Das Wichtigste in Kürze
- Bei der privaten Krankenversicherung (PKV) sind die Beiträge meist niedriger, wenn die Versicherten jünger sind. Beispielsweise können 35-jährige, gesunde Angestellte „sehr gute“ PKV-Premiumtarife schon ab etwa 330 Euro monatlich bekommen.
- Es gibt verschiedene Faktoren, die den Beitrag zur privaten Krankenversicherung beeinflussen. Einer dieser Faktoren ist der Gesundheitszustand des Versicherten.
- Aber nicht nur das Alter und der Gesundheitszustand spielen eine Rolle, auch der gewählte Tarif und die Höhe der Selbstbeteiligung haben Einfluss auf die Kosten der privaten Krankenversicherung.
Privat versichert zu sein, klingt für viele verlockend. Doch Vorsicht: Finanziell zahlt es sich nicht für jeden aus. Mit steigendem Alter steigen oft auch die Beiträge. Wer überlegt, die Seiten zu wechseln, sollte das daher bis zum 45. Lebensjahr machen.
Und da eine Wahl fürs Leben auch lebenslange Kosten bedeutet, sollte zuvor gut gerechnet und verglichen werden.
Der Beruf beeinflusst den PKV-Beitrag
Bei der PKV spielt der Beruf oft eine bedeutende Rolle. Denn die Beiträge hängen nicht allein vom Gesundheitszustand oder dem Alter des Versicherten, sondern eben auch von der beruflichen Tätigkeit.
Wer zum Beispiel als Baumeister oder Stuntman tätig ist, könnte einen höheren Versicherungsbeitrag zahlen müssen. Warum? Weil das Risiko für gesundheitliche Probleme in solchen Berufen tendenziell höher ist. Bei weniger riskanten Berufen, wie etwa einem Bürojob, könnten die Beiträge dagegen niedriger ausfallen.
So kann es passieren, dass zwei Menschen im selben Alter und mit ähnlichem Gesundheitszustand unterschiedliche Beiträge zahlen. Der entscheidende Unterschied liegt dann im ausgeübten Beruf.
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(abhängig von Alter und Tarif)
Private Krankenversicherung für Angestellte: Voraussetzungen und Zuschüsse
Angestellte mit einem Jahresgehalt von mindestens 73.800 Euro (Stand 2025) können die Vorteile einer privaten Krankenversicherung nutzen. Mit diesem Einkommen qualifizieren sie sich für den Systemwechsel.
Entscheiden sie sich für eine PKV, gibt es vom Arbeitgeber einen Zuschuss und damit eine finanzielle Entlastung.
2024 wurde dieser Zuschuss erhöht: Nun beträgt er bis zu 471,32 Euro, im Vergleich zu den 421,76 Euro des Vorjahres. Die Obergrenze für Beiträge liegt bei 5.512,50 Euro brutto monatlich.
Der Zuschuss landet zusammen mit dem Lohn auf dem Konto der Angestellten. Allerdings gibt es nie mehr als 471,32 Euro, unabhängig vom Gehalt des Angestellten.
PKV für Beamte: Eine sinnvolle Wahl?
Beamte, ob im Dienst oder in Ausbildung, haben die Wahl: gesetzliche oder private Versicherung. Meistens ist die private Option finanziell reizvoller. Denn der Arbeitgeber, also der Staat, übernimmt mindestens die Hälfte der Kosten. Das nennt man Beihilfe.
Was bleibt, sind die restlichen Kosten. Dafür schließen Beamte eine sogenannte Restkostenversicherung ab. Die Beiträge dafür sind in der Regel niedriger als die für eine komplette Krankenversicherung.
Ein weiterer Pluspunkt ist das sichere Beamtengehalt. Es bietet finanzielle Stabilität, selbst wenn die Beiträge mal schwanken.
