Das Tote Meer trocknet aus: Wenn ein Gewässer verschwindet

Das Tote Meer verschwindet. Solche Bilder lassen eindeutig erkennen, wie sehr der Wasserspiegel des Toten Meeres in den vergangenen Jahrzehnten gefallen ist. Alleine seit 1980 sind es 28 Meter. Mittlerweile geht das Wasser jedes Jahr um mindestens einen Meter zurück, sagen Experten.

Viele Forschungsprojekte versuchen das Tote Meer näher zu erforschen. Daran arbeiten sowohl lokale Wissenschaftler als auch viele Experten aus Deutschland oder den USA. In Deutschland beschäftigen sich insbesondere das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und die TU Bergakademie Freiberg mit dem berühmtesten Salzsee der Welt.

Krater wie diese – Sinkholes genannt – finden sich vielerorts rund um das Ufer des Toten Meeres. Sie können für Besucher lebensgefährlich sein. Ausgelöst werden sie dadurch, dass Süßwasser unterirdisch fließt und eingelagertes Salz wegspült. Wenn die daraus entstehenden Hohlräume zusammenbrechen entstehen die Sinkholes, die unter Umständen zig Meter tief und viele Meter breit sein können.

Nur ein See auf der Welt ist noch salziger als das Tote Meer, aber keiner hat eine derart tiefe Wasseroberfläche. Das Tote Meer ist in Jordanien das beliebteste Tourismusziel, auch wenn viele neugebaute Hotels schon nach wenigen Jahren überhaupt nicht mehr von „Strandlage“ sprechen können.

Das Tote Meer ist ein Nährboden der örtlichen Industrie: Durch Verdampfen des Wassers wird Brom, Magnesium und Jod gewonnen.

Hoffnung, das Tote Meer zu retten, ist bei vielen Wissenschaftlern gering. Zwar gibt es immer wieder politische Ansätze, aber bislang konnte sich in drei Jahrzehnten kein Zusammenschluss durchsetzen. Ein Kanal- und Pipelinebau, um Wasser vom Roten Meer oder dem Mittelmeer zum absinkenden Salzsee zu befördern, ist die realistischste Möglichkeit. Dafür müssen sich aber Israel, Jordanien und unter Umständen die Palästinenser gemeinsam für ein solches Projekt entscheiden.









