Internationaler Währungsfonds IWF rechnet durch Digitalisierung mit mehr Staatseinnahmen

Der IWF steht der Digitalisierung positiv gegenüber – und rechnet mit höheren Staatseinnahmen. Doch es gebe auch genügend Herausforderungen.

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Laut IWF wird die Digitalisierung das Leben der Menschen einfach machen. Quelle: dpa

Berlin Die Digitalisierung bietet Regierungen nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) zahlreiche Chancen. „Die Digitalisierung kann Informationslücken zwischen Regierungen und Akteuren in der Wirtschaft überbrücken, die Effizienz der Politik erhöhen und das Leben der Bürger leichter machen“, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten IWF-Bericht.

So könnten beispielsweise Steuern auf den grenzüberschreitenden Waren- und Kapitalverkehr effizienter eingetrieben werden, was den Ländern womöglich Einnahmen in Höhe von bis zu zwei Prozent der Wirtschaftsleistung im Jahr bringt.

Steueroasen, die einen Umfang von schätzungsweise zehn Prozent der Weltwirtschaftsleistung erreichten, könnten mit digitalen Mitteln zurückgedrängt werden, so der IWF. Zudem ließen sich bei den staatlichen Ausgaben und den Sozialsystemen Verbesserungen erreichen. IWF-Chefin Christine Lagarde hatte zuletzt von Schätzungen gesprochen, nach denen jedes Jahr rund ein Fünftel der den Staaten zustehenden Mittel durch Mängel im Steuersystem und eine ineffiziente staatliche Ausgabenpolitik verloren gingen oder verpufften. Das entspricht einer Summe von rund fünf Billionen Dollar.

Den Vorteilen der Digitalisierung stehen laut IWF aber auch Herausforderungen gegenüber. So stellten sich bei der Besteuerung der rasch wachsenden Internetbranche, die ihre Aktivitäten relativ problemlos von einem Land in ein anderes verlagern könne, die Frage, wo diese Firmen besteuert werden. Zudem schaffe die Digitalisierung neue Möglichkeiten für Betrügereien.

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