Hier alle wichtigen Fakten zur Beihilfe für Beamte auf einen Blick:
| Unterschiede in Beihilfebestimmungen | Beihilfevorschriften variieren bundesweit. Es gibt sowohl bundesrechtliche als auch landesspezifische Regelungen. Diese können Aspekte wie Chefarztbehandlungen, Unterbringung, Zuzahlungen und mehr abdecken. |
| Beihilfebemessungssatz (allgemein) | Der übliche Prozentsatz des erstattungsfähigen Rechnungsbetrags liegt bei 50 % – die Hälfte der Kosten für beihilfefähige medizinische Leistungen wird erstattet. |
| Beihilfebemessungssatz (mit Kindern) | Wenn zwei oder mehr Kinder im Familienzuschlag berücksichtigt werden können, steigt der Beihilfebemessungssatz auf 70 % |
| Bundeslandspezifische Variationen | Der Beihilfebemessungssatz und andere Regelungen können je nach Bundesland und individueller Situation variieren. Daher ist es ratsam, sich über die spezifischen Regelungen im jeweiligen Bundesland zu informieren. |
Quelle: handelsblatt.com/vergleich/private-krankenversicherung-kosten
PKV für Selbstständige: Ein finanzieller Vorteil?
Für Selbstständige kann die gesetzliche Krankenkasse teuer werden. Die Kosten hängen vom Einkommen ab. Je mehr, desto mehr Beitrag – die Spannweiten reichen von rund 230 bis mehr als 1.100 Euro. Denn im Unterschied zu Angestellten gibt es hier niemanden, der die eine Hälfte der Kosten mitträgt.
Die private Krankenversicherung ist daher oft günstiger. Wie viel genau, hängt von den gewählten Leistungen ab. Ein weiterer Vorteil: Während gesetzliche Kassen zusätzliche Beiträge verlangen können, bleiben die Kosten in der privaten Versicherung stabil. Deswegen ist sie oft attraktiver für gut verdienende Selbstständige.
Für Freiberufler gelten unterschiedliche Regeln, je nachdem ob sie über die Künstlersozialkasse (KSK) versichert sind oder nicht. Wer künstlerisch oder publizistisch arbeitet und dadurch in die KSK aufgenommen wird, ist automatisch in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert. Die KSK übernimmt dabei den Arbeitgeberanteil, sodass nur etwa die Hälfte der Beiträge selbst gezahlt werden muss. Ein Wechsel in die private Krankenversicherung ist für KSK-Mitglieder grundsätzlich nicht möglich – die Jahresarbeitsentgeltgrenze von 73.800 Euro, die für Angestellte gilt, spielt hier keine Rolle.
Anders sieht es bei Freiberuflern ohne KSK aus. Für sie gelten die gleichen Regeln wie für andere Selbstständige: Sie können frei zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung wählen, unabhängig von der Höhe ihres Einkommens.
