Suezkanal, Panamakanal und Co. Das sind die wichtigsten Wasserstraßen der Welt

Eine Woche lang blockierte das Containerschiff „Ever Given“ den Suezkanal. Der Wasserverkehr auf der vielbefahrenen Handelsroute stand derweil still. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Wasserstraßen der Welt vor.

Suezkanal: Wie wichtig der Suezkanal für den weltweiten Warenverkehr ist zeigt die aktuelle Blockade der Wasserstraße durch die „Ever Given“ deutlicher denn je. Denn durch den Suezkanal fließen rund zwölf Prozent des globalen Frachtvolumens und etwa 30 Prozent des Containervolumens. Im vergangenen Jahr passierten der Kanalbehörde zufolge fast 19.000 Schiffe und damit durchschnittlich fast 52 Schiffe pro Tag die Wasserstraße. Die alternative Route um die Südspitze Afrikas dauert gut eine Woche länger. Für Ägypten ist der Kanal eine wichtige Quelle von harten Währungen: Die Summe betrug 2020 etwa 5,6 Milliarden Dollar. Quelle: dpa
Panamakanal: Die künstliche Verbindung durch die Landenge in Mittelamerika ist vermutlich eine der berühmtesten Wasserstraßen der Welt. Unter der Führung der USA wurde der Panamakanal 1914 fertigstellt und gilt heute als modernes Weltwunder. Mit einer Länge von 82 Kilometern ist der Kanal der längste künstliche der Welt. Zuletzt fuhren über 13.000 Schiffe mit etwa 5% Prozent des weltweiten Seefrachtverkehrs durch den Panamakanal. Die größte Bedeutung hat der Panamakanal für Warentransporte zwischen der West- und der Ostküste der USA, aber auch für den Handel zwischen Asien und der US-amerikanischen Ostküste. 68% aller in den USA umgeschlagenen Waren wurden durch den Panamakanal transportiert. Für China sind es 23%, für Japan 16%. Quelle: dpa
Straße von Gibraltar: Die natürliche Meerenge zwischen dem Mittelmeer und dem Atlantik ist nicht nur traditionell ein Streitthema zwischen Spanien und Großbritannien, sondern auch eine wichtige Wasserstraße für Handelsschiffe. Etwa 300 von ihnen passieren die Straße jeden Tag. Durch das knapp anderthalb Meter niedrigere Niveau des Mittelmeers herrscht ein ständig ostwärts gerichteter Wasserstrom an der Oberfläche. In Kombination mit den meist westlichen Winden, die sich in der Meerenge noch potenzieren, machte dies die Straße von Gibraltar lange zu einer schwer schiffbaren Wasserstraße. Quelle: AP
Straße von Hormus: Das Nadelöhr ist mit die wichtigste Handelsroute für den weltweiten Erdöl- und Erdgas-Handel. Denn sie verbindet den persischen Golf mit dem Golf von Oman, dem arabischen Meer und mündet schließlich im indischen Ozean. Bis zu 17,4 Mio. Barrel Erdöl durchkreuzen täglich auf Tankern die Straße von Hormus, 85% davon gehen nach Asien, vor allem China, Japan, Südkorea und Indien. Insgesamt geht etwa ein Drittel des weltweiten Ölhandels durch die Straße von Hormus. Da die Fahrrinnen pro Richtung nur 3 km breit ist, ist eine strenge Koordination der Schifffahrt notwendig. In der Vergangenheit war die Straße immer wieder Teil des Konflikts zwischen den USA und Iran. Quelle: dpa
Nord-Ostsee-Kanal: Tatsächlich ist der Kanal mit rund 32.000 Schiffen jährlich die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Damit darf der einmal von Kiel nach Brünsbüttel laufende Kanal in Schleswig-Holstein hier nicht fehlen. Da er die gängisten Routen nur minimal verkürzt sind die Gebühren auf der 100 Kilometer langen Strecke im Vergleich zum Suez- und Panamakanal moderat. Im Vergleich zur Route um Skagen spart man sich um die 14 Stunden. 2020 wurden rund 74 Millionen Tonnen Ladung auf dem Kanal transportiert. Quelle: dpa
Golf von Aden: Die Route galt lange als eine der gefährlichsten Wasserstraßen der Welt. Denn sie führt zwischen dem Jemen und Somalia und durch den Trichter zwischen dem Horn von Afrika und der arabischen Halbinsel. Früher machte der Golf von Aden durch Angriffe von Piraten Schlagzeilen. Für den Handel zwischen Asien und Europa ist der Golf aber sehr wichtig. Denn ungefähr 21.000 Schiffe passieren die Route jährlich, häufig mit Öl vom Persischen Golf. Quelle: dpa
Straße von Malacca: Im Indischen Ozean zwischen Malaysia im Norden und Indonesien im Süden gelegen, ist die Straße von Malakka nicht nur für den regionalen Transport von Gütern, sondern für den Welthandel von Bedeutung. Auf einer Länge von rund 800 Kilometern und einer Breite zwischen 50 und 300 Kilometern durchfahren sie täglich 200 Schiffe, die 20-25% des globalen Seefrachtvolumens befördern. Darüber hinaus ist sie wichtiges Nadelöhr für einen schnelleren Transport von Erdöl und Erdgas aus der Golfregion Richtung China, Japan und Südkorea. In der Vergangenheit war die Straße von Malakka aufgrund des hohen Schiffverkehrsaufkommens immer wieder Schauplatz für Piratenangriffe. Seit einigen Jahren hab es aber kaum noch Vorfälle. Quelle: via REUTERS
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