Kostenloses Geschäftskonto
Ein kostenloses Online-Geschäftskonto haben die folgenden fünf Direktbanken und FinTech-Unternehmen im Programm:
Kostenlose Geschäftskonten werden in Deutschland derzeit nur von fünf Banken angeboten. Dabei handelt es sich ausnahmslos um Geschäftskonten von Direktbanken und FinTech-Unternehmen. Die Filialbanken bieten Geschäftskunden grundsätzlich kein kostenloses Konto an.
Für das kostenlose Geschäftskonto von N26, Finom, Kontist und der GRENKE Bank fallen grundsätzlich keine Gebühren für die Kontoführung an. Das Online-Konto FYRST Base können nur Kleinunternehmer, Freiberufler, Selbstständige und Personengesellschaften als kostenloses Geschäftskonto nutzen, für Unternehmen anderer Rechtsformen ist es kostenpflichtig.
Kostenloses Firmenkonto – mit unterschiedlichen Leistungsprofilen
Ein Vergleich der fünf Anbieter weist für jedes kostenlose Geschäftskonto unterschiedliche Leistungen und Konditionen aus. Für Einzeltransaktionen fallen Gebühren in unterschiedlicher Höhe an. Durch den Geschäftskonto-Vergleich der WirtschaftsWoche finden Sie heraus, ob ein kostenloses Online-Konto für Ihr Business tatsächlich die beste Lösung ist – in den Vergleich sollten Sie nicht nur kostenlose, sondern auch kostenpflichtige Konten einbeziehen.
Kostenloses Geschäftskonto – Einstiegsangebot für Selbstständige und Freiberufler
Besonders geeignet ist ein kostenloses Online-Konto als Geschäftskonto für Freiberufler und Selbstständige, die ein vollständig oder weitgehend digitales Geschäftsmodell verfolgen und pro Monat auf dem Konto nur wenige Transaktionen tätigen müssen. In solchen Szenarien ist tatsächlich eine völlig kostenlose Kontoführung möglich.
Zum Einstieg können Sie testen, ob ein kostenloses Geschäftskonto für Ihr Unternehmen ausreicht oder ob Sie ein Konto mit größerem Leistungsumfang benötigen. Der Umstieg auf ein Firmenkonto mit monatlichen Kontoführungsgebühren ist bei allen Anbietern kurzfristig und problemlos möglich.
Banken, die ein kostenloses Geschäftskonto anbieten – Kosten und Gebühren im Vergleich
GRENKE Bank
- GRENKE Business
- Konto für Selbstständige und Freiberufler
- Freikontingent pro Monat: 50 beleglose Buchungen, alle weiteren Überweisungen jeweils 0,10 €
- Buchungen mit Beleg: 2 €
- Geld abheben: kostenlos bei über 12.000 Handelspartnern (Tageslimit: 300 €), Bargeldabhebungen an Automaten sind grundsätzlich kostenpflichtig
- Bargeldeinzahlungen: 2,90 €
- Kreditkarte mit monatlicher Abrechnung (Mastercard).
Die Kontoführung erfolgt bei allen kostenlosen Kontomodellen durch browserbasiertes Online-Banking oder mit mobilen Banking-Apps. Ihr Konto eröffnen Sie in wenigen Minuten online.
Unser Geschäftskonto-Vergleich weist aus, dass bei vier der insgesamt fünf Anbieter nur Freiberufler und Selbstständige ein kostenloses Konto eröffnen können. Unternehmen anderer Rechtsformen können ausschließlich bei Finom ein kostenloses Geschäftskonto führen.
Diese Kosten und Gebühren können trotzdem anfallen
Für ein kostenloses Geschäftskonto wird keine Kontoführungsgebühr berechnet. Bei reiner Online-Nutzung und einer begrenzten Anzahl monatlicher Buchungen fallen für ein solches Konto tatsächlich keine weiteren Gebühren an.
Die kostenlosen Geschäftskonten von Finom, FYRST und der GRENKE Bank sind mit Freikontingenten für beleglose Buchungen ausgestattet – pro Monat bleiben jeweils 50 SEPA-Transaktionen kostenfrei. Für alle zusätzlichen Überweisungen wird eine Gebühr berechnet. In den Kontomodellen N26 Business Standard und Kontist Free werden kostenfreie beleglose Transaktionen in unbegrenzter Anzahl unterstützt.
