Neuer Gesetzesentwurf Steueranreize sollen Wohnungsbau ankurbeln

Der Wohnungsmarkt in Deutschland ist angespannt. Quelle: dpa

Der Wohnungsmangel setzt vor allem vielen deutschen Großstädten zu. Im September soll nun über ein neues Gesetz im Kabinett beraten werden. Die Regierung will private Investoren durch Steueranreize entlasten.

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Die Bundesregierung will privaten Investoren in den kommenden Jahren den Bau von Mietwohnungen durch Steueranreize schmackhaft machen. „Nur durch verstärkten Wohnungsneubau kann die Nachfrage gedeckt werden“, heißt es mit Blick auf die Wohnungsknappheit in Ballungsräumen im Gesetzentwurf des Bundesfinanzministeriums, der Reuters am Donnerstag vorlag. „Die Maßnahme zielt vorwiegend auf private Investoren ab, sich verstärkt im bezahlbaren Mietwohnungsneubau zu engagieren.“ Das Ministerium setzt damit eine Vorgabe des Koalitionsvertrags von Union und SPD um.

Konkret sollen drei Jahre lang Sonderabschreibungen von bis zu fünf Prozent der Anschaffungs- und Herstellungskosten für neue Wohnungen möglich sein. Voraussetzung ist, dass der Bauantrag nach dem 31. August dieses Jahres und vor dem 1. Januar 2022 gestellt oder neue Wohnungen angezeigt werden. Um Luxuswohnungen von der Förderung auszuschließen, dürfen die Kosten 3000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche nicht übersteigen. Die Bemessungsgrundlage gilt bis 2000 Euro pro Quadratmeter. Zudem muss die Immobilie neun Jahre lang als Mietwohnung genutzt werden. Dem Staat entgehen durch die Maßnahme dem Entwurf zufolge Steuereinnahmen von 235 Millionen Euro pro Jahr, wovon 98 Millionen Euro auf den Bund entfallen. Das Gesetz soll voraussichtlich am 19. September im Kabinett beraten werden.

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