Das Wichtigste in Kürze
- Die EZB Zinsen befinden sich im Abwärtstrend; der Einlagenzins ist nun auf 2,00 Prozent gesenkt worden, was auch die Sparzinsen in die Tiefe ziehen dürfte.
- Dabei bleibt abzuwarten, wie lang sich dieser Rückgang fortsetzt.
- Daher ist es für Sparer jetzt besonders wichtig, sich noch schnell die besten Angebote zu sichern oder über alternative Anlagemöglichkeiten wie Aktien oder ETF-Sparpläne nachzudenken, um ihre Rendite in diesem herausfordernden Umfeld zu optimieren.
Am 5. Juni 2025 hat die Europäische Zentralbank (EZB) entschieden, die Zinsen erneut zu reduzieren – und das hat bei vielen Sparern für Unruhe gesorgt. Die Herausforderung, ihre Ersparnisse gewinnbringender anzulegen, steht im Raum. Aber: Mit den passenden Handlungsansätzen und einem wachsamen Auge auf die Märkte können Sparer auch in einem Niedrigzinsumfeld geschickt agieren und ihre Erträge erhöhen.
Die machen die EZB Zinsen mit den Sparzinsen
In den vergangenen Jahren hat die EZB erhebliche Änderungen an den Zinssätzen vorgenommen. 2014 wurde der Einlagenzins erstmals ins Negative gedrückt, was einen Wendepunkt in der Geldpolitik darstellte und die Einführung von Negativzinsen zur Folge hatte. Von Juli 2022 an hat die EZB denn die Zinsen bis zur Zinsobergrenze von 4,00 Prozent kontinuierlich angehoben. Doch die Situation hat sich danach gewendet und nun gibt es die achte Zinssenkung innerhalb eines Jahres. Ab dem 11. Juni wird der Einlagenzins jetzt auf 2,00 Prozent ein weiteres Mal gesenkt.
Wenn die EZB die Zinsen reduziert, zieht dies meistens auch eine Absenkung der Sparzinsen nach sich. Die Banken passen ihre Angebote an, was oft zu geringeren Renditen für Sparer führt. Außerdem wächst die Besorgnis um den Wert des Ersparten, denn bei fallenden Zinsen nimmt die Kaufkraft des Geldes ab.
Wie geht es mit den EZB Zinsen weiter?
Die jüngste Zinssenkung der EZB und das gesenkte Inflationsniveau werfen die Frage auf, wie die Zinsen in naher Zukunft aussehen werden. Mit der Absenkung des Zinssatzes auf 2,00 Prozent hat die EZB erneut Hand angelegt, um der wirtschaftlichen Dynamik Rechnung zu tragen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betont, dass die Teuerung aktuell unter Kontrolle sei, doch wirtschaftliche Unsicherheiten könnten einen Einfluss auf zukünftige Entscheidungen haben. Analysten diskutieren nun verstärkt über eine mögliche Zinspause, da das jetzige Niveau als angemessen gilt.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben jedoch kompliziert. Die Inflationsprognosen zeigen zwar eine Stabilisierung, doch geopolitische Spannungen und die allgemeine Marktentwicklung könnten die Richtung der Zinspolitik stark beeinflussen. Lagarde weist darauf hin, dass ihre Prognosen aufgrund unvorhersehbarer Faktoren, wie Handelskonflikte und Rohstoffpreise, weniger sicher sind als gewohnt. Während einige Verbraucher eine Entspannung bei den Preisen spüren, ist die Sorge um die langfristige Kaufkraft weiterhin präsent, insbesondere da die Zinsen auf Ersparnisse möglicherweise weiter fallen werden. In diesem unsicheren Klima gilt es, die Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen und die eigenen finanziellen Strategien entsprechend anzupassen.
Wer rechtzeitig handelt, profitiert noch: Tagesgeld und Festgeld im Fokus
Wer sich noch attraktive Tagesgeld– und Festgeldangebote sichern möchte, sollte schnell handeln. Trotz der sinkenden Zinssätze gibt es weiterhin Banken, die verlockende Optionen mit Zinsen um die 3,00 Prozent anbieten. Wer rechtzeitig zuschlägt, kann sich noch gute Konditionen sichern, insbesondere als Neukunde, wo spezielle Angebote mit temporär höheren Zinsen locken.
