Energie Atomkraftwerk Krümmel wieder vom Netz

Das Atomkraftwerk Krümmel ist gestern wieder vom Netz gegangen. Der Grund: Am Nachmittag hat sich die Turbine der Anlage automatisch abgeschaltet. Auslöser war offenbar der Ausfall eines Eigenbedarftransformators. Umweltaktivisten warnten erneut davor, den Reaktor wieder anzufahren.

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Die Gegner des Atomkraftwerks Quelle: AP

Dies teilte der Betreiber Vattenfall mit. Die Anlage in Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg) sei daraufhin vom Netz getrennt worden. Der Reaktor wurde auf ein niedriges Leistungsniveau heruntergefahren. Die Ursachenanalyse dauere an, teilte Vattenfall mit. Nach zwei Jahren Stillstand infolge eines Transformatorbrands war das Kraftwerk in der vorigen Woche wieder in Betrieb genommen worden, kurz danach gab es einen Defekt in der Elektronik.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace und die Aktionsgemeinschaft Robin Wood forderten gestern, den Reaktor für immer abzuschalten. „Es darf nicht erst ein unkontrollierbarer Störfall passieren, damit der Pannenreaktor endgültig vom Netz genommen wird“, teilte Greenpeace mit. Dass das AKW nach so kurzer Zeit schon wieder keinen Strom produziere, zeige, dass Vattenfall den Reaktor nicht im Griff hat, teilte Robin Wood mit.

"Höchst störanfälliger Reaktor"

Auch die Grünen in Schleswig-Holstein verlangten eine endgültige Abschaltung des „höchst störanfälligen Reaktors“, wie die Landesvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen, Marlies Fritzen, am Abend der dpa sagte. Sie kritisierte eine auch in diesem Fall ungenügende Informationspolitik des Energieerzeugers. Der Kandidat der Grünen für den Bundestag und Kreisvorstandssprecher für Lauenburg, Konstantin von Notz, bezeichnete den erneuten Störfall als einen „Skandal sondergleichen“. „Die Sicherheit der Bevölkerung hat Vorrang vor den Profitinteressen eines Energiekonzerns“, mahnte er. Krümmel müsse abgeschaltet bleiben.

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