Absage an Ölgiganten Russen erleiden Rückschlag bei Repsol-Einstieg

Die spanische Bank La Caixa hat Gespräche mit dem russischen Ölgiganten Lukoil über einen Verkauf ihrer Beteiligung an dem Energiekonzern Repsol beendet. "Die La-Caixa-Gruppe führt keine Verhandlungen über einen Anteilsverkauf", teilte die nicht börsennotierte Bank mit.

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Die Absage von La Caixa macht ein Fragezeichen hinter das gesamte Repsol-Projekt. Quelle: dpa

HB MADRID. Ende November hatte La Caixa erklärt, dass die Sparkasse mit Lukoil über Repsol spreche. Ein Verkauf sei im Rahmen einer gemeinsamen Aktion mit dem spanischen Baukonzern Sacyr Vallehermoso möglich, der sich von seiner 20-prozentigen Repsol-Beteiligung trennen wolle, hieß es damals. La Caixa hält 12,7 Prozent an Repsol.

Die spanische Zeitung "El Pais" berichtet, dass sich La Caixa gegen einen gemeinsamen Verkauf mit Sacyr entschieden habe, um den Eindruck eines "konzertierten Geschäfts" zu vermeiden. Dies wäre nicht im Interesse der Minderheitsaktionäre, schrieb das Blatt.

Repsol gehört zu den zehn größten Öl- und Gaskonzernen der Welt, die nicht unter staatlicher Kontrolle stehen. Zudem ist das Unternehmen der größte Raffineriebetreiber in Spanien. In Kreisen hatte es Ende November geheißen, dass Lukoil etwa 30 Prozent an Repsol für 10,7 Mrd. Euro übernehmen wolle. Die Russen suchen bereits seit längerem nach Verstärkung im Ausland und könnten sich mit einem Einstieg bei Repsol vor allem einen besseren Zugang zum lateinamerikanischen Markt sichern. Allerdings wollen sich die Russen einen möglichst großen Anteil an Repsol sichern.

Die Regierung in Moskau hat russische Energiefirmen indirekt zu Zukäufen im Ausland ermutigt. Doch nicht nur die Absage von La Caixa macht ein Fragezeichen hinter das gesamte Repsol-Projekt. Lukoil hatte zuletzt mit Blick auf den rasant gefallenen Ölpreis angekündigt, internationale Großprojekte zu verschieben und Investitionen zurückzufahren.

Der Baukonzern Sacyr Vallermoso stellt aber seinen Repsol-Anteil von 20 Prozent weiterhin zum Verkauf. Das Unternehmen ist durch die Krise am Finanz- und Hypothekenmarkt schwer angeschlagen und braucht dringend frisches Kapital.

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