Volvo C40 Recharge Pure Electric Das bietet das jüngste Facelift 2024

Das Kompaktsegment der E-Autos ist groß und unübersichtlich. Der Volvo C40 sticht hervor: mit hoher Praxisreichweite, kompletter Sicherheitsausstattung, penibler Verarbeitung – und einem ambitionierten Preis.

Den vollelektrischen C40 bietet Volvo in Deutschland seit über zwei Jahren an. Mit dem Facelift ist gelungen, den Charakter des Fahrzeugs zu verändern. Quelle: Volvo
Immerhin kommt der C40 damit auch schon auf 252 PS (ab 54.450 Euro), zumindest in der von uns gefahrenen Version mit der größeren Batterie (79 kWh netto). Wer zur Basisversion mit kleinerem Akku (66 kWh) greifen, spart rund 7.000 Euro, muss jedoch nicht nur mit weniger Reichweite, sondern auch mit weniger Motor- (238 PS) und Lade-Leistung auskommen. Quelle: Volvo
Für Vielfahrer kann sich die Investition in die stärkere Version lohnen, denn etwa 100 Kilometer mehr Reichweite sind schon was wert. Theoretisch wären mit dem großen Akku 582 Kilometer möglich. Wir benötigten trotz zurückhaltendem E-Fuß statt des Normverbrauchs von 16,3 knapp 20 kWh, was eine Reichweite von etwa 400 Kilometern ermöglicht. Aber auch das ist nur ein theoretischer Wert, denn kein Elektroautofahrer fährt seinen Akku auf nahe Null herunter. Wir fuhren im Durchschnitt nach 320 bis 350 Kilometern an einen Lader, was im Vergleich zu vielen anderen Testwagen sogar noch ein ziemlicher akzeptabler Realwert ist, aber eben auch keine unterbrechungsfreien Langstreckenetappen á la Diesel möglich macht. Quelle: Volvo
Der Umstieg von Front- auf Heckantrieb bringt im C40 als Hauptvorteil eine Minimierung der Antriebseinflüsse auf die Lenkung mit sich. Allerdings gibt diese dem Fahrer viel zu wenig Rückmeldung. Wirklich enttäuscht waren wir vom Fahrwerk. Der Volvo poltert mit seiner antriebsfreien Vorderachse recht unkomfortabel in jede Unebenheit auf der Straße. Zudem ist die Abstimmung insgesamt zu hart geraten, so dass das Fahrvergnügen in der Stadt ziemlich eingeschränkt wird. Vielleicht lag es an den aufgezogenen, optionalen 20-Zöllern (660 Euro). Besser geht mit diesen auf einer gepflegten Landstraße, wo sich dank des antriebsstarken E-Motors etwa landwirtschaftliche Fahrzeuge schnell und sicher überholen lassen. Dazu passt der 0-100 km/h-Standardwert von flotten 7,3 Sekunden. Quelle: Volvo
Auf der Autobahn muss man sich zügeln, damit der Energievorrat im Akku nicht allzu schnell dahinschmilzt. Immerhin gönnt Volvo seinem kompakten Stromer eine Vmax von 180 km/h - wie bei den Verbrennern. Da sind andere Hersteller vorsichtiger rund regeln je nach Philosophie schon bei 130 oder 160 km/h ab. Optisch weiß der C40 zu überzeugen, auch wenn der Ideenvorrat der Designer bei den immer gleichen Vorgaben (SUV, geschlossener Grill, schmale Scheinwerfer, steile Frontscheibe, abfallende Dachlinie) natürlich auch mal zu Neige geht. Die sportliche Form mit der – erraten – abfallenden Dachlinie sorgt für wenig Kopffreiheit im ohnehin nicht gerade üppigen Fond. Quelle: Volvo
Volvo nutzt die Möglichkeiten in der Disziplin „Raum“ ohnehin zugunsten der Optik nicht komplett aus. Man sieht es dem Fahrzeug auf Anhieb nicht an, aber es misst 4,44 Meter in der Länge und reicht damit eigentlich schon an die untere Mittelklasse heran. Dafür sind 413 Liter Kofferraumvolumen gerade noch okay, immerhin gibt es vorne noch den „Frunk“, ein Kofferräumchen unter der „Motorhaube“ mit 31 Litern Volumen, in dem sich wunderbar die Ladekabel unterbringen lassen. Keine Schwächen erlaubt sich Volvo in seiner Paradedisziplin „Sicherheit“. An Bord ist ein komplettes Sicherheitspaket, die Einzelheiten aufzulisten, würde hier den Rahmen sprengen. Anders als bei anderen Herstellern gibt es hier auch nichts mehr zuzubuchen. Mit Ausnahme der Matrix-LEDs, für die Volvo 1.100 Euro verlangt. Weitere Pluspunkte sammeln die Schweden für die makellose Verarbeitung und die Güte der Materialien im Innenraum. Das Infotainment wirkt allerdings schon leicht angestaubt. Hier gibt es gerade im Premiumbereich besseres. Quelle: Volvo
Apropos Premium: Dass Volvo zu den teuersten Anbietern auf dem Markt gehört, ist kein Geheimnis. Unser Testwagen mit Single Motor und großem Akku kostet 59.600 Euro, mit der Zusatzausstattung (Pixel-LED, 20 Zöller, Metalliclackierung etc.) stehen am Ende 65.750 Euro in der Preisliste. Ziemlich selbstbewusst und für viele Menschen dann wohl auch zu viel Geld für ein nur mittelgroßes Elektroauto. Aber Premium ist halt auch nichts für jeden – sonst wäre es ja nicht Premium. Quelle: Volvo
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