Raumfahrt Zehn Mythen übers Weltall

Welcher Stern ist der hellste - und wie viele können wir überhaupt am Nachthimmel sehen? Der Weltraum fasziniert die Menschen seit jeher, daher ranken sich viele Mythen und Irrtümer um das All.

Mythos: Der hellste Stern ist der PolarsternSchon die alten Seefahrer orientierten sich am hellen Polarstern. Allerdings nicht, weil er der hellste Stern am Firmament ist – da gibt es deutlich hellere. Seine Besonderheit ist, dass er auf der verlängerten Erdachse liegt und somit den Mittelpunkt des Nachthimmels darstellt. Quelle: Eneas De Troya, Creative Commons, CC BY 2.0
Mythos: Die chinesische Mauer kann man vom Weltraum aus sehenDie chinesische Mauer gilt als einziges Bauwerk, das vom Weltraum aus mit bloßem Auge zu sehen ist. Tatsächlich ist dafür jedoch ein Teleskop nötig. Die Mauer ist zwar etliche tausend Kilometer lang – aber schlichtweg nicht dick genug, um sie einfach so zu erblicken. Quelle: dpa
Mythos: Im Sommer ist es warm, weil die Erde dann näher an der Sonne istDie Erde dreht sich auf einer Ellipse um die Sonne und ist im Sommer tatsächlich näher an ihr dran. Das kann allerdings nicht der Grund dafür sein, dass es im Sommer bei uns wärmer ist – schließlich ist zeitgleich Winter auf der Südhalbkugel. Die Ursache liegt in der Neigung der Erde: Im Sommer ist es bei uns deshalb warm, weil die Erde zu diesem Zeitpunkt mit der Nordhalbkugel zur Sonne geneigt steht. Quelle: dpa
Mythos: Wir sehen am Himmel Millionen SterneDas möchten viele gerne glauben, wenn sie einen Blick in den Nachthimmel werfen – gerade fernab der Stadt nehmen Menschen nachts eine enorme Masse an Sternen wahr. Allerdings lassen sich mit bloßem Auge von der Erde aus nur 60.000 Sterne erkennen. Quelle: dpa
Mythos: Menschen werden in Raumschiffen laufen könnenDurch Raumschiffe zu spazieren ist in Science-Fiction-Filmen üblich. Künstlich Schwerkraft herzustellen, stellt allerdings in der Realität ein schier unmögliches Unterfangen dar. Schließlich braucht es eine große Masse - wie die Erde - die uns anzieht. Das Foto zeigt das Raumschiff Voyager aus der gleichnamigen Star-Trek-Serie. Quelle: AP
Mythos: Explosionen im Weltraum sind laut und versprühen viel Funken und FeuerRaumschiffe explodieren mit einem lauten Knall und reichlich Feuer - so zeigen es zumindest Science-Fiction-Filme. Die Realität würde anders aussehen. In der Leere des Weltraums fehlen Übertragungsmedien für Schall wie Gase und Flüssigkeiten, so dass sich eine Explosion geräuschlos vollzieht. Die fehlende Luft im Weltraum ist auch der Grund dafür, dass Flammen bei einer Explosion ausbleiben. Quelle: dpa
Mythos: Die Teflon-Pfanne ist eine Errungenschaft der RaumfahrtindustrieAuch wenn Teflon in der Raumfahrt verwendet wird, heißt das nicht, dass auch die Erfindung von Teflon aufs Konto der Raumfahrtbranche geht. Denn die Beschichtung gab es schon lange vor dem ersten Weltraumflug. 1938 wurde Teflon erfunden, und seit den Fünfzigerjahren werden Pfannen damit beschichtet. Quelle: AP
Mythos: Schwarze Löcher verschlingen allesSchon der Name ist ein Irrtum: Schwarze Löcher sind keine Löcher, sondern Planeten mit sehr dichter Masse. Außerdem verschlingen sie nichts, sondern ziehen nur alles in ihrer Umgebung an. Grund ist die hohe Gravitation, also die Anziehungskraft, die so groß ist, dass nichts von innen nach außen dringen kann – auch kein Licht. Quelle: dpa
Mythos: Sternschnuppen sind vom Himmel fallende SterneSie sehen zwar aus wie Sterne, tatsächlich sind Sternschnuppen aber Teilchen, die in die Erdatmosphäre eintreten. Je tiefer sie eintreten, desto stärker reiben sie sich an der immer dichter werdenden Erdatmosphäre. In Kombination mit ihrer hohen Geschwindigkeit entsteht eine enorme Hitze, durch die sie verglühen. Und somit entsteht auf der Erde das Bild eines fallenden Sterns. Quelle: dpa
Mythos: Im Weltraum platzen Menschen ohne RaumanzugGrund für diesen Mythos ist, dass im Weltall ein Vakuum herrscht. Allerdings ist der Druckunterschied zwischen Erde und Weltraum nicht allzu groß. Der Luftdruck auf der Erde liegt etwa bei einem bar, im Weltraum bei null bar. Diese Druckdifferenz erleben Menschen auch, wenn sie zehn Meter tief tauchen – dort herrschen zwei bar Druck. Der Unterschied im Weltraum: Dort setzen sich Menschen abrupt dem Druckwechsel aus – und tasten sich nicht langsam heran, wie beim allmählichen Abtauchen. Dadurch setzt die Blutversorgung plötzlich aus. Das kann auch eintreten, wenn Menschen zu schnell auftauchen. Quelle: dpa
Diese Bilder teilen:
  • Teilen per:
  • Teilen per:
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%