Sarkawi-Vertrauter festgenommen In Mossul sterben bei Kämpfen 26 Menschen

In der nordirakischen Stadt Mossul sind bei schweren Kämpfen zwischen US-Soldaten und Aufständischen 25 Angreifer und ein Amerikaner getötet worden.

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HB BAGDAD. Wie ein US-Militärsprecher am Donnerstag in Bagdad bestätigte, konnte am Vortag ein durch Selbstmordanschläge eingeleiteter Angriff von 50 Rebellen auf einen US-Außenposten im sunnitischen Westen von Mossul zurückgeschlagen werden. Unbekannte entführten unterdessen in Bagdad zwei libanesische Geschäftsleute. Das US-Militär nahm nach offizieller Darstellung einen wichtigen Gefolgsmann des jordanischen Top-Terroristen Abu Mussab al-Sarkawi fest. Die US-Soldaten mussten bei dem Gefecht in Mossul Luftunterstützung anfordern. Die Aufständischen setzten Mörser, Panzerfäuste und Schnellfeuergewehre ein. Nach ersten US- Einschätzungen wurden 25 Angreifer getötet und 15 US-Soldaten verletzt. Einer von ihnen erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen, wie das US-Militärkommando Donnerstag in Bagdad mitteilte. Nach Angaben der irakischen Übergangsregierung ist dem US-Militär mit dem 26-jährigen Fadil Hussein Ahmed al-Kurdi, genannt Ridha, ein wichtiger Gefolgsmann von Topterrorist Sarkawi ins Netz gegangen. Der ethnische Kurde soll für den Nachrichtenaustausch zwischen dem Netz Sarkawis im Irak und der Al-Kaida von Osama bin Laden verantwortlich gewesen sein. Am 23. Dezember hatten die US-Streitkräfte nach Angaben der Übergangsregierung Abu Marwan in Mossul verhaftet. Er soll in dieser nordirakischen Großstadt für Sarkawi in führender Position gearbeitet haben. Beide Fahndungserfolge hätten der Organisation Sarkawis „schwere Verluste“ zugefügt, hieß es in der Mitteilung. Bin Laden hatte Anfang der Woche in einer Tonband-Botschaft Sarkawi zu seinem Stellvertreter im Irak ernannt. Der Jordanier hatte bereits im Oktober seine Ergebenheit gegenüber Bin Laden bekundet. Wie das Außenministerium am Donnerstag in Beirut mitteilte, verschleppten unbekannte Bewaffnete die beiden libanesischen Geschäftsleute am Vortag aus ihrem Haus in Bagdad, nachdem die Wachen überwältigt und gefesselt worden waren. Zunächst war nicht klar, ob die Entführung politisch motiviert war oder auf Lösegeld-Erpressung abzielte. Insgesamt gibt es derzeit fünf libanesische Geiseln im Irak.

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