Gebühren fallen bei allen Anbietern für das Abheben von Bargeld sowie für beleghafte Buchungen und Bargeldauszahlungen an, sofern diese beiden Leistungen angeboten werden.
Geschäftskonto kostenlos – Anbieterprofile und zusätzliche Leistungen
Der Geschäftskonto-Vergleich der WirtschaftsWoche gibt Aufschluss darüber, ob Unternehmer durch ein kostenloses Geschäftskonto tatsächlich einen Vorteil haben. Neben Kosten und Gebühren für Überweisungen und andere Einzeltransaktionen sind hier auch Zusatzleistungen wichtig, die das kostenlose Geschäftskonto bietet. Zwischen den einzelnen Banken und FinTechs bestehen hier teilweise große Unterschiede.
Finom Solo
Finom Solo ist das kostenlose Online-Geschäftskonto des niederländischen FinTech-Unternehmens Finom. Der Anbieter verfügt über keine eigene Banklizenz – für klassische Bankdienstleistungen kooperiert Finom mit der Berliner Solarisbank, die ursprünglich ebenfalls als FinTech an den Start gegangen ist, heute jedoch über eine deutsche Banklizenz verfügt.
Das kostenlose Konto Finom Solo können Selbstständige und Freiberufler sowie Unternehmen aller Rechtsformen eröffnen. Unter den fünf Anbietern, bei denen Sie Ihr Geschäftskonto kostenlos führen können, nimmt Finom damit eine Sonderstellung ein – eine Kontoeröffnung ist bei allen anderen Banken und FinTechs ausschließlich für Kleinunternehmer, Freiberufler und kaufmännisch oder gewerblich tätige Selbstständige möglich.
Ebenso wie die drei kostenpflichtigen Finom-Konten ist auch das kostenlose Geschäftskonto Finom Solo mit Software für Buchhaltung und Rechnungsstellung sowie mit einer DATEV-Schnittstelle ausgestattet, was erheblich zur effektiven Verwaltung der geschäftlichen Finanzen beiträgt. Zur Auswahl stehen die Programme von Lexoffice, sevDesk, DATEV und einiger weiterer Anbieter.
Zum Konto gehört eine virtuelle Visa Debit Card, die Bestellung physischer Karten ist kostenpflichtig möglich. Anders als bei den kostenpflichtigen Konten ist im Kontomodell Finom Solo kein Cash-Back auf Kartenzahlungen vorgesehen.
Finom bietet für seine Geschäftskonten bisher keinen Kontokorrentkredit oder andere Finanzierungslösungen an. Für Unternehmen, die Fremdwährungstransaktionen tätigen müssen, ist dieses Konto nicht geeignet – unterstützt werden derzeit nur SEPA-Transaktionen in der Euro-Zone.
FYRST Base
FYRST wurde 2019 als FinTech-Tochter der Deutschen Bank begründet. Die Eröffnung der beiden Geschäftskonten FYRST Base und FYRST Complete ist für Unternehmen aller Rechtsformen möglich.
Freiberufler, Klein- und Einzelunternehmer sowie Personengesellschaften können das Base-Konto als kostenloses Business-Konto nutzen, alle anderen Unternehmen zahlen dafür eine monatliche Kontoführungsgebühr in Höhe von 6 €. FYRST Complete ist mit einer Grundgebühr von 10 € pro Monat ebenfalls ein günstiges Geschäftskonto. Mit Ausnahme der Freikontingente für beleglose Transaktionen und einiger Gebühren bieten die beiden Konten die gleichen Leistungen, zu denen auch Software für Buchhaltung und Rechnungsstellung zählt. Buchhaltungsdaten werden über eine DATEV-Schnittstelle an den Steuerberater übermittelt.
Bargeldauszahlungen innerhalb des Cash-Group-Automatennetzwerks (Commerzbank, Deutsche Bank, HypoVereinsbank) bleiben kostenlos. Bargeldeinzahlungen können zu niedrigen Konditionen an den Cash-Group-Automaten oder – ebenso wie beleghafte Buchungen – in einer Filiale der Deutschen Bank erfolgen.
