Sichtbares Zeichen für die Sorglosigkeit ist der VIX – der Index der Volatilität. Seit Jahren geht die Volatilität zurück. Deutlicher kann man die Sorglosigkeit nicht ablesen. Leider gilt auch hier, dass man aus einem tiefen VIX nicht einen Crash vorhersagen kann. Er kann noch lange so tief bleiben.
Risiken wohin man blickt
Dabei muss man nicht suchen, um Risiken zu erblicken:
- Die Folgen der Politik der neuen US-Regierung bleiben höchst unsicher. Protektionismus, Handelskriege, politische Spannungen – jedes für sich bereits ein erhebliches Risiko für Weltwirtschaft und Märkte.
Die ungelöste Eurokrise, die sich im Zuge der bevorstehenden Wahlen dramatisch zuspitzen könnte.
Der anhaltende Zerfallsprozess der EU, den Historiker mit dem Verfall des römischen Reiches vergleichen.
Ein möglicher weiterer Zinsanstieg, der Wirtschaft und Kapitalmärkte in die Rezession stürzen könnte.
Ein Abschwung in China, in Folge der dortigen Schuldenwirtschaft nach westlichem Vorbild.
Eine Liste, die sich beliebig erweitern ließe. Der Index der politischen Unsicherheit steht so hoch wie noch nie. Auch hieraus lässt sich kein unmittelbar bevorstehender Einbruch vorhersagen. Eine Warnung ist er allemal.
Raus aus der Herde
Wenig spricht dafür, dass es noch lange gut geht. Selbst wenn es das tut, sind vom heutigen Niveau aus keine großen Gewinne mehr zu erwarten. Käme es zu einem Trendbruch, dürfte die Herde den Kurs abrupt wechseln. Die Gefahr bei diesem Kurswechsel unter die Hufe zu kommen ist hoch.
Liquidität – gerade auch angesichts der hohen Bewertung fast aller Assets – ist eine recht billige Möglichkeit, sich gegen Turbulenzen an den Finanzmärkten abzusichern. Denn auf heutigem Bewertungsniveau führen bereits kleine Zinssteigerungen zu einem breiten Druck auf die Vermögenspreise, die auch so nur noch magere Renditen versprechen. Der einfachste und effizienteste Weg damit umzugehen, ist die kontinuierliche Re-Balancierung des Portfolios. Die teuren Bestandteile – die schon gut gelaufen sind – reduzieren und jenes, was zurückgeblieben ist, aufstocken. Oder eben die Liquidität erhöhen.