Intel setzt auf Verbraucherprodukte "Sprung nach vorne" statt "Intel Inside"

Der weltgrößte Chiphersteller Intel ändert nach fast 40 Jahren sein Firmenlogo. Das Zulieferunternehmen, das mit "Intel inside"-Werbung auf den PC-Endprodukten eine wertvolle Marke kreiierte, läutet einen Strategiewechsel in seiner Firmenpolitik ein. Der Branchenprimus will weg vom klassischen PC-Geschäft hin zur Fokussierung auf Verbraucherprodukte.

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Das neue Intel-Logo. Quelle: dpa

HB SAN FRANCCISCO. Im Rahmen der geänderten Markenpolitik soll der bisherige Intel-Schriftzug mit dem tiefer gestellten "e" durch ein Logo ersetzt werden, bei dem der Firmenname von einem ovalen Wirbel eingerahmt wird, wie Intel am Donnerstagabend mitteilte. Der Spruch "Intel Inside" wird durch den Zusatz "Leap ahead" ersetzt, also sinngemäß "Sprung nach vorne". Details zu der Marketingkampagne will der Branchenprimus in der nächsten Woche bei der Consumer Electronics Show in Las Vegas vorstellen.

"Der Grund, warum sie dies machen ist, weil sie weg vom PC wollen hin zum Anbieter von Lösungen. Das wirkliche Wachstum in den nächsten fünf Jahren liegt bei Mobiltelefonen und in den nächsten zehn Jahren vermutlich bei Unterhaltungselektronik, und Intel hat bislang wirklich keine gute Arbeit geleistet, in diese Bereiche vorzudringen", sagte Analyst Eric Ross von ThinkEquity Partners.

Das Unternehmen hatte den Spruch "Intel Inside" in den 90er Jahren in der Öffentlichkeit eingeführt. Er hatte wesentlichen Anteil daran, dass Intel zu einer der Top-Marken weltweit wurde - zur Nummer Fünf. Nach Schätzungen der Beratungsfirma Interbrand ist die Marke 36 Milliarden Dollar wert. Der Werbespruch wird aber in Zukunft nicht vollkommen verschwinden. Im Rahmen eines Marketingprogrammes für PC-Hersteller soll es ihn noch weiter geben, damit diese Firmen Produkte anpreisen können, die Intel-Chips enthalten.

Intel setzt auf die zunehmende Lust der Verbraucher auf digitale Medien und Netzwerke, da der PC-Markt nur noch schleppend wächst. Konkurrenten wie Advanced Micro Devices sind bereits in Märkte für Laptops und Server vorgestoßen.

Die Überarbeitung der Marke zeigt auch einen internen Wechsel bei Intel an, der sich seit dem Führungswechsel im Mai an der Spitze des Unternehmens beschleunigt hat. Damals hatte Paul Otellini den Chefsessel übernommen. Zudem wurde erst vor wenigen Wochen Eric Kim zum Marketingvorstand befördert. Intel hatte Kim bereits vergangenes Jahr von Samsung Electronics abgeworben, wo er massiv am Aufbau der Marke gearbeitet hatte.

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