Dell Wettbewerb zwingt zur Verwendung von AMD

Der weltgrößte PC-Hersteller Dell rückt von seiner bisherigen Politik ab, nur Intel-Chips zu verbauen. Jetzt kriegt auch Advanced Micro Devices (AMD) seine Chance. Der harte Wettbewerb hat Dell offenbar dazu gezwungen. Er ist es auch, der die Preise weiter purzeln lässt.

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AP

Dell wolle AMD-Opteron-Prozessoren bis Jahressende in seinen leistungsstarken Servern einsetzen, teilte der Computerbauer am Donnerstag nach US-Börsenschluss bei der Vorlage seiner Quartalsbilanz mit. Die fiel schlecht aus. Der Gewinn brach um ein Fünftel ein. Die Ankündigung zu den AMD-Chips sorgte an der Wall Street und in der Computerbranche für Aufregung. Dell war der einzige führende PC-Hersteller, der bisher auf AMD-Chips verzichtet hatte. AMD-Chips waren bisher bei Dell nur in den Hochleistungs-PCs der kleinen Spezialfirma Alienware zu finden, die der Branchenführer im März übernommen hatte. Die Ankündigung trieb die Dell-Aktien trotz der mäßigen Zahlen fürs erste Quartal nachbörslich kräftig um 4,34 Prozent auf 24,99 Dollar in die Höhe. Die AMD-Titel legten sogar um 12,44 Prozent auf 35,25 Dollar zu. Dagegen sackten die Intel-Aktien um 4,99 Prozent auf 17,72 Dollar ab. AMD begrüßte die Dell-Entscheidung. Das Unternehmen wolle eng mit Dell zusammen arbeiten, hieß es. AMD-Prozessoren sind in der Regel günstiger als vergleichbare Chips des Marktführers Intel. Dell erhöhte den Umsatz in dem am 5. Mai beendeten Dreimonatsabschnitt im Jahresvergleich um 5 Prozent auf 14,2 Milliarden Dollar. Der Gewinn fiel hingegen um 18 Prozent auf 762 Millionen Dollar. Dell-Hauptkonkurrent Hewlett-Packard hatte seinen Quartalsgewinn hingegen um 51 Prozent erhöht. Das Wettbewerbsumfeld sei intensiver gewesen als in den Planungen vorhergesehen, konzedierte Dell-Konzernchef Kevin Rollins. Dell will sich die Butter aber nicht vom Brot nehmen lassen. Dell kündigte Preissenkungen an. PCs dürften damit noch günstiger werden. Zudem wolle seinen Kundendienst verbessern und dafür 100 Millionen Dollar aufwenden. In den USA habe man mehr als 2000 neue Verkäufer und Unterstützungspersonal eingestellt. Dell erwartet für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres ähnliche Ergebnisse wie im ersten Quartal. Dell wolle zukünftig allerdings keine Gewinn- und Umsatzprognosen mehr machen, kündigte das Unternehmen. Dell hatte erst Anfang Mai und davor auch im November vergangenen Jahres seine Quartalsprognosen zurücknehmen müssen.

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