Das Wichtigste in Kürze
- Ob ein Kind privat oder gesetzlich krankenversichert werden muss, hängt von der Familienkonstellation und Einkommenssituation der Eltern ab.
- Kinder in der privaten Krankenversicherung müssen individuell versichert werden, wobei spezielle Kinder- und Jugendtarife geringere Beiträge als reguläre Tarife bieten.
- Bei Kindern, die innerhalb von zwei Monaten nach der Geburt privat krankenversichert werden, entfällt die Gesundheitsprüfung.
Wie versichere ich meine Liebsten am besten? Diese Frage stellt sich jeder, der eine Familie mit Kindern hat. Schwierig kann es werden, wenn es um die private Krankenversicherung (PKV) geht, der mindestens ein Elternteil angehört. Denn anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung sind Kinder und Ehepartner hier nicht kostenfrei mitversichert. Wer sein Kind privat versichern muss, wie teuer das ist und welche Aspekte wichtig sind, wird in diesem Artikel erläutert.
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Muss ich mein Kind privat krankenversichern?
In Deutschland besteht die Pflicht zur Krankenversicherung. Bezüglich der Krankenversicherung für Kinder in Familien, in denen ein Elternteil privat und der andere gesetzlich versichert ist, hängt die Frage, wie das Kind nun versichert werden muss, von verschiedenen Faktoren ab. Das ist gesetzlich geregelt.
- Wenn beide Eltern privat versichert sind, muss auch das Kind privat versichert werden. Eine kostenlose Familienversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) kommt nicht infrage.
- Sind beide Eltern gesetzlich versichert, ist das Kind automatisch und beitragsfrei in der Familienversicherung der GKV mitversichert.
- Bei einem privat versicherten Elternteil und einem Einkommen über 6.150 Euro pro Monat im Jahr 2025 (= 73.800 Euro pro Jahr), wobei dieses Einkommen höher ist als das des gesetzlich versicherten Partners, fällt das Kind aus der beitragsfreien Familienversicherung heraus. In solch einem Fall ist eine Versicherung des Kindes in der privaten Krankenversicherung (PKV) angebracht, alternativ ist eine freiwillige Weiterversicherung in der GKV möglich, allerdings gegen Beitragszahlung.
- Wenn ein Elternteil gesetzlich und der andere privat versichert ist, jedoch weniger als 6.150 Euro monatlich verdient, kann das Kind in der beitragsfreien Familienversicherung des gesetzlich versicherten Elternteils mitversichert werden. Eine PKV für das Kind wäre jedoch ebenfalls eine Option.
- Diese Regelungen gelten auch für Familien, in denen ein oder beide Elternteile Beamte sind.
Hier ein kleiner Überblick über die Möglichkeiten der Krankenversicherung für Kinder:
| Höherverdienendes Elternteil | Geringerverdienendes Elternteil | Ehestatus | Optionen für Kinderkrankenversicherung |
|---|---|---|---|
| PKV | GKV | Unverheiratet | PKV oder GKV-Familienversicherung möglich |
| GKV | PKV | Unverheiratet | PKV oder GKV-Familienversicherung möglich |
| PKV | PKV | Unverheiratet | Ausschließlich PKV |
| GKV | GKV | Unverheiratet | PKV oder GKV-Familienversicherung möglich |
| PKV | GKV | Verheiratet | PKV oder freiwillige GKV-Mitgliedschaft (keine Familienversicherung) |
| GKV | PKV | Verheiratet | PKV oder GKV-Familienversicherung möglich |
Ein kleines Beispiel zur Erläuterung: Der Vater einer Familie ist privat und die Mutter gesetzlich versichert. Der Vater verdient 6.500 Euro, die Mutter 3.000 Euro monatlich. In diesem Szenario übersteigt das Einkommen des Vaters die Einkommensgrenze für die Familienversicherung, weshalb eine private Versicherung für das Kind notwendig wird. Wäre das Einkommen des Vaters allerdings geringer und läge unter dieser Grenze, könnten die Kinder kostenfrei in der gesetzlichen Krankenversicherung der Mutter mitversichert werden.