Nutzer des FYRST Base Kontos können einen Kontokorrentkredit und individuell vereinbarte Wachstumsfinanzierungen erhalten, sofern sie ihre Geschäfte seit mindestens einem Jahr betreiben.
Standardmäßig sind die FYRST Firmenkonten mit einer FYRST Debitkarte ausgestattet. In Kooperation mit der Postbank wird zusätzlich eine Visa Business Card mit monatlicher Abrechnung angeboten.
Gründer können zusammen mit ihrem Firmenkonto für 6 € monatlich das FYRST Starterpaket bestellen, zu dem ein Unterkonto, eine Visa Debit Card, bis zu 50 Rabatt auf Buchhaltungssoftware und Versicherungsprodukte sowie der FYRST Gründer-Guide und das Business-Punk-Magazin gehören.
Aus einem Vergleich der Angebote für ein kostenloses Geschäftskonto geht hervor, dass FYRST Base im Vergleich zu den anderen vier Konten am besten ausgestattet ist.
Grenke Business
Die heutige GRENKE Bank ist aus der früheren Hesse-Newman-Bank hervorgegangen, die 2009 durch die GRENKE AG übernommen, die seit den 1970er Jahren als Finanzdienstleister auf dem Markt aktiv ist.
Mit ihren Bankprodukten fokussiert sich die GRENKE Bank stark auf Freiberufler, Selbstständige und KMUs. Ihr kostenloses Geschäftskonto können ausschließlich Kleinunternehmer, Freiberufler und gewerbliche Einzelunternehmer eröffnen. Die beiden kostenpflichtigen Kontomodelle der Bank stehen Unternehmen aller Rechtsformen offen. Mit Ausnahme der Freikontingente für beleglose Buchungen sind die Leistungen der drei Konten weitgehend identisch.
Zu diesem kostenlosen Firmenkonto gehört eine Kreditkarte (Mastercard) mit monatlicher Abrechnung. Im ersten Jahr ist die Karte kostenlos. Bei einem Jahresumsatz von weniger als 3.000 € auf dem Konto berechnet die Bank danach eine monatliche Gebühr von 2,90 €.
Die GRENKE Bank gehört keinem Automatennetzwerk an. Kostenlose Geldauszahlungen mit einem Tageslimit von 300 € sind bei über 12.000 Einzelhandelspartnern möglich. Bargeldabhebungen am Automaten sind ebenso wie beleghafte Buchungen und Bargeldeinzahlungen dagegen immer kostenpflichtig.
Für das kostenlose GRENKE Geschäftskonto ist ein Kontokorrentkredit verfügbar. Die Bank bietet außerdem individuelle Unternehmensfinanzierungen an. Daneben vermittelt sie die Förderkredite der KfW sowie Mikrokredite für Gründer, gewerbliche Selbstständige und Kleinstunternehmen.
Die GRENKE Bank bietet ihren Geschäftskunden ausschließlich klassische Bankdienstleistungen an. Zusatzleistungen wie die Integration von Buchhaltungssoftware sind für ihre Business-Konten nicht vorgesehen.
N26 Business Standard
Die heutige N26 Bank wurde im Jahr 2013 in Berlin als FinTech-Startup gegründet, seit 2016 verfügt sie über eine Lizenz als Vollbank. Die N26 Geschäftskonten wenden sich ausschließlich an Freiberufler und Einzelunternehmer. Unternehmen anderer Rechtsformen sowie Personen, die bereits ein N26 Privat-Konto führen, können kein N26 Business-Konto eröffnen.
Das kostenlose Geschäftskonto N26 Business Standard ist das Einstiegsangebot der Bank. Neben dem kostenlosen Kontomodell N26 Business Standard können Kunden der Bank zwischen drei kostenpflichtigen Angebote für Geschäftskonten wählen.
Das kostenlose Geschäftskonto N26 Business Standard bietet klassische Bankdienstleistungen zu günstigen Konditionen. Zu seinem Leistungsumfang gehören eine unbegrenzte Anzahl belegloser Buchungen, drei kostenlose Euro-Abhebungen pro Monat und eine virtuelle Debit Card. (Mastercard) Eine physische Debitkarte kann gegen eine einmalige Gebühr geordert werden. Für einen aktuellen Überblick über geschäftliche Einnahmen und Ausgaben steht ein intelligentes Dashboard zur Verfügung, über alle Kontobewegungen wird per Push-Nachricht informiert.
