Telekommunikation Telekomfirmen: Aktuelle Tarife bleiben trotz Mehrwertsteuererhöhung

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dpa BONN/DüSSELDORF. Die in einem harten Wettbewerb stehenden deutschen Telekommunikationsfirmen halten trotz der Anhebung der Mehrwertsteuer ihre aktuellen Tarife stabil. Kunden mit alten Verträgen müssen sich hingegen zu einem großen Teil auf einen Preisaufschlag einstellen - bei ihnen wird die Erhöhung der Mehrwertsteuer zum Jahreswechsel von 16 auf 19 Prozent voll greifen. Wie eine Umfrage am Freitag ergab, wollen die Deutsche Telekom, Vodafone D2, E-Plus und O2 nicht anheben. Hintergrund ist der Konkurrenzkampf auf dem deutschen Telekommarkt, der sich nach Einschätzung von Experten 2007 noch verschärfen wird. „Bei den derzeit vertriebenen Angeboten wird es keine Änderung geben“, sagte T-Mobile-Sprecher Christian Schwolow. E-Plus hatte als erster Mobilfunker angekündigt, die höhere Steuerlast nicht an die Kunden weiter zugeben. Ein Verzicht auf Preiserhöhungen sei nicht nur im Sinne der Verbraucher, sondern „vor allem im Sinne der positiven Stimmung im Land“, hatte E-Plus-Chef Michael Krammer gesagt. Die KPN-Tochter hatte mit dem Start von Simyo Mitte vergangenen Jahres einen Rutsch der Mobilfunkpreise ausgelöst. Angepasst würden einige ältere Tarife, sagten Sprecher von T-Mobile, Vodafone und O2. Wie viele Kunden davon betroffen sind, ließen die Gesellschaften offen. Die Telekom-Tochter T-Com hat die Belastungen aus der Steuererhöhung bereits in ihre neuen Pauschaltarife mit eingepreist. Die Preise würden daher nicht erhöht, sagte ein Sprecher der Telekom-Festnetzsparte. „Bei den Alttarifen tritt die Erhöhung hingegen in Kraft.“ Damit ist der weitaus größte Teil der T-Com-Kunden von der Steueranhebung betroffen. Die deutschen Telefonkunden können darauf hoffen, auch im kommenden Jahr vom Wettbewerb unter den Anbietern zu profitieren. Die im Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (Vatm) zusammengeschlossenen Konkurrenten der Telekom rechnen mit einem weiteren Preisrückgang. Wegen des anhaltenden Wettbewerbs würden die Preise trotz der Steuererhöhung weiter sinken, sagte Vatm- Geschäftsführer Jürgen Grützner. Die Festnetzanbieter Arcor, Versatel und freenet.de erwarten nach eigenen Angaben 2007 einen weiteren Preisrückgang bei den DSL-Anschlüssen.

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