In einer großen Medienkampagne promotet der von der US-Börsenaufsicht SEC wegen Betrugs gesuchte und von Investoren auf 200 Millionen Dollar Schadenersatz verklagte Homm sein demnächst erscheinendes Buch mit dem kryptischen Tirtel „Kopf Geld Jagd“ - und gibt den reuigen Sünder.
„Ich war ein Schwachmat“ , sagte er der „Süddeutschen Zeitung“, „Gier ist nicht geil“ grämte er sich gegenüber dem „Stern“. Geld habe er nicht mehr viel, weil sein Vermögensverwalter es statt in Gold und Franken in Papiere des betrügerischen US-Anlagemanagers Bernie Madoff gesteckt habe, grämte er sich bei „Spiegel Online“. Jetzt aber wolle er ein neues Leben beginnen, mit den Behörden kooperieren und sich auch den Vorwürfen der Investoren stellen. So richtig bös illegale Sachen will er aber niemals gemacht haben.
Vorwurf: Fast 200 Millionen Dollar gestohlen
Dass ihm die SEC und seine ehemaligen Anleger dies abkaufen, scheint eher unwahrscheinlich. Vor zwei Jahren hatten Investoren beim US-Distriktgericht für New York Süd eine Klage eingereicht. Sie werfen Homm und seinen Helfern vor, sie hätten den von ihnen geführten Hedgefonds einen "zweistelligen Millionenbetrag gestohlen" und sie durch manipulierte Geschäfte um "fast 200 Millionen Dollar" geschädigt zu haben, von denen ein großer Teil wiederum in ihre Taschen gewandert sei.
Hedgefonds gemolken
Laut Klageschrift, die später zum Teil wörtlich in der SEC-Anklage auftaucht, hatten Homm und Kollegen ein Betrugssystem konstruiert, das es ihnen ermöglichte, die Hedgefonds auf mindestens vier verschiedene Arten zu melken - über private Aktienverkäufe an die Fonds, Gebühren für Platzierung von Aktien, Handelsprovisionen und Boni. Die Vorwürfe sind sehr detailliert, um sie zu widerlegen, müsste Homm sich wohl in die USA wagen. Widerlegt ist bereits eine andere Behauptung Homms, die nämlich, er sei nicht untergetaucht, sondern die ganzen Jahre über einen Anwalt zu erreichen gewesen. Den zivilrechtlichen Klägern war es jedenfalls unmöglich, auch mit Hilfe aller möglichen rechtlichen Mittel, ihm diese Klage zuzustellen, vor Gericht erschien er, anders als andere Angeklagte, auch nicht.
Außer Promotion für sein Buch, dessen Einnahmen angeblich alle an die von ihm gegründete Schulkinder-Stiftung in Liberia fließen soll, macht Homm auch noch Werbung für ein neues Projekt, die Stiftung „Maximum Impact Medicine“, die vor allem durch Impfkampagnen weltweit Krankheiten ausrotten will. Wegen „persönlicher Herausforderungen“ habe Dr. h.c. Homm sich allerdings entschieden, die von ihm angestoßene Stiftung nur in Sachen Strategie und Effizienzsteigerung zu beraten, heißt es von Seiten der Stiftung , aber kein Amt zu übernehmen. MIM solle nicht darunter leiden, dass Dr. Homm eine „hoch kontroverse Person“ sei. Er habe die Stiftung aber finanziell bis Ende 2014 durchfinanziert. Alle Spenden könnten jetzt also zu 100 Prozent den Bedürftigen dieser Welt zukommen. Ein bisschen Geld muss ihm der ungetreue Vermögensverwalter also doch noch gelassen haben.