Eine Kreditkarte mit Überziehungsrahmen ist für die N26 Geschäftskonten nicht vorgesehen. Auch für das kostenlose Geschäftskonto N26 Business Standard kann jedoch ein Kontokorrentkredit eingerichtet werden. Ein N26 Business-Konto eröffnen Sie ohne Schufa-Prüfung.
Kontist Free
Das Berliner FinTech Kontist wurde 2016 gegründet. Seinen Kunden bietet es verschiedene Business-Konten und den Kontist Steuerservice an. Die Kontoeröffnung ist ausschließlich für Freiberufler und Einzelunternehmer möglich.
Für ihre Geschäftskonten kooperiert die Kontist GmbH mit der Kontist Service GmbH, der Kontist Steuerberatungs GmbH sowie mit der Solarisbank.
Das kostenlose Geschäftskonto Kontist Free ist das Einstiegsangebot der Kontist GmbH – daneben gibt es zwei kostenpflichtige Angebote für Business-Konten. Kontist Free unterstützt eine unbegrenzte Anzahl belegloser Buchungen pro Monat. Zum Konto gehört eine virtuelle Visa-Karte (Debit Card), die Ausstellung physischer Karten ist gebührenpflichtig möglich. Ein Kontokorrentkredit kann für Beträge zwischen 500 und 5.000 € eingerichtet werden.
Durch das kostenlose Business-Konto Kontist Free werden im Wesentlichen klassische Bankdienstleistungen unterstützt. In der Web-App des Anbieters steht zusätzlich ein Rechnungstool zur Verfügung. In die kostenpflichtigen Kontist Geschäftskonten sind dagegen Buchhaltungssoftware und eine Echtzeit-Steuerberechnung integriert, für die Steuer werden auf Unterkonten automatisch Rücklagen gebildet.
Privates Girokonto versus Geschäftsgirokonto
Im Hinblick auf klassische Bankdienstleistungen funktioniert ein Geschäftsgirokonto wie ein privates Girokonto. Für Freiberufler, Selbstständige und Personengesellschaften sieht der Gesetzgeber keine Verpflichtung vor, ein Firmenkonto zu führen, da sie rechtlich als natürliche Personen gelten. Für juristische Personen – also etwa Kapitalgesellschaften wie eine GmbH oder eine UG (haftungsbeschränkt) – besteht dagegen die gesetzliche Verpflichtung, ein Geschäftskonto zu eröffnen.
Freiberufler und Einzelunternehmer könnten somit zumindest theoretisch ihr privates Konto auch als Business-Konto nutzen – möglicherweise mit einem Kostenvorteil, da private Girokonten von vielen Banken gratis angeboten werden.
Allerdings akzeptieren die Banken in der Regel nicht, wenn Kunden ein privates Girokonto für geschäftliche Transaktionen nutzen. Teilweise wird die Nutzung eines privaten Kontos für geschäftliche Zwecke in den AGB der Banken ausdrücklich ausgeschlossen. Auch ohne eine solche Klausel besitzt die Bank das Recht, Freiberufler und Einzelunternehmer dazu aufzufordern, ein Firmenkonto zu eröffnen. Wenn sie die geschäftliche Nutzung danach nicht einstellen, kann Ihr privates Konto durch die Bank gekündigt werden. Der Grund dafür liegt im in der Regel höheren Transaktionsaufkommen von Geschäftskonten und einem entsprechend höheren Aufwand für die Kontoführung durch die Banken. Geduldet wird die Kombination von geschäftlicher und privater Kontonutzung teilweise bei einer sehr geringen Anzahl monatlicher Transaktionen.
Vorteile eines Geschäftskontos
Mit einem Geschäftskonto sind jedoch auch für Kleinunternehmer, Freiberufler und Solo-Selbstständige Vorteile verbunden, auf die Sie in Ihrem Alltag als Unternehmer nicht verzichten sollten:
- Durch ein Geschäftskonto trennen Sie Ihre beruflichen und privaten Einnahmen und Ausgaben sauber voneinander.
