Schmidt-Ruthenbeck In Panama verschwunden?

Die Familie des Metro-Gesellschafters Michael Schmidt-Ruthenbeck ist ins Visier der Steuerfahnder geraten.

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AP

Die bayrische Finanzverwaltung nimmt den Metro-Handelsmilliardärs-Clan Schmidt-Ruthenbeck unter die Lupe. Speziell der 63-jährige Wahlzürcher Michael Schmidt-Ruthenbeck steht unter kritischer Beobachtung. Der promovierte Jurist mit deutschem Pass soll seit vielen Jahren regelmäßig ein Dachgeschoss in Münchens Nobelvorort Bogenhausen bewohnen – aber in Deutschland keine Steuern zahlen. Auf dem Klingelknopf zu Schmidt-Ruthenbecks mutmaßlichem (Steuerspar-)Versteck in München steht nur der Mädchenname seiner Ehefrau. Dieser Sachverhalt wirkt wie eine Parallele zum Steuersündenfall des Tennis-Altstars Boris Becker. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere hatte Becker amtlich sein Domizil in Monaco eingerichtet, war aber einige Wochen pro Jahr bei seiner Schwester in München untergekrochen. Das reichte zur Verurteilung Beckers wegen Steuerhinterziehung. Bei Schmidt-Ruthenbecks soll es um deutlich höhere Einnahmen gehen als seinerzeit bei Becker.

Im Fokus der Fahnder steht ein höchst profitabler Deal mit dem Schweizer Telekommunikationsunternehmen Swisscom. Als der Konzern ab Sommer 1999 für rund fünf Milliarden Franken nach und nach die Kontrolle über das Mobilfunkunternehmen Debitel übernahm, kassierte die Familie Schmidt-Ruthenbeck dem Vernehmen nach rund zwölf Prozent dieser Summe. Als Verkäufer von 3.331.640 Wertpapieren der Debitel war dabei die Metro Vermögensverwaltung aus Düsseldorf aufgetreten. Der Erlösanteil der Schmidt-Ruthenbecks soll sofort umgeleitet worden sein – nach Panama. Michael Schmidt-Ruthenbeck will sich zu dem Fall nicht äußern.

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