur absichern will.

Die Rede ist von der Börse in New York und der in Shanghai. Nur allzu gerne haben in den vergangenen Jahren viele Anlagestrategen für China getrommelt. Der größte Konsummarkt der Welt? Klar, China. Techriesen wie Tencent oder Alibaba gehörten deshalb in jedes Portfolio, zumal sie ja, gemessen an den üblichen Aktienkennziffern, deutlich günstiger sind als ihre US-Pendants, günstiger als Amazon etwa.

Dieser Tage zeigt sich, wie nachlässig und oberflächlich Investoren vorgegangen sind. Nachdem Peking wieder einmal in den Markt eingreift, rutschen die Kurse dramatisch. Indizes auf chinesische Techaktien liegen fast 40 Prozent im Minus seit ihrem Hoch.

Getroffen sind Anleger, denen eingetrichtert wurde, ihr Depot breit zu diversifizieren. Das hilft der Fondsindustrie, aber nicht immer der Rendite. Anleger, die sich Chinaaktien anteilig zur Wirtschaftsleistung des Landes ins Depot packen, erhöhen vor allem ihr Risiko. Wer politische Einflussnahme ins Kalkül zieht, kauft in China lieber nicht so groß ein.

Mehr zum Thema: Nach Alibaba und Didi nehmen Pekings Regulatoren immer neue Ziele ins Visier. An der Börse erleben die Firmen ein wahres Blutbad.

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