Wichtig: Die Bedingungen für die Krankenversicherung der Kinder können sich ändern, wenn sich das Einkommen der Eltern ändert.
Steigt das Einkommen des gesetzlich versicherten Elternteils über die Einkommensgrenze oder sinkt das des privat Versicherten darunter, kann dies Einfluss auf den Versicherungsstatus des Kindes haben.
Wenn Eltern für ihr Kind zusätzliche Leistungen wünschen, die die gesetzliche Krankenversicherung nicht abdeckt, können sie eine private Zusatzversicherung in Betracht ziehen.
Wie teuer ist die PKV für Kinder und Jugendliche?
In der PKV für Kinder sind spezielle Tarife verfügbar, die preislich wesentlich attraktiver sind als Standardtarife für Erwachsene.
So kann der Schutz für die kleinsten Mitglieder der Familie bereits ab einem Betrag von rund 100 Euro pro Monat realisiert werden, ohne dass eine zusätzliche Pflegepflichtversicherungsprämie anfällt, vorausgesetzt das Kind hat kein eigenes Einkommen.
Die Höhe der monatlichen Beiträge variiert zwischen verschiedenen Versicherungsanbietern. Die Beitragsfestsetzung hängt von mehreren Faktoren ab, darunter dem ausgewählten Tarif, den gewünschten individuellen Leistungen, dem Alter und dem Gesundheitszustand des Kindes zum Zeitpunkt des Versicherungsbeginns.
Wenn sehr umfangreiche Leistungen gewählt werden oder kaum Selbstbehalt, können die Beiträge auch bei rund 150 bis 200 Euro liegen.
Warum sind PKV Tarife für Kinder und Jugendliche günstiger?
Ein wesentlicher Grund für die relativ niedrigen Beiträge bei Kinder- und Jugendtarifen ist, dass Kinder im Allgemeinen weniger medizinische Leistungen beanspruchen. Von Routine-Vorsorgeuntersuchungen abgesehen, fallen selten weitere Gesundheitskosten an, da Kinder normalerweise weniger Facharztbesuche oder regelmäßige Medikamenteneinnahmen benötigen. Zudem verzichten private Krankenversicherer bei Kindern und Jugendlichen bis zum 21. Lebensjahr auf die Bildung von Altersrückstellungen, die bei Erwachsenen zur Abfederung zukünftiger Beitragssteigerungen im Alter dienen.
Übrigens: Bei der Versicherung eines Kindes bis zu zwei Monaten nach der Geburt wirkt sich der Gesundheitszustand des Kindes im Rahmen der Kinder-Nachversicherung gemäß den Vertragsbedingungen nicht auf die Höhe der Versicherungsprämie aus.
Wichtiges zur Gesundheitsprüfung bei Kindern
Bei der Aufnahme eines Kindes in eine private Krankenversicherung ist jedoch in der Regel eine Gesundheitsprüfung nötig, bei der Fragen zum Gesundheitszustand und zu möglichen Vorerkrankungen gestellt werden. Zusätzlich gibt es häufig eine Wartezeit von drei Monaten, bevor Leistungen in Anspruch genommen werden können.
Falls das Kind eine Behinderung oder eine bestehende Erkrankung hat, kann dies entweder zur Ablehnung durch die PKV oder zur Forderung höherer Beiträge führen.
Nach der Aufnahme hat das Kind dann Anspruch auf den gleichen Leistungsumfang wie im Tarif der Eltern.
Zahlt der Arbeitgeber einen Zuschuss für die PKV meines Kindes?
