Müllmafia Wie Malaysia gegen die Müllberge kämpft

Malaysias berühmtester Müllberg: Seit China seine Grenzen für Plastikmüll aus Europa gesperrt hat, ist Malaysia erste Wahl für Exporteure und Schmuggler. Fotos dokumentieren, was Müll und Mafia dort angerichtet haben.

Dieser Berg aus Müll hat die 30.000-Einwohner-Stadt Jenjarom bekannt gemacht, in Malaysia und weit darüber hinaus. Neben einer Palmölplantage haben Unbekannte Tonnen über Tonnen von Plastik aufgeschüttet. Auf den zwei Hektar Land stapeln sich die Kunststoffabfälle Meter hoch. Hier fanden Journalisten der WirtschaftsWoche Verpackungen für Pizza-Käse, Kochschinken, Süßigkeiten, sogar schwäbische Maultaschen aus Deutschland. Auch jede Menge französische oder amerikanische Spezialitäten sind auf diesem Berg zu finden.Plastik fürs Paradies: Wie Plastikmüll von Aldi & Co. in Asien landet, können Sie hier lesen. Quelle: Ahmad Yusni für WirtschaftsWoche
In der Fabrik nebenan gab es vor wenigen Wochen ein großes Feuer. Die Schmuggler haben versucht, ihre Spuren zu verwischen, vermuten die Anwohner. Die illegalen Recycler in der Gegend verbrennen regelmäßig ihre Reste, vor allem nachts. Dabei kann der Rauch giftig sein. Quelle: Ahmad Yusni für WirtschaftsWoche
Die Behörden versuchen, die illegalen Fabriken dicht zu machen. Über 100 Razzien hat das Umweltministerium angekündigt. Nicht nur wegen des Rauchs. Die Fabriken nutzen auch keine Wasser- oder Luftfilter. Chemikalien und Dreck geraten deshalb in die Umwelt. Quelle: Jacqueline Goebel für WirtschaftsWoche
Eine Plane soll vor neugierigen Blicken schützen. Reihen von Säcken stapeln sich dahinter, das meiste randvoll mit Plastik. Es handelt sich um Gewerbeabfälle: Produktionsrückstände, Randschnitte, Fehlchargen. Auf den Säcken sind japanische, türkische und auch deutsche Schriftzüge zu lesen. Quelle: Jacqueline Goebel für WirtschaftsWoche
Eine Polizistin steht vor Ballen mit Gehäusen von alten Fernsehern und anderen Elektrogeräten. Die Maschinen werden in Europa zerlegt, dann werden die billigen Plastikreste ins Ausland gekarrt. So ist es seit Jahrzehnten. Früher gingen Lieferungen wie diese vor allem nach China. Doch vor einem Jahr hat China einen Importstopp erlassen, die Grenzen sind dicht. Nun schlägt dieser Müll auf einmal in Malaysia auf. Und auch die chinesischen Kriminellen, sagen manche. Quelle: Jacqueline Goebel für WirtschaftsWoche
In winzigen Wohncontainern hausten die Arbeiter auf dem Gelände der illegalen Fabrik. Auch sie waren wahrscheinlich illegal hier, vermuten die Ermittler. Oft kommen Arbeiter aus Indonesien oder Bangladesch. Tag und Nacht nahmen sie den Schrott auseinander, und das für 900 Ringgit im Monat – nicht mal 200 Euro. Quelle: Jacqueline Goebel für WirtschaftsWoche
Pua Lay Peng ist in Jenjarom aufgewachsen. Sie will ihre Heimatstadt schützen. Deshalb gründeten sie und ihre Nachbarn die Kuala Langat Environmental Protection Association. Mit Rollern und einer Drohne erkundschafteten sie die Gegend. Sie fanden mehr und mehr Fabriken und Deponien. Im November machte die Organisation mit der Hilfe von Greenpeace öffentlich, was in ihrer Heimat geschah.Plastik fürs Paradies: Wie Plastikmüll von Aldi & Co. in Asien landet, können Sie hier lesen. Quelle: Ahmad Yusni für WirtschaftsWoche
Diese Bilder teilen:
  • Teilen per:
  • Teilen per:
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%