- Ihre geschäftlichen Finanzen dokumentieren Sie auf einem Firmenkonto lückenlos, exakt und transparent. Ihre Buchhaltung, das Erstellen Ihrer Steuererklärung und betriebswirtschaftlicher Auswertungen oder die Vorbereitung auf eine Betriebsprüfung wird hierdurch deutlich effizienter.
- Abhängig vom Anbieter steht auch bei einem kostenlosen Geschäftskonto – beispielsweise bei Finom oder FYRST – Buchhaltungssoftware und eine DATEV-Schnittstelle für die Übermittlung von Daten an den Steuerberater zur Verfügung, sodass sich der Aufwand für Buchhaltung und Steuern spürbar reduziert.
- Bei einigen Anbietern können Gründer auch mit einem kostenlosen Geschäftskonto spezielle Unterstützungsleistungen für die Gründungsphase in Anspruch nehmen.
Kosten und Zinsen eines Geschäftskontos
Bei der Wahl Ihres Geschäftskontos und einem Vergleich verschiedener Angebote sollten Sie sowohl die Kosten und Gebühren für das Konto als auch mögliche Zinsen im Blick behalten. Zudem ermöglicht ein Geschäftskonto-Vergleich, das für Ihr Unternehmen optimale Geschäftskonto zu finden.
Fixe und variable Kosten für ein Geschäftskonto
Ein kostenfreies Geschäftskonto ist auf dem deutschen Markt eher die Ausnahme als die Regel. Zudem bedeutet kostenlose Kontoführung lediglich, dass für ein Konto die monatliche Grundgebühr entfällt – für Einzeltransaktionen können trotzdem Kosten und Gebühren fällig werden.
Die fixen Kosten für ein Geschäftskonto entstehen durch die monatliche Kontoführungsgebühr sowie gegebenenfalls durch Gebühren für Debit- oder Kreditkarten (Visa oder Mastercard). Mit einer Prepaid-Kreditkarte oder EC-Karte sind Firmenkonten dagegen nur selten ausgestattet. Die Kontoführungsgebühren für ein Firmenkonto liegen im Schnitt zwischen 6 und 130 € monatlich. Besonders leistungsstarke Konten, die auf die Anforderungen größerer Unternehmen ausgerichtet sind, können jedoch auch deutlich teurer sein.
Die variablen Kosten eines Geschäftskontos hängen von der Kontonutzung ab. Hier fließen Gebühren für SEPA-Überweisungen und andere beleglose Transaktionen, Bargeldabhebungen, beleghafte Buchungen, Bargeldeinzahlungen, gegebenenfalls Fremdwährungstransaktionen und andere Bankdienstleistungen ein.
Zinsen bei einem Geschäftskonto
Zinsen fallen bei einem Geschäftskonto vor allem als Sollzins für den Kontokorrentkredit und gegebenenfalls für Wachstumsfinanzierungen an. Daneben können auch durch den Überziehungsrahmen einer Kreditkarte Sollzinsen entstehen, wenn die Abrechnung in Anspruch genommener Beträge nicht monatlich, sondern in längeren Zeiträumen erfolgt.
Guthabenzinsen spielten in der Niedrigzinsphase der letzten Jahre weder für private noch für geschäftliche Girokonten eine Rolle. Für Kundengelder auf einem Geschäftskonto erhoben die meisten Banken einen Negativ- oder Strafzins – die sogenannten Verwahrentgelte – um die Belastung durch den Einlagenzins der Europäischen Zentralbank auszugleichen. Inzwischen steigt der Marktzins jedoch kontinuierlich an – ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen. Die Verwahrentgelte wurden von den Banken bereits in der zweiten Jahreshälfte 2022 abgeschafft. Künftig dürfte auch die Bedeutung von Guthabenzinsen für Geschäftskonten wachsen.
Die wichtigsten Kosten und Gebühren für ein Geschäftskonto
Kosten verursachen bei einem Geschäftskonto bestehen unterschiedliche Positionen. Ausschlaggebend für ihre Höhe ist neben den Konditionen des Anbieters für die Kontoführung und für Einzeltransaktionen auch die Art und Weise, wie Sie das Konto nutzen. Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Kosten und Gebühren für ein Business-Konto.
