Druck wächst AHBR-Krise könnte weitere Kreise ziehen

Die Krise bei der vom US-Finanzinvestor Lone Star übernommenen AHBR könnte Zeitungsberichten zufolge auch Inhaber stiller Beteiligungen an der Hypothekenbank belasten. Neben zwei Versicherern wäre auch die DZ Bank davon betroffen.

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HB FRANKFURT. Der Druck auf die Besitzer stiller Beteiligungen - wie die DZ Bank - oder von Genussrechten wachse, zumindest auf einen Teil ihrer Rückzahlungsansprüche zu verzichten, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) am Freitag. So sei die genossenschaftliche DZ Bank mit einer stillen Beteiligung von 140 Millionen Euro engagiert, habe aber angemessene Vorsorge für den eingetretenen Wertverlust ihrer Beteiligung getroffen. Die Versicherer Volksfürsorge und DEVK kämen auf 25 Millionen und 20 Millionen Euro. Lone Star wolle möglicherweise das Kapital bei dem angeschlagenen Immobilienfinanzierer herabsetzen. Für stille Anteilseigner bestehe jedoch bei einem solchen Schritt keine gesetzliche Pflicht zur Teilnahme. AHBR und DZ Bank lehnten eine Stellungnahme zu den Berichten ab. Ein AHBR-Sprecher verwies lediglich auf Ankündigungen von Lone Star, wonach der Investor sich im Januar zu seinen Plänen für die Anfang Dezember übernommene Bank äußern will. Der Zeitung zufolge summieren sich die stillen Beteiligungen auf 372 Millionen Euro, hinzu kommen weitere 567 Millionen Euro Genussrechtskapital. Die „Börsen-Zeitung“ hatte zuvor berichtet, diesem Investorenkreis drohe ein Milliardenausfall. Die Risiken tauchen nicht überraschend auf: Die Rating-Agentur Moody's hat zuletzt die Bonitätsbewertung der AHBR-Genussscheine auf „Ca“ von „Ba1“ zurückgestuft. Diese Verschlechterung um sieben Noten bedeutet nach den Standards der Ratingagenturen eine akute Gefahr des Zahlungsverzugs. Die damals mehrheitlich der Gewerkschaftsholding BGAG gehörende AHBR war 2001 wegen Zinsspekulationen in Schieflage geraten und musste von den Eigentümern mehrfach massiv gestützt werden. Kurz vor der Übernahme durch Lone Star hatte die AHBR selbst eine Liquidation nicht mehr ausgeschlossen. Es wäre die größte Bankenpleite seit dem Kollaps der Herstatt-Bank 1974 gewesen.

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