Das Wichtigste in Kürze
- Trade Republic gehört mit seinen Konditionen zu den führenden Neobrokern in Deutschland.
- Ohne Mindestvolumen können Anleger bereits mit kleinsten Beträgen handeln.
- Der Handel findet ausschließlich an der LS Exchange statt – eine Auswahl an Börsenplätzen gibt es nicht.
Trade Republic wurde 2015 in Berlin gegründet und gehört damit schon fast zu den alten Hasen. Der Start am deutschen Markt folgte im Jahr 2019. Doch wie schlägt sich der Anbieter im Vergleich mit den drei Neobrokern Finanzen.net Zero, Justtrade und Scalable Capital?
Entscheidungsfaktor Orderkosten
Dass die Depotführung kostenfrei ist, gehört inzwischen fast zum Standard am Markt. Interessanter für den Kunden wird es bei den Ordergebühren, die aber aufgrund verschiedener Leistungsmodelle oft nur schwer vergleichbar sind.
Trade Republic verlangt pro Order pauschal 1 Euro. Damit ist das Berliner Fintech teurer als seine Konkurrenten Finanzen.net Zero und Justtrade, die ihre Ordergebühr mit 0 Euro ansetzen.
Doch der reine Preisvergleich hinkt: Während bei Justtrade die Wertpapierorder mindestens 500 Euro betragen muss, verzichtet Trade Republic auf eine Mindestgröße. Bei Finanzen.net Zero fällt bei Orders unter 500 Euro ein Mindermengenzuschlag von einem Euro an.
Im Resultat bietet das Angebot von Trade Republic gerade für Kleintrader die passenden Bedingungen. Auch Anleger, die kostengünstig in ETFs investieren wollen, werden bei Trade Republic mit einer Auswahl mehr als 2.600 Produkten fündig. Im Vergleich zu den Mitbewerbern ist dies das größte Angebot an ETFs.
Das Handelsspektrum
Das Spektrum an Assetklassen ist bei Trade Republic vergleichsweise breit. So können Aktien, ETFs, ETCs, Zertifikate, Derivate und auch Kryptowährungen ge- und verkauft werden, sowie neuerdings auch Anleihen.
Allerdings findet der Handel ausschließlich an der LS Exchange statt. Im Vergleich zu den führenden Konkurrenten gerät Trade Republic hierbei ein wenig ins Hintertreffen. Justtrade und Scalable bieten zwei Handelsplätze an. Nur Finanzen.net Zero beschränkt sich ebenfalls auf eine Börse, die Gettex.
Trading-App – Kein Zugang über Browser
Trade Republic ist ein App-only Broker. Wer eine Order aufgeben will, benötigt die Trading-App auf dem Smartphone oder Tablet. Ein Zugang über den Browser ist nicht möglich. Mit dieser Reduktion zeigt der Berliner Anbieter einen klaren Nachteil gegenüber seinen Mitbewerbern.
So sicher ist Trade Republic
„Alle Einlagen auf dem Verrechnungskonto sind mit bis zu 100.000 Euro pro Anleger gesetzlich abgesichert“, schreibt Trade Republic auf seiner Homepage.
Der Kunde von Trade Republic hat somit jedoch keinen eigenen Anspruch gegenüber der Bank, die das Verrechnungskonto führt, bei der sein Geld liegt. Die Abwicklung und gegebenenfalls die Realisierung einer Entschädigung im Insolvenzfall muss über den Inhaber des Treuhandsammelkontos, Trade Republic, erfolgen. Im Ernstfall könnte dies kompliziert werden.
Die Wertpapiere im Depot sind auch bei einer Pleite sicher. Denn sie sind als Sondervermögen der jeweiligen Anleger ausgewiesen, gehen dadurch nicht in die Insolvenzmasse ein. Die Depots werden bei Clearstream geführt.
Geeignet für Kleinsparer
Trade Republic eignet sich vor allem für Trader, die mit kleineren Summen an einer Börse handeln wollen. Wer lieber zu einer Direktbank wechseln möchte, kann sich auch das Angebot der ING anschauen, die kostenlose ETF-Sparpläne schon für kleine Sparbeträge anbietet.
Die Consorsbank eignet sich für Anleger, die selten handeln möchten. Wer höhere Beträge investieren möchte, ist bei der DKB gut aufgehoben.
Häufige Fragen zur Bewertung von Trade Republic
Trade Republic ist eine eigene Wertpapierhandelsbank und arbeitet unter anderem mit der Deutsche Bank AG, der J.P. Morgan SE und der HSBC Continental Europe S.A. zusammen.
Trade Republic verspricht gemäß der gesetzlichen Einlagensicherung allen Kunden eine Sicherung der Einlagen in Höhe von 100.000 Euro. Die Wertpapiere in den Depots sind Sondervermögen. Damit sind sie auch im Insolvenzfall sicher.
Die Depotführung selbst ist bei Trade Republic kostenfrei. Die Gebühr pro Order beträgt 1 Euro; mehr als 2.600 ETFs können kostenfrei gehandelt werden.