Kontoführungsgebühren
Bei den meisten Banken haben Business-Kunden die Wahl zwischen mehreren Geschäftskonten mit gestaffelten Kontoführungsgebühren und Leistungsangeboten. Ob sich ein kostenloses Online-Geschäftskonto für Ihr Unternehmen eignet, hängt von der Anzahl und Art der von Ihnen getätigten Transaktionen ab. Beispielsweise können sich bei einem solchen Konto die Gebühren für häufige Bargeldabhebungen, beleghafte Buchungen und Bargeldeinzahlungen schnell zu höheren Summen aufaddieren und die Kontoführungsgebühren für ein kostenpflichtiges Geschäftskonto mit günstigeren Konditionen für Einzeltransaktionen bei Weitem übersteigen.
Eine höhere Kontoführungsgebühr zahlt sich aus, wenn der Leistungsumfang des Geschäftskontos dem eigenen Transaktionsaufkommen – insbesondere an beleglosen Buchungen – entspricht und zusätzliche Kosten für die Kontoführung somit keine oder nur eine geringe Rolle spielen.
Gebühren für Debit- und Kreditkarten
Ein kostenloses Geschäftskonto ist ebenso wie kostenpflichtige Firmenkonten mit mindestens einer kostenfreien Debitkarte ausgestattet. Teilweise handelt es sich dabei allerdings um virtuelle Karten, die ausschließlich im Online-Banking nutzbar sind. Die Bestellung physischer Karten ist dann kostenpflichtig. Eine klassische ec-Karte gehört im Business-Segment dagegen nicht zum Standard.
Bei gestaffelten Leistungs- und Preismodellen für das Geschäftskonto richtet sich die Zahl der Gratis-Karten meist nach der Nutzeranzahl, die für das Konto vorgesehen ist. Nach jeweils vorgesehenen Nutzeranzahl. Für weitere Karten wird eine monatliche oder jährliche Gebühr berechnet. Zu einem kostenlosen Geschäftskonto gehört standardmäßig in der Regel nur eine virtuelle oder physische Karte.
Eine Kreditkarte mit Überziehungsrahmen wird nicht für alle Geschäftskonten angeboten oder gehört nicht zum inkludierten Leistungsumfang, sodass durch eine Bestellung zusätzliche Kosten entstehen.
Mit Apple Pay oder Google Pay sind die Karten in der Regel standardmäßig ausgestattet.
Beleglose Buchungen
Beleglos sind alle Transaktionen, die papierlos im Online-Banking getätigt werden. Die meisten Geschäftskonten sind mit Freikontingenten für eine bestimmte Anzahl belegloser Buchungen ausgestattet, für alle weiteren Buchungen fallen Gebühren an. Die kostenlosen Geschäftskonten von Finom, FYRST und der GRENKE Bank unterstützen jeweils 50 Gratisbuchungen. N26 und Kontist ermöglichen auch für ihre kostenlosen Firmenkonten eine unbegrenzte Anzahl belegloser Buchungen.
Ihr Geschäftskonto sollten Sie so wählen, dass das Freikontingent belegloser Transaktionen der Anzahl Ihrer tatsächlichen Buchungen entspricht.
Echtzeitüberweisungen
Echtzeitüberweisungen erfolgen zwar beleglos, sind bei vielen Geschäftskonten jedoch kostenpflichtig. Die Gebühr dafür beträgt je nach Anbieter bis zu 1,50 €.
Bargeldauszahlungen
Bargeldauszahlungen bei der kontoführenden Bank sind in der Regel kostenlos. Bei Direktbanken und FinTechs, die einem Automatennetzwerk angehören, können Sie für Abhebungen von Ihrem Geschäftskonto ebenfalls mit günstigen Gebühren rechnen. Anbieter ohne Mitgliedschaft in einem Automatennetzwerk ermöglichen dagegen keine oder nur wenige kostenlose Bargeldabhebungen im Monat. Alle weiteren Auszahlungen sind gebührenpflichtig.
FinTech-Geschäftskonten sind meist nicht mit einer EC-Karte, sondern nur mit Debit- oder Kreditkarten (Visa oder Mastercard) ausgestattet. Für das Bargeldabheben zahlen Sie als Gebühr dann meist eine prozentuale Gebühr von bis zu 2,5 % des Auszahlungsbetrages.
