Fahrbericht: Mercedes EQA Der dritte Stern-Stromer hat es in sich

Bisher konnten Mercedes-Fans zwischen zwei E-Autos wählen: Nach dem Mittelklasse-SUV EQC und dem Großraum-Van EQV kommt mit dem EQA ein drittes hinzu. Alle drei basieren auf bekannten Verbrenner-Modellen.

Nach dem Mittelklasse-SUV EQC und dem Großraum-Van EQV macht der neue EQA das Elektro-Duo bei Mercedes jetzt zum Trio Quelle: Mercedes-Benz
Nur die beim Druck auf den Startknopf bunt aufleuchtenden Buchstaben EQA hinterm Lenkrad verraten das Besondere. Quelle: Mercedes-Benz
Alles völlig unaufgeregt, so gar nicht spektakulär. Wenn da nicht die beiden Tasten hinter dem Lenkrad wären. Schaltpaddels werden sie im Verbrenner genannt, weil durch sie ohne Griff zum Wählhebel der Automatik die Stufen gewechselt werden können. Eine Funktion, mit der ein Eingang-Stromer nun gar nichts anfangen kann. Aber da sie schon mal an Bord sind, sollen sie auch genutzt werden. Das Stichwort heißt Rekuperation, also Energie-Rückgewinnung. Quelle: Mercedes-Benz
Und kaum einer kann das so perfekt wie der EQA, bietet er doch wie sein großer Bruder EQC fünf Stufen dieser mit einer Motorbremse vergleichbaren Technik. Je nach Stufe verzögert das City-SUV mehr oder weniger stark. In der stärksten Einstellung „bremst“ er so heftig, dass zuweilen auch der Gurt einrastet. Die entstehende Energie kommt umgehend der Batterie zugute. Das Bremspedal kommt nur dann ins Spiel, wenn der Fahrer zu spät vom Gas geht und eben nicht wie berechnet an der roten Ampel zum Stehen kommt. Umgekehrt kann der EQA auch „Segeln“, also antriebslos beim Gaswegnehmen oder bergab rollen und auch dabei wird die Batterie mit Strom versorgt. Quelle: Mercedes-Benz
Eine weitere Spezialität des EQA verbirgt sich im rechten der beiden Monitore. Ist ein Ziel im Navigationssystem programmiert, macht sich der Bordrechner an die Arbeit. Er schlägt abhängig von Wetterlage oder Streckenprofil Routen vor, auf denen die beste Reichweite erzielt werden kann. Sinnvollerweise führen sie an betriebsbereiten Ladestationen vorbei. Bei der Berechnung der Fahrzeit bis zur Ankunft wird dann der Zeitraum an der Stromzapf-Säule berücksichtigt. Hilfreich für den Flensburger Kontostand ist auch, dass das Gehirn des elektronischen Beifahrers Kamera und Navidaten nutzt, um bei Passieren eines Tempolimits oder Ortschilds den EQA auf das vorgeschriebene Tempo einzuhalten. Eine Technik, die auch zum Beispiel bei VW oder Audi eingesetzt wird. Quelle: Mercedes-Benz
Wer behutsamer als in einem GLA-Verbrenner mit dem Gaspedal umgeht, kommt mit einer anfangs vollen Batterie gut 400 Kilometer weit und sogar noch mehr. Dabei sollte auf das Ausreizen der möglichen 160 km/h verzichtet werden. Erfahrungen zeigen aber, dass der Zeitunterschied zum Benziner oder Diesel auf die Gesamtstrecke bezogen nur marginal ist. Zumindest dann, wenn die Strecke kurz genug ist, um nicht nachladen zu müssen. Nur bei langen Touren hat der klassische Antrieb noch Vorteile. Quelle: Mercedes-Benz
Erfreulich ist die für Mercedes-Verhältnisse recht großzügige Serienausstattung. So sind LED-Licht, Rückfahrkamera, schlüsselloses Einsteigen, elektrische Heckklappe oder Fernlicht- und Spurhalteassistenz stets an Bord. Als ratsames Extra steht für 1.440 Euro ein Paket bereit, das wichtige Assistenzsysteme wie zum Beispiel Abstandsradar der Tot-Winkel-Warner enthält. Das macht natürlich einen EQA noch lange nicht zu einem Schnäppchen. Dennoch ist die Herzverpflanzung vom GLA zum EQA gelungen, auch wenn der kleine Stromer auf ernsthafte Rivalen trifft. Der Audi Q4 e-tron ist startbereit, der ID 4 von VW schon bestellbar. Und selbst der größere Ford Mustang Mach-E könnte sich als Gegner erweisen. Quelle: Mercedes-Benz
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