Parabene in Kosmetik Wie gefährlich sind Parabene?

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EU verschärfte 2015 die Regeln für Parabene

Und was ist mit der hormonellen Wirksamkeit?

Tierversuche haben gezeigt, dass Parabene eine Wirkung auf das Hormonsystem haben können. Die östrogene Wirkung ist aber um ein vielfaches niedriger als die des natürlichen Hormons. Befürchtet werden etwa negative Auswirkungen von Parabenen auf die Fortpflanzungsfähigkeit. Studien mit Propyl- und Butylparaben an Ratten und Mäusen führten zu teils widersprüchlichen Ergebnissen – zudem lassen sich die Ergebnisse nicht ohne weiteres auf den Menschen übertragen. Verlässliche Daten zur Aufnahme über die Haut, zur Verstoffwechselung und zur Einschätzung der Exposition beim Menschen fehlen bislang, so dass die Stoffe nicht abschließend bewertet werden können.

Ist der Einsatz in Kosmetika nicht gesetzlich geregelt?

Diese Paraben-belasteten Kosmetika wurden am häufigsten gesucht

Doch. Einige Parabene dürfen als Konservierungsstoffe in kosmetischen Mitteln eingesetzt werden. Auch in Arznei- und Lebensmitteln sind sie als Zusatzstoffe zugelassen. Die Risikobewertung der Zusätze erfolgt durch das Scientific Committee on Consumer Safety (SCCS), die Zulassung wird dann von der Europäischen Kommission erteilt. Methyl- und Ethylparaben gelten bis zu einer Konzentration von 0,4 Prozent als sicher. Isopropylparaben, Isobutylparaben, Phenylparaben, Benzylparaben und Pentylparaben dürfen nicht in Kosmetika eingesetzt werden.

2015 hat die EU-Kommission ihre Regeln für den Einsatz der Konservierungsstoffe verschärft. Propylparaben und Butylparaben dürfen seit April 2015 nicht mehr in nicht-abwaschbaren Kinderkosmetika (etwa Wundschutzcreme für den Babypo) zum Einsatz kommen. Die erlaubte Konzentration in Duschgelen und ähnlichen Produkten für Erwachsene wurde deutlich gesenkt auf 0,14 Prozent.

Woher weiß ich, ob Parabene in meinen Kosmetika stecken?

Wer sich die Inhaltsstoffe einer Creme, Sonnenmilch oder dergleichen ansieht, findet Parabene unter Namen wie Methyl-, Ethyl-, Propyl- und Butylparaben wieder. Sie können Ihre Pflegeprodukte auch etwa mit dem ToxFox-Kosmetik-Check des BUND abgleichen.

Fazit

Ein wissenschaftlicher Beweis für einen kausalen Zusammenhang zwischen Parabenen und Brustkrebs liegt trotz der seit Jahren andauernden Debatte bisher nicht vor. Dass Parabene in den Körper aufgenommen werden und eine gewisse hormonelle Aktivität zeigen, ist unbestritten. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass sie dem Körper auch Schaden zufügen. Auswirkungen auf das Hormonsystem hängen stark von der aufgenommenen Menge ab, und die Dosierungen in Tierversuchen, bei denen Wirkungen aufgezeigt wurden, waren extrem hoch.

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