Der Preiskonflikt zwischen der Supermarktkette Edeka und dem Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé weitet sich aus, berichtet die "Lebensmittel Zeitung". Zukünftig sollen demnach weitere Nestlé-Produkte aus den Filialen verschwinden. Dadurch soll sich der betroffene Umsatz von 20 auf mindestens 30 Prozent erhöhen. Bisher waren über 160 Nestlé-Produkte ausgelistet worden.
Edeka agiert dabei als Teil der europäischen Händlervereinigung Agecore, der auch die französische, europaweit vertretene Kette Intermarché und die Schweizer Coop angehören. Der Verband sieht sich im Vergleich zu anderen internationalen Händlerzusammenschlüssen benachteiligt.
Dabei ist eine zeitweilige Aussetzung von Produktbestellungen kein ungewöhnliches Mittel bei der Neuverhandlung von Belieferungsverträgen. Die Länge und Intensität erreicht inzwischen aber ein außergewöhnliches Level. Auch das „Verramschen“ von Nestlé-Produkten durch die Agecore-Händler zeigt, dass hier ein größerer Konflikt unter der Oberfläche liegt. Es geht um die Machtverhältnisse zwischen Produzenten und Händlern. Diese sind in so vielen Vereinbarungen und Konditionspaketen geregelt, dass sich kaum ein Überblick gewinnen lässt. Sollte Edeka den Konflikt für sich entscheiden, könnte das weitreichende Auswirkungen auf das Verhältnis von Herstellern und Einzelhändlern haben.