Wer an Krebs erkrankt, unterzieht sich in den meisten Fällen einer unangenehmen bis schmerzhaften Chemotherapie. Doch nicht immer schlägt diese an. Zeigt ein Patient Resistenzen gegen die Therapie, sind der Grund meist Krebsstammzellen. Vor einigen Jahren war ihre Existenz noch eine Vermutung. Inzwischen sind sich Forscher aller Welt sicher, dass Krebsstammzellen die gefährlichsten Zellen innerhalb eines Tumors sind. Sie sind der Ursprung eines Tumors und halten ihn aufrecht.
Die große Masse des Krebses geht aus der Teilung der sich verändernden Zellen hervor. So wächst er. Die Stammzellen hingegen sind genetisch so veranlagt, dass sie sich zu verschiedenartigen Zelltypen entwickeln.
Eigentlich ist das eine gute Sache: So können sich Haut, Haare oder Blutzellen erneuern. Wenn es jedoch zu einer Mutation der Zellen kommt, werden sie gefährlich. Aufgrund ihres genetischen Codes bringen sie immer wieder neue, veränderte Stammzellen hervor, bei denen die Medikamente nicht anschlagen. Und je weiter der Tumor wächst, desto mehr Stammzellen baut der Tumor auf.
Erstmals entdeckt wurden die Zellen bei Leukämiepatienten. Inzwischen wurden sie aber auch in Hirn-, Prostata-, Darm-, Brust und Pankreaskarzinomen identifiziert.
Nun haben kanadische Forscher eine neue Methode entwickelt, die die Krebsstammzellen direkt angreift. Im Fachmagazin „Nature Medicine“ berichtet Gruppenleiter John Dick, wie es gelungen ist, die Zellen zu blockieren. Zunächst haben die Forscher jene Codes herausgefiltert, die den Bösewichten ihre Wandlungsfähigkeit verschafft. Diese wurden dann gezielt blockiert und so die Vermehrung gestoppt. Die Metastasen hatten so keine Quelle mehr, aus der sie sich nähren konnten.
Dem Team aus Toronto ist dieses Kunststück zumindest bei Experimenten an Mäusen gelungen.