Aber besonders preisbewusst können Ihre Kunden nicht sein: Wasser aus dem Discounter ist zu Spottpreisen zu haben. Geht Sodastream nicht auch günstiger?
Wir sind bei 13 Cent je Liter und belegen aktuell den Preiseinstiegspreispunkt. Der Hauptgrund für das Nutzen von Sodastream ist aber, dass die Kunden keine Kisten schleppen müssen. Der Preis ist da eher nebensächlich.
Die Gaszylinder muss sich der Kunde zusätzlich besorgen und wieder zurückbringen. Wäre ein Abo mit Lieferservice nicht eine Idee, um Kunden zu binden?
Von einem Abosystem halten wir aktuell nichts, weil es die Verbraucher zu etwas verpflichtet und bindet. Das mögen die Deutschen in der Regel nicht. Das schließt aber einen künftigen Online-Tausch nicht aus. Dieser ist jedoch recht komplex in der Abwicklung.
Was meinen Sie genau mit Online-Tausch?
Aktuell es ist es ja so, dass man mit einem leeren Zylinder in den Markt geht und dort einen vollen Zylinder zum Preis der Füllung bekommt. Dieses Prinzip könnte man auch online abbilden: mit etablierten Shops oder einem eigenen. Der Kunde bestellt online den Zylinder und der Zusteller nimmt bei der Auslieferung den leeren Zylinder wieder mit. Das muss dann ein 1:1-Tausch sein und der Kunde müsste zu Hause sein, was die ganze Sache natürlich erschwert. E-Commerce ist möglicherweise ein Thema für die Zukunft.
Bislang ist Sodastream ein Monopolist auf dem Markt für Wassersprudler in Deutschland. Machen Sie sich Sorgen, dass der gerade in den USA auf den Markt gebrachte Keurig Kold Drinkmaker Ihnen hierzulande Konkurrenz macht?
Ganz im Gegenteil. Wir sind froh über jede Konkurrenz. Trinkwasser zu Hause aufzubereiten ist die Zukunft. Das Konzept von Keurig sehen wir eher skeptisch. Am Ende ist es das Preis-Leistungsverhältnis, das nicht überzeugen kann. Das zeigen die ersten Kundenrezensionen in den USA.
Normalerweise macht die Konkurrenz die eigenen Preise kaputt. Wie kann man sich dann über Mitbewerber freuen?
Als Marktführer sehen wir uns gut aufgestellt. Momentan sind wir die Einzigen, die die Branche mit großen Investments nach vorne treiben. Das kann man sicherlich auf mehrere Schultern verteilen. Dann ändert sich das Spiel. Es gewinnt der, der den besseren und schöneren Sprudler hat, das bessere Marketing. Das macht es interessant und spannend. Wettbewerb macht uns nur noch besser. Konkurrenz belebt das Geschäft.
Haben Sie als Markführer noch Zukunftsvisionen?
Unsere Vision ist, die Menschen vom Schleppen zu befreien und die Erde vom Plastikmüll – oder zumindest einen Beitrag dazu zu leisten. Sprudler soll es wie Toaster in jeder guten deutschen Küche geben. Wir sehen gute Voraussetzungen dafür, dass es in den nächsten Jahren in jedem fünften Haushalt einen Sprudler gibt.