
Sie haben gekämpft: Nun aber soll das Aus für das Opel-Werk im Ruhrgebiet tatsächlich kommen. Nach Angaben des Betriebsratschefs Rainer Einenkel soll die Produktion Ende 2016 auslaufen. "Das bedeutet automatisch die Schließung des gesamten Bochumer Standortes als Fahrzeugwerk", sagte der am Samstag der Nachrichtenagentur dapd.
Über ein Ende für Opel in Bochum mit seinen mehr als 3.000 Beschäftigten wird schon seit Monaten spekuliert. Auch Einenkel räumte ein, dass es in der Vergangenheit mehrere Schließungspläne gegeben habe. Die aktuelle Lage sei nun aber "ziemlich ernst". Das Unternehmen habe signalisiert, nicht mehr verhandeln zu wollen. Am Montag ist im Bochumer Ruhrcongress eine Betriebsversammlung geplant. Vertreter des Vorstandes wollten laut Einenkel ursprünglich nicht daran teilnehmen. Mittlerweile habe sich aber mindestens ein Vorstandsmitglied angekündigt. Der Betriebsratschef verlangt bei dem Treffen eine klare Positionierung des Managements gegenüber den Mitarbeitern. Dies bedeute entweder ein Bekenntnis zu weiteren Verhandlungen. "Oder aber sie sollen den Mut haben zu sagen, es wird nicht mehr verhandelt - so wie man es uns mitgeteilt hat", sagte Einenkel.





Im Fall einer Werksschließung sieht der Betriebsrat die gesamte Zukunft von Opel düster. "Wenn man meint, das Bochumer Werk schließen zu müssen, dann würde das die Marke Opel irreparabel schaden", sagte der Betriebsratschef. In Bochum handele es sich um eines der flexibelsten Opel-Werke, und eine Verlagerung der Produktion sei nicht so einfach möglich. "Opel kann nur verlieren, wenn man das Bochumer Fahrzeugwerk schließt", sagte der Betriebsratschef. Bei Opel war - nach Angaben der dpa - am Samstag zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Im nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium hieß es auf dapd-Anfrage, dass man sich nicht an Spekulationen beteiligen wolle und es keinen neuen Sachstand gebe.