Panasonic schnappt sich OpenSynergy Zukunftsmarkt autonomes Fahren

Elektropionier Tesla bietet als erster ein selbstfahrendes Auto an. Auch andere Hersteller halten daran fest. Nun will Panasonic durch die Übernahme einer Software-Firma das Geschäft mit dem autonomen Fahren ausbauen.

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Ein Autofahrer lässt die Hand vom Steuer: Bislang bietet nur der Elektropionier ein selbstfahrendes Modell an – doch das soll sich ändern. Quelle: Reuters

Deutsche Hightech-Unternehmen sind begehrt: Nachdem der chinesische Midea-Konzern beim Augsburger Roboterhersteller Kuka eingestiegen ist, hat nun der japanische Elektronikriese Panasonic zugeschlagen. Der Konzern kaufte die Berliner Software-Firma OpenSynergy. Die Übernahme ist zwar weniger spektakulär als die von Kuka, strategisch aber spannend.

OpenSynergy stellt Software-Lösungen für die Autobranche her, etwa für Multimediasysteme oder auch Systeme für die Verknüpfung von Navigation und Fahrerassistenzsystemen. Gerade diese Lösungen gelten als zukunftsweisend, sind sie doch ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum autonomen Fahren. Das Thema gilt als großer Trend in der Autoindustrie.

Die Übernahme signalisiert Panasonics Wunsch im Automobilgeschäft zu wachsen, da die Branche ihren Fokus auf das autonome Fahren setzt. OpenSynergy wird eine Tochtergesellschaft von Panasonic, soll aber als eigenständiges Unternehmen erhalten bleiben. Durch den Kauf könnte Panasonic sein Automotive-Geschäft ausbauen. Es könnte helfen, mehr Technologie für vernetzte Autos zu verkaufen, einschließlich Infotainment und Fahrerassistenzsysteme, elektronische Sensoren und Armaturenbrett-Displays.

Der japanische Konzern bezeichnet seine Auto-Sparte als „wichtigen Wachstumsbereich“. Er erwartet, dass er in dem Bereich im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 2,1 Milliarden Yen erreicht. Man werde sich auf das autonome Fahren als Zukunftsthema konzentrieren, teilte der Konzern mit. Panasonic entwickelt auch Autobatterien und Mobilfunktechnik.

Die Übernahme unterstreicht die Attraktivität deutscher Technologieunternehmen für ausländische Käufer. In Deutschland führt das auch zur Sorge, dass man die Kontrolle über die fortschrittlichsten und innovativsten Firmen verlieren könnte. Umstritten war etwa die Kuka-Übernahme. Mittlerweile hält der chinesische Elektrogeräte-Hersteller knapp 95 Prozent an Kuka. Er zahlte dafür rund 4,6 Milliarden Euro. Über den Kaufpreis, den Panasonic für OpenSynergy zahlte, wurde nichts bekannt.

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