Unklarheit über die Auslieferung Rätselraten über Saddams Hinrichtung

Über den Zeitpunkt von Saddam Husseins Hinrichtung herrscht nach wie vor Unklarheit. Manche Quellen sprechen von der Urteilsvollstreckung innerhalb einer Stunde, andere gehen von Samstag Vormittag oder Mittag aus. Eines scheint klar, das Gericht und die irakische Regierung sind entschlossen, das Kapitel so schnell wie möglich zu beenden.

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Saddam Hussein während der Gerichtsverhandlung. Foto: dpa

HB BAGDAD. Der frühere irakische Diktator Saddam Hussein soll nach Angaben eines seiner Verteidiger bei Tagesanbruch am Samstag gehängt werden. Das sagte der katarische Anwalt Nadschi Al-Nuaimi nach Angaben des von den Amerikanern betriebenen Rundfunksenders „Radio Sawaa“ am Freitag. Unterdessen sandte die irakische Regierung nach Angaben eines Parlamentsabgeordneten eine Anfrage an Religionsgelehrte, ob eine Hinrichtung auch während des am Samstag beginnenden islamischen Opferfests möglich sei. Der Abgeordnete Baha al-Aradschi sagte dem irakischen Staatsfernsehen „al-Irakia“, er erwarte, dass Saddam bis Samstagmittag 1200 Uhr Ortszeit (1000 Uhr MEZ) hingerichtet wird. Nach Angaben des irakischen Senders Al-Scharqia soll der irakische Ex-Diktator sehr bald hingerichtet werden. Munir Haddad, Richter am irakischen Berufungsgericht, das das Todesurteil gegen Saddam Hussein bestätigt hatte, habe vor Journalisten in der Grünen Zone in Bagdad mitgeteilt, das Urteil solle innerhalb einer Stunde vollstreckt werden, berichtete der Sender kurz nach 20.30 Uhr (MEZ). Haddad soll als Vertreter der Justiz bei der Hinrichtung durch den Strang dabei sein. Der genaue Termin sollte am Abend zwischen dem Büro von Ministerpräsident Nuri al-Maliki und US-Stellen beschlossen werden. Zur Vollstreckung des Todesurteils wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit war der 69-jährige ehemalige Machthaber am Freitag vom amerikanischen Militär an die irakischen Behörden überstellt worden. Ein US-Offizier dementierte Angaben von Anwälten Saddam Husseins, wonach der ehemalige Präsident bereits von den Amerikanern an die irakische Justiz übergeben wurde. Die Anwälte riefen in der jordanischen Hauptstadt Amman dazu auf, „alles zu tun, um diese ungerechte Hinrichtung zu stoppen“.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: „Unser Respekt vor den Menschenrechten verlangt von uns, ihn hinzurichten“

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