Angestellte, die privat krankenversichert sind, bekommen für die Versicherung ihrer Kinder einen finanziellen Zuschuss vom Arbeitgeber. Dieser Beitrag, der auch für das mitversicherte Kind gilt, deckt die Hälfte der Kosten der privaten Krankenversicherung ab. Allerdings gibt es eine Grenze für diesen Zuschuss, der bei maximal 471,32 Euro im Jahr 2025 liegt – das entspricht dem höchsten Arbeitgeberanteil in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Kosten, die über diesen Betrag hinausgehen, müssen vom Arbeitnehmer selbst getragen werden, unabhängig davon, ob sie durch den eigenen Versicherungsvertrag oder den der Kinder entstehen.
Im Gegensatz dazu müssen Freiberufler und Unternehmer die Versicherungsprämien für ihre Kinder komplett selbst finanzieren, da sie keinen Anspruch auf einen Arbeitgeberzuschuss oder staatliche Beihilfe haben.
Sonderfall: Kinder von Beamten in der PKV
Beamte, die privat versichert sind, kommen ebenfalls in den Genuss von finanziellen Vorteilen: Sie erhalten für ihre Kinder staatliche Beihilfe, die mit der privaten Krankenversicherung kombiniert wird, was die zusätzlichen Kosten für die Kinderkrankenversicherung deutlich reduziert.
Die beste PKV für Beamte
Die Ratingagentur Franke und Bornberg hat 20 private Krankenversicherungstarife für Personen, die beihilfeberechtigt sind, miteinander verglichen. Der Schwerpunkt lag auf Tarifen für 30-jährige Beamtinnen und Beamte, die eine Unterbringung im Einzelzimmer ohne Selbstbeteiligung wünschen und Anspruch auf Beihilfe des Bundes haben.
Viele Versicherungen haben gute Angebote
Das Ergebnis: Von den bewerteten Versicherungsgesellschaften erhielten neun die höchste Auszeichnung mit der Bewertung „Sehr gut“. Sechs Versicherer wurden mit „Gut“ bewertet und weitere fünf erhielten die Einstufung „Befriedigend“.
| Gesellschaft Tarif | Monatsbeitrag (0 € Selbstbehalt) | Punkte Gesamtnote |
|---|---|---|
| Deutscher Ring Krankenversicherung (Eine Marke der SIGNAL IDUNA Krankenversicherung a.G.) BK, BKX 20, PIT, BS, BSX 20, BE, BE+, PVB | 321,25 € | 96 Sehr gut |
| Barmenia Krankenversicherung AG Genau-Für-Sie Krankenversicherung, GK20P, GEP, G2B, G1B, G2B20P, PVB | 336,43 € | 91 Sehr gut |
| ARAG Krankenversicherungs-AG BeihilfeBest, BHK, BHB20T, PVB, BHK20T, BH1, BHEB | 303,02 € | 88 Sehr gut |
| DBV Deutsche Beamtenversicherung Krankenversicherung (Zweigniederlassung der AXA) BS 50T-U, B3 50T-U, BZ 15-70-U, BN B-U, BW2 50T-U, BWE-U, PVB | 377,32 € | 86 Sehr gut |
| Hallesche Krankenversicherung auf Gegenseitigkeit a.G. CAZ, URZ, CAZ.120, Beb, CSR, CG 250bis215, CSR.120, CG 320, CSD, PVB | 401,86 € | 85 Sehr gut |
| uniVersa Krankenversicherung a.G. uni-A, uni-A 20R, uni-ST 1, uni-ZA, uni-ST 1/20R, uni-BZ plus, PVB | 359,13 € | 85 Sehr gut |
| Bayerische Beamtenkrankenkasse AG BeihilfeCOMFORT, BeihilfeCOMFORT 20k, BeihilfeKlinikPlus, BeihilfeKlinikPlus 20k, BErgänzungPlus, PVB | 351,51 € | 83 Sehr gut |
| UKV – Union Krankenversicherung AG BeihilfeCOMFORT, BeihilfeCOMFORT 20k, BeihilfeKlinikPlus, BeihilfeKlinikPlus 20k, BErgänzungPlus, PVB | 351,51 € | 83 Sehr gut |
