Konjunkturbelebung Glos rückt von Forderung nach Lohnerhöhungen ab

Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) hat seine Forderung nach Lohnerhöhungen zur Konjunkturbelebung deutlich relativiert. "Wo Lohnzurückhaltung nötig ist, um Arbeitsplätze zu sichern und im Wettbewerb zu bestehen, ist dies richtig und wichtig", schreibt Glos in einem Namensbeitrag für das "Handelsblatt" (Montagsausgabe).

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HB BERLIN. Niemand sei damit gedient, "wenn Unternehmen gesamtwirtschaftlich unvertretbare Lohnkosten" aufgebürdet würden. Glos fordert die Tarifparteien auf, bei den Tarifabschlüssen stärker zu differenzieren und die Produktivitätsentwicklung der einzelnen Branchen zu berücksichtigen: "Hier wünsche ich mir noch mehr Flexibilität und unternehmensnahe Lösungen."

Anfang der Woche hatte Glos in einem Interview an die Tarifparteien appelliert, "nicht allein Kosten, Shareholder-Value und Aktionärsinteressen" im Blick zu haben, sondern auch die Binnennachfrage. Die Arbeitnehmer müssten "für gute Arbeit gutes Geld verdienen", sagte Glos. Dies war in der Öffentlichkeit als Plädoyer für generelle Lohnerhöhungen verstanden worden.

Im "Handelsblatt" präzisiert Glos nun, um die seit Jahren zu beobachtende Kaufzurückhaltung der Konsumenten zu durchbrechen, bedürfe es "natürlich auch entsprechender Einkommensperspektiven". Doch müssten gleichzeitig die Weichen so gestellt weren, dass Arbeitsplätze erhalten würden. Es sei Aufgabe der Tarifparteien, in diesem Spannungsfeld "den unterschiedlichen Gegebenheiten der jeweiligen Wirtschaftszweige Rechnung zu tragen."

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