Berlin AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland hofft nach der Absage von Parteichefin Frauke Petry an die künftige Bundestagfraktion, dass es keine weiteren Abgänge gibt. „Ja, es ist schade. Wir verlieren ein Talent“, sagte Gauland am Montagabend im ZDF zum überraschenden Abgang Petrys. Dies sei zwar ein harter Anfang für die AfD im Bundestag. Er hoffe aber, dass es dabei bleibe.
In der ARD sagte Gauland mit Blick auf die erste Sitzung der neuen AfD-Fraktion des Bundestages an diesem Dienstag, er könne nicht abschließend beurteilen, ob sich andere AfD-Abgeordnete Petry anschließen wollen. Aber auch bisherige Unterstützer Petrys im Vorstand hätten diesen Akt nicht mehr verstanden.
Ein Rausschmiss sei bei demokratischen Parteien sehr schwierig: „So schnell wirft man keinen heraus.“ Aber er glaube, dass Petry selbst wisse, dass sie in der Partei ihre Zukunft hinter sich habe, sagte Gauland weiter. Man könne seinem Spitzenteam nicht in den Rücken fallen und dann so eine Aufführung veranstalten: „Das geht nicht. Und das ist auch parteischädigend.“
Gauland betonte, die AfD wolle die Demokratie wieder herstellen. Es müssten im Bundestag wieder Debatten über bestimmte Grundfragen der Nation geführt werden: „Das hat mit rechtsradikal nichts zu tun.“