Der Teilhaber und Vorstandschef Manel Adell sagte der WirtschaftsWoche, dass Desigual trotz Angeboten keine Anteile verkaufen wolle und vorerst auch keinen Börsengang plane. „Wir haben lieber alles selbst unter Kontrolle. Der Spaß an meiner Arbeit bedeutet für mich auch, völlige Entscheidungsfreiheit zu haben“, unterstrich Adell. „Wir sind nicht abhängig von Banken, weil wir keine Nettoschulden haben und unser Wachstum aus dem Eigenkapital finanzieren. Daran halten wir uns auch in Krisenzeiten. Wir brauchen nicht an Fremde zu verkaufen, auch wenn es immer wieder einmal Angebote gab. Einen Börsengang würde ich nicht kategorisch ausschließen, der ist aber in naher Zukunft kein Thema.“
Wie geplant werde die spanische Marke ihren Umsatz 2011 um rund 25 Prozent auf 500 Millionen Euro steigern, bestätigte der Unternehmenschef. Dieses Wachstumstempo werde Desigual beibehalten, so Adell: „Wir werden noch einige Jahre lang mit Raten von 20 bis 25 Prozent wachsen. Raum dafür sehe ich vor allem in den USA, wo wir in den großen Städten eigene Läden betreiben und 1200 Handelspartner haben, aber auch in Osteuropa, Russland und im Nahen Osten.“ In Deutschland erzielt Desigual in 18 eigenen Läden etwa in Berlin und Düsseldorf sowie 1200 Verkaufsstellen zehn Prozent des Umsatzes.
Aufgrund des Erfolges der Marke in Europa will Desigual künftig nicht nur in China und Indien fertigen, sondern die europanahe Fertigung in Marokko ausbauen. „Tatsächlich werden wir künftig den Anteil unserer Fertigung in Marokko von derzeit 10 auf 30 Prozent steigern.“ Damit kann Desigual die Märkte in Europa deutlich schneller beliefern und kurzfristig auf neue Trends reagieren. „Diese Verlagerung macht auch aus logistischen Gründen Sinn“, sagte Adell.