Um die besten Tagesgeld Angebote zu entdecken, ist ein regelmäßiger Vergleich der verschiedenen Banken nötig.
Festgeld hat in diesem Zusammenhang den Vorteil, dass die festgelegten Zinssätze für die gesamte Laufzeit festgeschrieben sind. Das ist besonders vorteilhaft in Zeiten, in denen die Zinsen weiter fallen könnten. Sparer sollten darauf achten, die für sie passenden Laufzeiten auszuwählen, um eine optimale Rendite zu erzielen und gleichzeitig die Liquidität ihrer Finanzen im Blick zu behalten.
Vergleich der aktuellen Festgeld-Angebote
Die derzeitigen Festgeld-Angebote haben nach wie vor einiges zu bieten:
Banken 1 | Zinssatz bei 1 Jahr Laufzeit | Bester Zinssatz |
---|---|---|
Crédit Agricole | 2,30 % | 2,80 % (84 Monate) |
Klarna Festgeld+ | 2,38 % | 2,70 % (48 Monate) |
Creditplus | 2,01 % | 2,60 % (84 Monate) |
Bigbank | 2,35 % | 2,40 % (2 – 10 Jahre) |
grenke Bank | 2,25 % | 2,40 % (60 Monate) |
Renault Bank direkt | 2,05 % | 2,30 % (5 Jahre) |
Opel Bank | 2,05 % | 2,05 % (12 Monate) |
Suresse Direkt Bank | 2,05 % | 2,05 % (12 Monate) |
Openbank | 1,70 % | 1,80 % (3 und 6 Monate)2 |
1822direkt | 1,70 % | 1,75 % (6 Monate) |
2 Angebot gilt bei Anlage von Neugeld
Vergleich der aktuellen Tagesgeld-Angebote
Trotz der Inflation gibt es nach wie vor Möglichkeiten, einen gewissen Teil der Kaufkraft durch Tagesgeld zu sichern, wie die folgende Übersicht zeigt:
Anbieter | Aktueller Zinssatz Tagesgeld |
---|---|
Trade Republic* (Deutschland) | 2,00 % p.a. |
eToro (Zypern, UK, Israel, Deutschland) | 3,50 – 4,30 % p.a. |
Consorsbank (Deutschland) | 2,80 % p.a.2 |
Openbank (Spanien) | 2,75 % p.a. |
Bigbank (Estland) | 2,40 % p.a. |
TF Bank (Schweden) | 2,55 % p.a. |
ING (Deutschland) | 2,50 % p.a. |
Advanzia (Luxemburg) | 2,43 % p.a.3 |
Ford Money (Deutschland) | 2,30 % p.a. |
Opel Bank (Frankreich) | 2,30 % p.a. |
Santander (Deutschland) | 2,30 % p.a. |
1822direkt (Deutschland) | 2,25 % p.a. |
bunq (Niederlande) | 2,01 % p.a. |
Barclays (Vereinigtes Königreich) | 2,00 % p.a. |
Commerzbank (Deutschland) | 2,00 % p.a. (variabel!) |
Renault Bank direkt (Frankreich) | 2,00 % p.a. |
Klarna (Schweden) | 1,80 % p.a. |
Bank of Scotland (Deutschland) | Bis zu 2,60 % p.a. |
Umweltbank (Deutschland) | 0,60 % p.a. |
1 3,50 % (1 – 50.000 USD), 4,30 % (ab 50.000 USD)
2 Maximaleinlage: 1.000.000 €
3 Aktion bis zum 31. September 2025
Quelle: Eigene Recherche; Webseiten der Anbieter
Stand: September 2025
Openbank
- 0 € Kosten oder Gebühren
- Zinsen ab dem 1. Tag und ab dem 1. Euro
- gratis Open Debit Plus: Debitkarte & Travel Card
Aktien und ETF-Sparpläne: Attraktive Alternativen für renditeorientierte Anleger
Für diejenigen, die bereit sind, über traditionelle Sparkonten hinauszudenken und nach höheren Erträgen zu suchen, bieten sich Aktien und ETFs (Exchange Traded Funds) als vielversprechende Optionen an. Diese Anlageformen können potenziell bessere Renditen liefern, bringen jedoch auch ein höheres Risiko mit sich. Insbesondere für Einsteiger sind ETF-Sparpläne eine hervorragende Möglichkeit, schrittweise in den Aktienmarkt einzutauchen. Sie ermöglichen eine einfache Diversifikation, da diese Fonds einen Index abbilden.
