Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) fordert mehr Homeoffice für Politikerinnen und Politiker, um die Vereinbarkeit von Familie und Mandat zu verbessern. „Wir sollten die Möglichkeiten schaffen, Sitzungen und Abstimmungen im Bundestag sowie auch in allen kommunalen Parlamenten virtuell anzubieten“, schreibt die CSU-Politikerin in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenmagazin „Focus“. Dadurch könnten Mandatsträger mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen.
Die Politik sei als Berufsfeld derzeit nicht familienfreundlich genug, erklärte die 42-Jährige, die selbst drei Kinder hat. Dabei sei es im Sinne der gesellschaftlichen Repräsentation geboten, dass mehr Frauen in den Bundestag einzögen. „Wir brauchen dafür eine Abkehr von der ausschließlichen Präsenzkultur, um Politikerinnen und Politikern mit kleinen Kindern den Spagat zwischen Familie und Beruf zu ermöglichen.“ Die Coronakrise habe bewiesen, dass das möglich sei.
Frauen sind im Bundestag deutlich unterrepräsentiert. Ihr Anteil unter den Abgeordneten ist in dieser Wahlperiode auf 31,2 Prozent gesunken.