Bargeldeinzahlungen
Bargeldeinzahlungen sind nicht bei jedem Business-Konto möglich. Direktbanken und FinTechs bieten diese Leistung häufig nicht. Auch bei Filialbanken ist das Einzahlen von Bargeld fast immer kostenpflichtig. Die Gebühren dafür können sich auf bis zu 15 Euro oder 2,5 % der eingezahlten Summe belaufen.
Einige Anbieter ermöglichen preiswerte oder kostenlose Bargeldeinzahlungen an eigenen Geldautomaten oder innerhalb ihres Automatennetzwerks.
Bei häufigen Bargeldeinzahlungen ist ein Geschäftskonto bei einer Filialbank gegenüber einem reinen Online-Konto oft die bessere Wahl.
SEPA-Lastschriften
SEPA-Lastschriften – sowohl Einzüge als auch Zahlungen – werden für Geschäftskonten meist ohne zusätzliche Kosten oder Mengenbegrenzungen angeboten. Wenn bei einem Geschäftskonto hierfür ein Limit vorgesehen ist, fällt für jede zusätzliche SEPA-Lastschrift eine Gebühr von bis zu einem Euro an.
Beleghafte Buchungen und Telefon-Banking
Beleghafte Buchungen sind alle Buchungen, die am Schalter in Papierform vorgenommen werden. Auch Bargeldeinzahlungen in einer Bankfiliale gelten als beleghafte Buchungen.
Anders als beleglose Buchungen können sie nicht in automatisierter Art und Weise vorgenommen werden. Für die Banken resultiert daraus höherer Aufwand, sodass sie grundsätzlich kostenpflichtig sind. Die Gebühr dafür beträgt bis zu 5 €. Auch Telefon-Banking ist bei keinem Anbieter von Geschäftskonten kostenlos.
Weitere Kosten
Weitere Kosten können bei einem Geschäftskonto durch Fremdwährungstransaktionen, Rückbuchungen sowie unbezahlte Lastschriften entstehen.
Fazit zum kostenlosen Geschäftskonto
Ein kostenloses Geschäftskonto eignet sich vorwiegend für Kleinunternehmer, Selbstständige und Freiberufler mit einem geringen Aufkommen an beleglosen Buchungen, die ihr Konto ausschließlich oder überwiegend online nutzen.
Bei hohem Buchungsaufkommen und häufigen Bargeldabhebungen ist ein kostenloses Business-Konto oft nicht von Vorteil. Bei häufigen Bargeldeinzahlungen und beleghaften Buchungen ist es sinnvoll, das geschäftliche Bankkonto bei einer Filialbank zu führen, um die Kosten dafür zu begrenzen. Zudem gehören Bargeldeinzahlungen und beleghafte Buchungen nicht von allen Direktbanken und FinTechs angeboten.
Kostenlose Geschäftskonten sind bisher nur bei wenigen Anbietern verfügbar. Die Leistungen von drei dieser Konten beschränken sich auf klassische Bankdienstleistungen, die FinTechs Finom und FYRST haben auch ihr kostenloses Geschäftskonto mit Buchhaltungssoftware ausgestattet. Ein Kontokorrentkredit kann mit Ausnahme von Finom für alle kostenlosen Firmenkonten eingerichtet werden. Mit Ausnahme von Finom sehen die anderen vier Anbieter eine Kontoeröffnung nur für Selbstständige, Freiberufler und – nur bei FYRST – für Personengesellschaften vor. N26 und Kontist ermöglichen auch für ihre kostenlosen Konten eine unbegrenzte Anzahl an beleglosen Überweisungen pro Monat.
Mit einem Geschäftskonto-Vergleich stellen Sie fest, ob sich für Ihr Unternehmen ein kostenloses Geschäftskonto eignet oder ob ein kostenpflichtiges Konto mit entsprechend höherem Leistungsumfang für Sie die bessere Lösung ist. Vor dem Vergleich verschiedener Konten sollten Unternehmer ihre Anforderungen an ein Geschäftskonto so exakt wie möglich definieren und danach die Konditionen verschiedener Anbieter für die von Ihnen benötigten Leistungen prüfen. Hiermit stellen Sie sicher, dass Sie das beste Geschäftskonto für Ihr Unternehmen finden.
