Heidelbergercement Baustoffkonzern erhöht Dividende trotz Gewinnrückgang

Kosten für die Übernahme eines Konkurrenten belasten Heidelbergcement. Der Ausblick für 2017 ist verhalten.

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HeidelbergCement zwischen Paletten mit Zementsäcken. Quelle: dpa

Die Übernahme des italienischen Konkurrenten Italcementi hat den Jahresüberschuss des Baustoffkonzerns HeidelbergCement im vergangenen Jahr geschmälert. Nach Anteilen Dritter sank der Überschuss um knapp 100 auf 706 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Grund waren vor allem die Kosten für Personalabbau und Anschaffungskosten für Italcementi von 324 Millionen Euro. Bereinigt um Sondereffekte stieg das Ergebnis je Aktie um 23 Prozent auf 5,34 Euro. Die Aktionäre sollen deshalb eine Dividende von 1,60 Euro je Aktie nach 1,30 Euro im Vorjahr erhalten.

In diesem Jahr will HeidelbergCement mit einem höherem Absatz von Zement, Beton, Sand oder Kies den bereinigten operativen Gewinn moderat und damit um rund fünf bis zehn Prozent steigern. Der Jahresüberschuss soll vor Sondereffekten deutlich, also zweistellig, verbessert werden. "Mit der erfolgreichen Übernahme von Italcementi haben wir unser Wachstum beschleunigt und sind strategisch hervorragend aufgestellt", erklärte Vorstandschef Bernd Scheifele. "Wir blicken verhalten zuversichtlich auf das Jahr 2017." Der Ausblick für die Weltwirtschaft sei zwar positiv, doch seien die geopolitischen Risiken angesichts der Konflikte in Nahost in der Ost-Ukraine gewachsen. Auch höhere Ölpreise und Inflation könnten den Kurpfälzern mit ihrer energieintensiven Produktion zu schaffen machen. Der Konzern steuert mit mehreren, schon länger laufenden Kostensenkungsprogrammen dagegen.

Den Übernahmekosten standen auch Einsparungen bei Italcementi gegenüber, die sich aufs Jahr hochgerechnet auf rund 150 Millionen Euro beliefen. Vor allem der Personalabbau gehe schneller als erwartet. Das Synergieziel erhöhte Scheifele deshalb abermals, nun um 70 Millionen auf 470 Millionen Euro. Der für seinen eisernen Sparkurs bekannte Dax-Konzern fegte bei dem italienischen Familienunternehmen aus Bergamo kräftig durch: Bis Ende 2016 wurden bereits 1870 von den ursprünglich 17.000 Stellen abgebaut, dies werde sich noch auf 2500 Arbeitsplätze erhöhen. In allen wichtigen Landesgesellschaften von Italcementi wurde das Management ausgewechselt "und die Management-Philosophie sowie das Bonussystem von HeidelbergCement eingeführt".

Mit der Übernahme stieg die Nettoverschuldung auf knapp neun Milliarden Euro nach 5,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Doch soll sie im laufenden Jahr wieder gesenkt werden.

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