Kooperationen Was Uhren- und Autohersteller gemeinsam haben

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Exklusivität und uhrmacherische Originalität

Die Klassiker der Marke Patek Philippe
Schön und kompliziert: das Damen-Modell 4968 von Patek Philippe.
In der Modellreihe Calatrava will Patek Philippe mit sanften Modernisierungen aktuell bleiben. Hier im Bild Modellreihe Calatrava von 1934.
Patek Philippe Modellreihe Calatrava von 1946.
Patek Philippe Modellreihe Calatrava von 2005.
Patek Philippe Modellreihe Calatrava von 2007.

Später übernahm Heuer auch für Ferrari die Zeitmessung. Im Gegenzug nähten die Ferrari-Fahrer das Logo auf ihre Overalls und klebten es auf die Wagen. "Die Kleber waren hochbegehrt", erinnert sich Jack Heuer, "die Leute stritten sich darum. Wir hatten 50.000 Stück gedruckt. Selbst Paul Newman besorgte sich bei uns das Heuer-Logo und nähte es auf seinen Overall. Ohne dass er dafür einen Rappen sah." Die Uhrenkrise in den Achtzigern zwang Jack Heuer dann zu drastischen Schritten. Er überließ die Zeitmessung mitsamt dem Ferrari-Vertrag der Marke Longines. 1992 holte sich die regenerierte TAG Heuer alles zurück.

Derzeit ist Rolex der große Uhren-Sponsor der Formel 1. Aber auch andere bekannte Schweizer Uhrenmarken haben sich eingerichtet in der weltweit populärsten Rennsportkategorie. So sponsert Oris seit 2004 das Formel-1-Team von Williams (ursprünglich mit BMW, derzeit mit AT&T). Certina unterstützt seit 2005 Peter Sauber in Hinwil und hat zusätz- lich den japanischen Piloten Kamui Kobayashi unter Vertrag. IWC verknüpfte die Vorstellung des überarbeiteten Modells Ingenieur mit der Ankündigung eines Sponsorings des Formel-1-Teams Mercedes AMG Petronas.

IWC nimmt die von Breitling vorgelebte Kultur auf, die Uhr zum Auto zu liefern. Die Schaffhauser rüsten den schwäbischen Autotuner AMG aus, Breitling die englische Automarke Bentley. Etwas exklusiver ist höchstens, was sich Parmigiani für Bugatti einfallen ließ. Die Neuenburger können sich den Luxus kleinster Serien aus einer integrierten Manufaktur leisten. Sie konstruierten für ihre Bugatti Supersport – beziehungsweise deren Vorgängerin, die Bugatti 370 - ein eigenes, noch dazu höchst ungewöhnliches Werk mit einer Kraftübertragung über Kegel und Tellerrad.

Breitling belebte dafür im Gegenzug die bei IWC mit dem Designer F.A. Porsche eingeübte Praxis des Co-Brandings. Bei den Schaffhausern war es die längst wieder aufgegebene Uhr Porsche Design by IWC, bei Breitling ist es das Modell für Bentley.

Tickende Kultobjekte
Omega Speedmaster Quelle: Omega
Es gibt weitaus teurere Uhren – doch eine Rolex gilt seit jeher als Inbegriff des Luxus. Ihr gutes Image hat sie mitunter einigen revolutionären technischen Neuheiten zu verdanken So war etwa die Rolex Submariner die erste Armbanduhr, die bis zu einer Tiefe von 100 Metern garantiert wasserdicht war. Und das schon im Jahr 1953. Quelle: Frank Williams
Sie war die Uhr der Achtziger: die Swatch. Mit wilden Farben und innovativem Design zu einem erschwinglichen Preis gehörte sie schon vor fast 30 Jahren ans Handgelenk jedes halbwegs hippen Jugendlichen. Sie ist aber nicht nur bunt, sondern auch von Bedeutung: Der Swatch wird nicht weniger als die Rettung der Schweizer Uhrenindustrie vor der japanischen Konkurrenz zugeschrieben. Quelle: Swatch
Die TAG Heuer Monaco war 1969 die erste Uhr mit einem quadratischen wasserdichten Gehäuse und zugleich der erste Automatik-Chronograph. Berühmt wurde sie im Jahr 1970 durch ihren Kinoauftritt an der Seite – pardon, am Handgelenk – von Hollywood-Legende Steve McQueen im Motorsport-Film „Le Mans“. Quelle: TAG Heuer
Das Modell LANGE  1 stellt für die Uhrmacherdynastie A. Lange & Söhne die erste Uhr der Neuzeit dar. Nach dem zweiten Weltkrieg war die Firma aus Glashütte enteignet worden. Erst nach der Wiedervereinigung nahm sie den Betrieb wieder auf. Die LANGE 1 - ein Zeitzeuge deutscher Geschichte. Quelle: A. Lange & Söhne
Die teuerste Uhr der Welt ist kaum auszumachen. Immer wieder gibt es einen US-Rapper oder einen russischen Oligarchen, der seine Uhr mit Brillanten oder Smaragden besetzten lässt - die Kosten solcher individuellen Verschönerungsaktionen werden nur selten publik. Als eine der teureren Uhren gilt aber sicherlich die RM 056 Felipe Massa Sapphire von Richard Mille, deren Gehäuse komplett aus Saphirglas besteht. Sie soll knapp 1,5 Millionen Euro kosten. Quelle: Richard Mille
Das aus dem Jahr 1931 stammende Wende-Design der Jaeger-LeCoultre Reverso ist nicht nur schön, sondern auch funktionell: Die Uhr kann aus dem Gehäuse gleiten, um sich vollständig zu drehen und so die Vorderseite zu schützen. Dank dieser Wendetechnik konnten britische Offiziere wieder Polo spielen, ohne sich nachher über eine verschmutzte oder ramponierte Uhr zu ärgern.

Exklusivität und uhrmacherische Originalität bestimmen auch die aktuelle Beziehung zwischen Jaeger-LeCoultre und Aston Martin. Jérôme Lambert, der Jaeger-LeCoultre-CEO, startete eine entsprechende Serie 2005. Mittlerweile ist die Amvox-Kollektion bis zum Amvox7-Chronographen fortgeschritten, der sich im Design an das Modell Vanquish anlehnt.

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