Cloud-Robotics Die Cloud macht Roboter (fast) intelligent

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Apps für Roboter

Aufgaben die Reaktionen unbedingt in Echtzeit erfordern, möchte man ihm nicht anvertrauen. Verzögerungen, wie sie bei Cloud-Services oder klassischen Client-Server-Verbindungen über große Netze hinweg zwangsläufig auftreten, sind bei der Steuerung von Autos inakzeptabel. Sie muss in Echtzeit erfolgen, damit es nicht kracht. Roboter mit Cloud-Anbindung werden deshalb immer auch über eigene Intelligenz verfügen müssen, die ihnen ermöglicht, wichtige Aufgaben ohne zeitliche Verzögerung zu erledigen.

Mittlerweile haben sich eine ganze Reihe an Initiativen und Programmen entwickelt, die das Thema Cloud-Robotics vorantreiben wollen. So erarbeiten Gruppen von Wissenschaftlern wie die vom EU-finanzierten Projekt RoboEarth und Rapyuta Bibliotheken und Frameworks, die Robotern App-ähnlich Funktionen bereitstellen wollen.

Hier nutzen Sie die Wolke, ohne es zu wissen
Dropbox, Google Drive, Apple iCloud Quelle: dpa
GMX AOL Google Mail Quelle: dpa
Cloud Gaming Quelle: AP
Google Docs Microsoft Office Quelle: REUTERS
Adobe Kreativ-Programme Quelle: AP
Musik-StreamingAuch wer Musik-Streaming-Dienste wie Spotify, Napster oder Apple Music nutzt, befindet sich in der Cloud. Bei all diesen Streaming-Diensten werden Millionen Musik-Titel auf Servern gelagert, auf die der Nutzer von seinem Endgerät aus zugreift. Dafür muss er entweder ein monatliches Entgelt bezahlen oder die kostenlosen Alternativangebote nutzen. Bei Spotify kann der Nutzer zum Beispiel die Gebühren einsparen, wenn er bereit ist, zwischendurch von Werbung beschallt zu werden. Quelle: dpa
Serien-StreamingFilme und Serien werden ebenfalls immer öfter über das Netz angesehen. Anbieter wie Netflix, Sky Go, Watchever, Amazone Prime und Maxdome erlauben den Zugriff auf tausende Filme und Serien. Auch hier zahlen Nutzer eine monatliche Gebühr und können dafür so viel schauen, wie sie möchten. Quelle: dpa

Das französische Unternehmen hat mit NAO einen humanoiden Roboter entwickelt, der zunächst für Lehr- und Lerneinrichtungen gedacht war, dann aber schnell seine eigene Entwickler-Community gefunden hat. Technik-Enthusiasten beschäftigen sich ebenfalls mit dem Thema. So haben sich beispielsweise unter Cellbots Bastler zusammengefunden, die Smartphones mit ihrer Cloud-Anbindung für die Steuerung von Robotern einsetzen.

Keine gemeinsame technische Plattform in Sicht

Viele Projekte arbeiten daran, die Programmierung der elektromechanischen Helfer zu vereinfachen. Doch damit Roboter aus einer gemeinsamen Bibliothek entnehmen können, wie sie beispielsweise eine Tür öffnen, brauchen sie eine gemeinsame technische Plattform. Die ist aber noch nicht in Sicht.

Das hält Roboterexperten wie den deutschen Marktführer für Industrieroboter Kuka aber nicht davon ab, sein Angebot auch um Cloud-Services zu erweitern. Längst bestimmt auch bei dem Augsburger Unternehmen immer stärker die Software die Leistungsfähigkeit seiner Produktionshelfer.

In einzelnen Fabriken kommunizieren seine Roboter bereits über eine eigene Cloud miteinander und optimieren so die Produktion. Kuka setzt auf offene Kommunikationsstandards, um eine Anbindung an die Smart-Factory, an Industrie 4.0 und das Internet der Dinge zu ermöglichen.

Vorzeigeprojekt der Augsburger ist ihr Roboter LBR iiwa. Er verfügt über so viele Sensoren und so viel Intelligenz, dass er unmittelbar auf Berührungen des Menschen reagiert und deshalb ohne Schutzgitter mit ihm zusammenarbeiten kann. Angebunden an eine Cloud, kann er seine Arbeit selbst dokumentieren, überprüfen und optimieren. Software spielt bei ihm die zentrale Rolle.

Mit den unendlichen Ressourcen aus der Cloud bestimmt sie die Fortschritte der Robotik. So ist es mittlerweile die IT, die den Fortschritt der Roboter in die physische Welt trägt.

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