| Debeka Krankenversicherungsverein a.G. B, B20K, WL, WL20K, BC, PVB | 373,20 € | 81 Sehr gut |
| Münchener Verein Krankenversicherung a.G. EXCELLENT-B 716, 719, 756, 786, 799, 976, 979, BET 726, PLUS 734, PVB | 395,15 € | 78 Gut |
| DBV Deutsche Beamtenversicherung Krankenversicherung (Zweigniederlassung der AXA) Vision B50T-U, BW2 50T-U, BN VisB-U, BWE-U, PVB | 291,13 € | 77 Gut |
| HUK Coburg Krankenversicherung B501, BE2, PVB | 293,59 € | 76 Gut |
| HanseMerkur Krankenversicherung AG A, A20Z, P3B, P3Z, P2EB, P2EZ, ZA 50, BET, PVB | 308,06 € | 75 Gut |
| DKV Deutsche Krankenversicherung AG BK, BKF20, BKH2, BKH2F20, BEX, BKH1, PVB | 335,84 € | 70 Gut |
| R+V Krankenversicherung AG BB, BB20E, W130, W120E, EB1, PVB | 346,59 € | 70 Gut |
| VRK – Versicherer im Raum der Kirchen AG B501, BE2, PVB | 346,17 € | 67 Befriedigend |
| Allianz Private Krankenversicherungs-AG BHA51, BHK51, BHZ51, BHE1K, BHEB, PVB | 378,62 € | 66 Befriedigend |
| SIGNAL IDUNA Krankenversicherung a.G. EXKLUSIV-B, EXKLUSIV-B 20V, EXKLUSIV-B-W, EXKLUSIV-B-W20V, EXKLUSIV-B-E1, EXKLUSIV-B-ES, PVB | 305,99 € | 63 Befriedigend |
| Alte Oldenburger Krankenversicherung AG A, AA20, K330, Z, K 50, KK 32, ZZ 20, KK 52, K/S, BET plus, PVB | 322,89 € | 61 Befriedigend |
| Gothaer Krankenversicherung AG BA, BA 20E, BS, BS 20E, BZ, BZ 20E, BE, PVB | 364,44 € | 54 Befriedigend |
Stand: April 2025
Beiträge inklusive gesetzlichem Zuschlag und Pflegepflicht
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(abhängig von Alter und Tarif)
Häufig gestellte Fragen zur privaten Krankenversicherung für Kinder
Beiträge für die private Kranken- und Pflegeversicherung, einschließlich derer für Kinder, sind steuerlich abzugsfähig. Dies bedeutet, dass der Staat über Steuererleichterungen an diesen Kosten beteiligt ist. Solange Eltern unterhaltspflichtig für ihre Kinder sind, werden die Beiträge für die Kinder in der gleichen Weise wie die eigenen Beiträge der Eltern bei der Steuer berücksichtigt. Dies führt zu einer Reduzierung der zu zahlenden Einkommensteuer.
In der Regel sind Kinder und Jugendliche während ihrer Schulzeit und des Studiums in der privaten Krankenversicherung versichert. Sobald sie jedoch eine berufliche Tätigkeit aufnehmen, insbesondere wenn sie angestellt sind und unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdienen, unterliegen sie meist der gesetzlichen Versicherungspflicht.
Bei einer Trennung oder Scheidung der Eltern bleibt die private Krankenversicherung des Kindes in der Regel unverändert bestehen. Nach der rechtskräftigen Scheidung kann das Kind möglicherweise wieder in die beitragsfreie Familienversicherung eines gesetzlich versicherten Elternteils aufgenommen werden. Da die Regelungen zur Krankenversicherung nach einer Scheidung, besonders im Hinblick auf Unterhaltszahlungen, sehr komplex sind, empfiehlt es sich, die Einzelheiten mit einem Versicherungsberater zu klären. Eine professionelle Beratung ist in solchen Fällen unerlässlich.
