Flughafen Hahn Auch deutsche Muttergesellschaft HNA Airport Group ist insolvent

Auch die Muttergesellschaft des Airports in Hahn ist insolvent. Quelle: dpa

Nach der Insolvenz des ehemaligen Billigflugzentrums in Frankfurt-Hahn ist nun auch die Muttergesellschaft HNA Airport Group GmbH zahlungsunfähig. Der Flugbetrieb in Hahn geht unterdessen weiter.

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Rund einen Monat nach der Insolvenz des Flughafens Hahn ist auch die Muttergesellschaft HNA Airport Group GmbH insolvent. Laut Gerichtsveröffentlichungen des zuständigen Amtsgerichts Bad Kreuznach wurde am 18. November die vorläufige Verwaltung des Vermögens der Firma angeordnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde – wie schon in den bereits laufenden Verfahren – Jan Markus Plathner bestellt. Der Frankfurter Jurist ist Partner der Insolvenz- und Restrukturierungskanzlei Brinkmann & Partner.

Der HNA Airport Group gehören 82,5 Prozent der Flughafen-Anteile. Das Unternehmen hatte die Anteile 2017 für rund 15 Millionen Euro vom Land Rheinland-Pfalz erworben. Die restlichen 17,5 Prozent liegen nach wie vor beim Land Hessen. Im Januar hatte bereits der chinesische Mutterkonzern HNA die Insolvenz erklärt. Die Schulden beliefen sich auf 150 Milliarden Euro. Gründer Chen Feng und Chef Tan Xiangdong wurden festgenommen. Vor wenigen Tagen genehmigte ein Gericht in China die Aufspaltung des Mischkonzerns in vier Teile entlang der Geschäftsfelder Flugverkehr, Flughäfen, Handel und Finanzen. HNA war 1993 gegründet worden und durch Zukäufe auch im Ausland stark gewachsen. Zeitweise gehörten dem Konzern Teile der Hotelkette Hilton und der Deutschen Bank.

Der Flugbetrieb in Hahn geht unterdessen weiter. Seit Anfang November stünden die Teams für den Winterdienst und die Enteisung von Flugzeugen bereit, so dass der Betrieb auch unter winterlichen Bedingungen aufrechterhalten werden könne, sagte kürzlich Insolvenzverwalter Plathner. Die Lohn- und Gehaltszahlungen für die 430 Beschäftigten seien bis Ende des Jahres durch eine Insolvenzgeldvorfinanzierung sichergestellt worden. Nach Darstellung Plathners haben sich für den insolventen Hunsrücker Regionalflughafen erste potentielle Investoren gemeldet. Nach seinen Worten hat der Flughafen durch die 24-Stunden-Betriebsgenehmigung sowie seine Lage Investoren „etwas anzubieten“.

Mehr zum Thema: Corona treibt die lange boomenden deutsche Regionalflughäfen in Richtung Insolvenz wie zuletzt den Billigflugpionier Hahn. Doch am Airport von Rostock zeigt der Mittelständler Zeitfracht, wie sich die Landeplätze retten können.

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