Es beginnt wie eine Kunstinstallation, vielleicht gedacht als Parodie auf den Massentourismus. In einer Art Miniaquarium wandert ein bläulicher Lichtvorhang durch eine transparente Flüssigkeit. Durch die Fenster des eckigen Glasgefäßes schimmern weitere Lichtprojektionen. Und plötzlich materialisiert sich, wie aus dem Nichts, ein Modell des Brandenburger Tores. Fehlt nur noch das feine Geriesel, fertig wäre die Souvenirschneekugel.
Doch in diesem Projekt der Berliner Humboldt-Uni geht es nicht um Kunstgeschichte oder Kitsch, sondern um die Zukunft der Materialentwicklung. Xolografie heißt das futuristische 3D-Druckverfahren, entwickelt von einem interdisziplinären Team aus Chemikern, Physikern, Materialwissenschaftlern und Softwareentwicklern um den Chemiker Stefan Hecht.