Arbeit hat sich in Deutschland 2017 so wenig verteuert wie seit drei Jahren nicht mehr. Die Kosten je Stunde stiegen um 2,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. 2016 lag das Plus noch bei 2,8 Prozent. Im vergangenen Jahr kam den Arbeitgebern zugute, dass die Lohnnebenkosten mit 1,8 Prozent so wenig zulegten wie zuletzt 2013. Dazu zählen etwa Sozialbeiträge und Lohnfortzahlungen wegen Krankheit. Die Bruttoverdienste stiegen im vergangenen Jahr um 2,2 Prozent und damit ähnlich stark wie zuvor. Im vierten Quartal 2017 gingen die Arbeitskosten binnen Jahresfrist sogar nur um 1,5 Prozent nach oben, was die Statistiker mit einem geringen Krankenstand begründeten.
Im internationalen Vergleich stiegen die Kosten in Deutschland geringer als in der gesamten Eurozone. Dies geht aus den aktuellsten verfügbaren Zahlen zum dritten Quartal hervor. Demnach verteuerte sich eine Stunde im Währungsgebiet um 1,6 Prozent zum Vorjahresquartal. In Deutschland hingegen gab es im Sommer ein Plus von 2,2 Prozent. Die höchsten Wachstumsraten in der EU verbuchten Rumänien (+16,5 Prozent), Ungarn (+12,6) sowie Bulgarien (+10,7). In Finnland (–3,0) und Portugal (–1,1) sanken die Arbeitskosten. In Frankreich fiel der Anstieg der Arbeitskosten mit 1,7 Prozent niedriger aus als in Deutschland.
von Reuters