In Zeiten mit niedrigen Zinsen bleibt der Aktienmarkt eine interessante Anlageoption. Insbesondere solide Unternehmen und wachstumsstarke Branchen können die notwendige Rendite erwirtschaften. Dabei sollten Sparer jedoch darauf achten, langfristig investiert zu bleiben und ein gut durchdachtes Portfolio zu erstellen, um Schwankungen auf dem Markt erfolgreich abzufedern.
Depots für den Aktien- und ETF-Handel ohne Gebühren
Um in Aktien oder ETFs sowie ETF-Sparpläne zu investieren, ist ein Wertpapier-Depot unabdingbar. Einige der gefragtesten Anbieter ermöglichen nicht nur den Handel mit diesen Anlageformen, sondern bieten zudem attraktive Konditionen, darunter auch Zinsen auf Guthaben. Damit gelingt es, zwei Ziele auf einmal zu erreichen und von einem flexiblen Sparansatz zu profitieren.
Online Broker | Depotgebühren | Sonstiges |
---|---|---|
Trade Republic | 0 € | Mit Guthabenzinsen |
Finanzen.net Zero | 0 € | Mit Geldmarkt-ETFs als Alternative zu Guthabenzinsen |
Scalable Capital | 0 € | Mit Guthabenzinsen |
Comdirect | 0 €* | – |
ING Depot | 0 € | Mit Verrechnungskonto mit Zinsen (Extra-Konto) |
eToro** | 0 € | Mit Guthabenzinsen |
** Ihr Kapital ist Risiken ausgesetzt
Quelle: Eigene Recherche, Preis-Leistungsverzeichnisse der Anbieter
Stand: August 2025
Und wie sieht es mit der Baufinanzierung aus?
Wenn es um den Bau eines Eigenheims geht, sollten Käufer ebenfalls die aktuelle Zinssituation genau im Auge behalten. Niedrige Zinsen können ein echter Glücksfall für Baufinanzierungen sein. Senkt die EZB den Leitzins, profitieren oftmals auch die Zinsen für Baukredite. Das bedeutet, dass die monatlichen Raten sinken können, was den Weg zum eigenen Heim einfacher macht.
Anbieter wie Baufi24, Dr. Klein und Interhyp haben smarte Online-Rechner im Angebot, mit denen potenzielle Bauherren die verschiedenen Konditionen im Handumdrehen vergleichen können. So behalten Häuslebauer die Übersicht und finden das beste Angebot für ihre Finanzierung.
Erfolgreiches Sparen bleibt auch jetzt noch möglich
Zusammenfassend kann man sagen, dass die derzeitige Zinssituation zwar einige Herausforderungen mit sich bringt, doch gleichzeitig auch Chancen eröffnet. Sparer sollten aktiv nach den besten Anlagemöglichkeiten suchen und nicht die Flinte ins Korn werfen. Entscheidend ist, gut informiert zu bleiben und die eigenen finanziellen Ziele klar zu definieren.
Mit einer cleveren Mischung aus attraktiven Tages- und Festgeld Angeboten sowie Aktien und ETF-Sparplänen können auch in einem herausfordernden Marktumfeld weiterhin ansehnliche Renditen erzielt werden.
Häufig gestellte Fragen zum Thema EZB Zinsen
Wenn der EZB Leitzins sinkt, fallen in der Regel auch die Zinsen für Tages- und Festgeldkonten. Das bedeutet für Sparer geringere Erträge auf ihre Einlagen. Zudem könnte die Sorge um die Kaufkraft steigen, da die Inflationsrate möglicherweise über den Zinsen liegt.
In Zeiten niedriger Zinsen können Sparer in Erwägung ziehen, in diversifizierte Anlagen wie Aktien oder zum Beispiel auch ETFs zu investieren. Diese Alternativen bieten potenziell höhere Renditen, erfordern jedoch ein gewisses Maß an Risikobereitschaft und Marktkenntnis.
Am 5. Juni 2025 hat die EZB den Einlagenzins auf 2,00 Prozent gesenkt. Diese Entscheidung hat direkt Auswirkungen auf die Finanzmärkte und die Zinsen, die Verbraucher und Unternehmen für Kredite und Einlagen erhalten können.
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