Grundsätzlich gilt: Ihr Business-Konto soll Sie bei Ihren Geschäften umfassend und wirksam unterstützen – ein gutes Geschäftskonto muss die Anforderungen Ihres Unternehmens ohne Abstriche und zu einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis erfüllen. Ein kostenloses Geschäftskonto ist daher nicht für alle Unternehmen die beste Wahl. Wenn die Leistungen des kostenlosen Geschäftskontos nicht zu Ihrem Unternehmen passen, kann das Konto durch hohe zusätzliche Kosten schnell zu einer finanziellen Belastung werden.
Häufig gestellte Fragen zum kostenlosen Geschäftskonto
Wenn Banken mit einem kostenlosen Geschäftskonto werben, geht es darum, dass für das Konto keine Kontoführungsgebühr erhoben wird. Für Einzeltransaktionen, Karten, Unterkonten und weitere Leistungen fallen dennoch Gebühren an. Abhängig von Ihrer Kontonutzung können diese Kosten bei einem Geschäftskonto ohne Kontoführungsgebühr höher sein als bei einem kostenpflichtigen Konto.
Für die Wahl Ihres Geschäftskontos sollten nicht die Kontoführungsgebühren, sondern die Anforderungen Ihres Unternehmens und das Leistungsprofil des Kontos ausschlaggebend sein.
Ein kostenloses Geschäftskonto eignet sich hauptsächlich für Selbstständige, Freiberufler und kleine Firmen, die nur wenige Transaktionen pro Monat tätigen und das Konto überwiegend oder ausschließlich online nutzen.
Für größere Unternehmen mit hohem Transaktionsaufkommen oder Firmen mit bargeldintensiven Geschäftsmodellen ist ein kostenloses Konto meist nicht sinnvoll – sie benötigen ein Business-Konto mit einem darauf zugeschnittenen Leistungsumfang. Bei häufigen Bargeldtransaktionen sind die Geschäftskonten der Filialbanken oft die bessere und günstigere Wahl.
Ein geschäftliches Konto eröffnen sollten auch Freiberufler und Einzelunternehmer, die nicht per Gesetz dazu verpflichtet sind. Durch ein separates Business-Konto sind sie in der Lage, ihre geschäftlichen und privaten Finanzen sauber voneinander abzugrenzen. Die Erledigung von Buchhaltung und Steuerangelegenheiten wird hierdurch deutlich effizienter. Vor allem für diese Zielgruppen reicht ein kostenloses Geschäftskonto häufig aus, um ihre Anforderungen zu erfüllen.
Neben der Kontoführungsgebühr fallen für die Kontonutzung weitere Kosten an. Unternehmer müssen vorwiegend die Gebühren für die folgenden Positionen im Blick behalten:
- Beleglose und beleghafte Buchungen
- Debitkarten und Kreditkarten
- Echtzeitüberweisungen
- Bargeldauszahlungen
- Bargeldeinzahlungen
- Lastschriften
- Kosten und Gebühren für weitere Zusatzleistungen – etwa die Integration von Buchhaltungssoftware oder Fremdwährungstransaktionen.
Wenn Kleinunternehmer, Freiberufler, Selbstständige und Personengesellschaften ein geschäftliches Bankkonto führen, können sie die Kosten dafür in vollem Umfang steuerlich geltend machen. Von der Steuer absetzbar sind nicht nur die Kontoführungsgebühren, sondern auch Kosten und Gebühren für Einzeltransaktionen und die Zinsen für einen Kontokorrentkredit. Wenn sie ihr Privatkonto als Geschäftskonto nutzen, ist diese Möglichkeit dagegen nur eingeschränkt gegeben.
Unternehmen aller anderen Rechtsformen sind zur Führung eines Geschäftskontos verpflichtet und können selbstverständlich auch die steuerlichen Vorteile dafür in Anspruch nehmen.
Nein. Geschäftskonten ohne Kontoführungsgebühr gibt es nur bei Direktbanken – konkret: bei N26 und der GRENKE-Bank – und bei FinTech-Unternehmen. Die Firmenkonten der Filialbanken und Sparkassen sind grundsätzlich kostenpflichtig.