Keine Nennung des Kaufpreises Deutsche Bahn verkauft Bus-Tochter

Die Deutsche Bahn AG hat sich von ihrer Mehrheitsbeteiligung an der Deutschen Touring GmbH getrennt. Käufer der knapp 83 Prozent ist die spanische Eurosur S.A., ein Konsortium spanischer und portugiesischer Busunternehmen, bestätigten Unternehmenssprecher dem Handelsblatt.

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HB DÜSSELDORF. Das in Frankfurt ansässige Busunternehmen betreibt europaweit Linienverkehre überwiegend auf internationalen Langstrecken. Bei einem Umsatz von 55 Mill. Euro wurden 2004 nach eigenen Angaben mit 200 Beschäftigten rund 2,2 Mill. Passagiere befördert – zu 700 Zielen von 170 deutschen Haltestellen aus. Die Touring ist an Busunternehmen in Osteuropa beteiligt und hält 100 Prozent der Eurolines Verkehrsgesellschaft, eines Verbundunternehmens rund 30 europäischer Fernlinienbus-Betreiber. Zum Konsortium Eurosur gehören je zur Hälfte die drei spanischen Busfirmen Alsa, Linebus und Socitransa und die beiden portugiesischen Busgenossenschaften Internorte und Intercentro. Größtes Unternehmen dieser Gruppierung ist Alsa, nach eigenen Angaben mit 376 Mill Euro Umsatz und 2. 800 Beschäftigten Marktführer in Spanien, der aber auch in China, Marokko und Chile aktiv ist. Den Kaufpreis wollten die Beteiligten nicht nennen. Ein Bahn-Sprecher sagte lediglich: „Wir sind mit dem erzielten Erlös zufrieden.“ Der Verkauf der Touring sei ein weiterer Schritt der vom Bahnkonzern angestrebten Portfolio-Bereinigung. Das Betreiben internationaler Buslinien liege einfach zu weit weg vom Kerngeschäft. Die Eisenbahner-Gewerkschaft Transnet hatte den Verkauf im Vorfeld als „trojanischen Deal“ kritisiert. Sie befürchtet, dass die neuen Eigentümer mit der Touring gezielt zum Wettbewerber der Bahn werden könnten. Ein Unternehmenssprecher sagte, derartige Pläne seien nicht bekannt. Entsprechende Branchengerüchte entbehrten jeder Grundlage.

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