Zehn Jahre nach dem Tsunami "Ich kann den Geruch des Wassers nicht vergessen"

Vor zehn Jahren riss ein Tsunami im Indischen Ozean mehr als 230.000 Menschen in den Tod. Geblieben sind nur anonyme Massengräber. Überlebende und Hinterbliebene trauern am Freitag in ganz Asien um die Opfer.

Ein kleiner Junge steht am Syiah Kuala Strand im indonesischen Aceh in der Brandung. Am 26. Dezember 2014 jährt sich die folgenschwere Naturkatastrophe des Tsunamis im Indischen Ozean zum zehnten Mal. In 14 Ländern kamen damals mehr als 230.000 Menschen ums Leben. Quelle: dpa
In der indonesischen Provinz Aceh, wo alleine mehr als 170.000 Menschen ums Leben kamen, fand am Freitag eine der zentralen Feiern statt. Vizepräsident Jusuf Kalla erinnerte in der Provinzhauptstadt Banda Aceh an die schrecklichen Bilder nach der Verwüstung, dankte aber zugleich der internationalen Gemeinschaft für ihre Hilfsbereitschaft beim Wiederaufbau. Quelle: REUTERS
Kalla und andere Würdenträger legten Blumen auf ein Massengrab, in dem Tausende nicht identifizierter Tsunami-Opfer beigesetzt sind. „Hier in den Feldern vor zehn Jahren (...) sahen wir mit Tränen in den Augen Tausende Leichen liegen“, sagte Kalla. „Kein Wort kann unsere Gefühle von damals ausdrücken (...), als wir das Leiden der Menschen in Aceh sahen.“ Doch das Leben habe weitergehen müssen, man habe nicht „in Traurigkeit verharren“ können, sagte der Vizepräsident weiter. Quelle: AP
Vierzehn Länder rund um den Indischen Ozean wurden 2004 von der gewaltigen Naturkatastrophe heimgesucht. Nach einem Erdbeben der Stärke 9,1 - dem schwersten in der Region seit 40 Jahren - wurden die Strände und Küstenregionen von einer bis zu zehn Meter hohen Riesenwelle überspült. Mit der Geschwindigkeit eines Düsenflugzeugs waren die Wassermassen rund 20 Minuten nach dem Beben durch den Ozean gerollt und auf Küsten von Aceh bis Ostafrika getroffen. Quelle: dpa
In Aceh gibt es ein Tsunami-Museum, in dem unter anderem die Namen der Opfer in einer Kuppel in leuchtenden Buchstaben verewigt wurden. Besucher fotografieren die Namen. Allein in Thailand starben mehr als 5000 Menschen durch die Wellen. Die Hälfte der Opfer waren ausländische Touristen, die die Weihnachtszeit an den dortigen Traumstränden verbrachten. Quelle: REUTERS
Eine weiße Lotus-Blüte liegt am Strand von Khao Lak. Dort, im Süden Thailands, kamen am Freitag mehr als 100 Überlebende mit ihren Verwandten zusammen, darunter Deutsche, Österreicher und Schweizer. Während sie in das Wasser wateten und Blumen in der Andaman-See treiben ließen, legten Diplomaten am Strand Kränze nieder. Quelle: AP
„Ich habe nicht erwartet, dass es mich so sehr nach zehn Jahren berührt, weil ich in den vergangenen Jahren immer mal wieder hergekommen war“, sagte die Deutsche Claudia Geist. Sie hatte beinahe ein Bein in dem Tsunami verloren. Es sei diesmal aber eine völlig andere Erfahrung, mit all den anderen Menschen an diesem Ort zu sein. Quelle: dpa
In Sri Lanka hatte die Riesenwelle einen Zug von den Schienen gerissen. Fast 2000 Menschen kamen allein dadurch ums Leben. Anlässlich des zehnten Jahrestags der Katastrophe besichtigten Überlebende und Angehörige den Zug mit der Nummer 591 in Peralyia (Sri Lanka)... Quelle: AP
... und fuhren mit ihm zur Unglücksstelle, wo sie der Toten gedachten. Quelle: AP
Auch an den Massengräbern in Banda Aceh kamen die Menschen zum Beten zusammen. "Ich kann nicht den Geruch der Luft, des Wassers von damals vergessen - selbst nach zehn Jahren nicht“, sagte einer der Trauernden in Banda Aceh, der 51-jährige Ahmad Salman. „Ich kann nicht vergessen, wie ich meine Frau, meine Kinder, mein Haus verloren habe“, sagte er schluchzend. Jahrelang habe er sich geweigert zu glauben, dass sie tot sind. Inzwischen habe er es aufgegeben, nach ihnen zu suchen. Quelle: dpa
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