Beispielkosten-Vergleich nach Berufsgruppen: Die günstigsten Premium-Tarife
| Berufsgruppe | Versicherungsanbieter/Tarif | Monatliche Kosten (günstigster Preis) | GKV-Vergleichstarif |
|---|---|---|---|
| Beamter* | DBV Vision B 50T-U, BN VisB-U, BW2 50T-U, BWE-U, KUR-U/100 | 304,44 € | – |
| Selbstständiger** | Hallesche NK.select XL NK.select XL 3000 | 518,73 € | 852,00 € |
| Angestellter*** | ottonova First Class FC100-10 | 329,53 € (Arbeitnehmeranteil) | 603,62 € (Arbeitnehmeranteil) |
Angenommenes Leistungspaket: „Sehr gutes“ Premiumpaket mit allen möglichen Leistungen, die individuell zubuchbar sind, u. a. mit 100 % Erstattung beim direkten Facharzt-Besuch oder Erstattung stationärer Arztbehandlungen über dem Höchstsatz (3,5-fach): Chefarzt, 1-Bett-Zimmer, Zahnersatz: 85 % und besser
* Beihilfeträger NRW, Beihilfesatz 50 %
** Selbstbeteiligung bis 500 €, Krankenhaustagegeld ab dem 43. Tag: 100 €
*** Selbstbeteiligung bis 500 €, Krankenhaustagegeld 100 €
Stand: September 2025
Quelle: handelsblatt.com/vergleich/private-krankenversicherung-kosten
Beispielkosten-Vergleich nach Berufsgruppen: Die günstigsten Komfort-Tarife
| Berufsgruppe | Versicherungsanbieter/Tarif | Monatliche Kosten (günstigster Preis) | GKV-Vergleichstarif |
|---|---|---|---|
| Beamter* | DBV Vision B 50T-U,BN VisB-U,BW2 50T-U | 295,73 € | – |
| Selbstständiger** | HanseMerkur Start Fit KVS1, PSV | 477,49 € | 852,00 € |
| Angestellter*** | HanseMerkur Start Fit KVS1, PSV | 238,75 € (Arbeitnehmeranteil) | 603,62 € (Arbeitnehmeranteil) |
Angenommenes Leistungspaket: Komfortpaket (Tarife mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und umfangreichen Leistungen: Chefarzt, 2-Bett-Zimmer, Zahnersatz: 75 % und besser)
* Beihilfeträger NRW, Beihilfesatz 50 %
** Selbstbeteiligung bis 500 €, Krankenhaustagegeld ab dem 43. Tag: 100 €
*** Selbstbeteiligung bis 500 €, Krankenhaustagegeld 100 €
Stand: September 2025
Quelle: handelsblatt.com/vergleich/private-krankenversicherung-kosten
Beispielkosten-Vergleich nach Berufsgruppen: Die günstigsten Basis-Tarife
| Berufsgruppe | Versicherungsanbieter/Tarif | Monatliche Kosten (günstigster Preis) | GKV-Vergleichstarif |
|---|---|---|---|
| Beamter* | – | – | – |
| Selbstständiger* | HanseMerkur Start Fit KVS1 | 435,47 € | 852,00 € |
| Angestellter** | HanseMerkur Start Fit KVS1 | 217,74 € (Arbeitnehmeranteil) | 603,62 € (Arbeitnehmeranteil) |
Angenommenes Leistungspaket: Basis-Paket (Preisgünstige Tarife, die in etwa dem Leistungsniveau der gesetzlichen Krankenversicherung entsprechen: Stationsarzt, Mehrbettzimmer, Zahnersatz: 50 % und besser)
* Nicht im Angebot
** Selbstbeteiligung bis 500 €, Krankenhaustagegeld ab dem 43. Tag: 100 €
*** Selbstbeteiligung bis 500 €, Krankenhaustagegeld 100 €
Stand: September 2025
Quelle: handelsblatt.com/vergleich/private-krankenversicherung-kosten
Zusätzliche Faktoren, die die Kosten der privaten Krankenversicherung beeinflussen
Die Kosten einer privaten Krankenversicherung hängen nicht nur vom Beruf und den gewählten Leistungen ab. Auch das Alter und die Gesundheit zum Zeitpunkt des Beitritts spielen eine Rolle.
Je älter, desto teurer wird es in der Regel. Denn mit dem Alter steigt auch das Risiko für Krankheiten. Die Versicherung muss sich also absichern und erhebt deshalb höhere Beiträge.
Ebenso wichtig ist der Gesundheitszustand. Ist jemand schon krank, geht die Versicherung von einem höheren Risiko aus. Auch das führt zu höheren Beiträgen. So sorgt die Versicherung dafür, dass sie im Krankheitsfall ausreichend abgesichert ist.
PKV: Bonus bei Krankheitsfreiheit
Etwas Besonderes in der privaten Krankenversicherung: Es gibt Geld zurück, wenn man gesund bleibt. Wird eine gewisse Zeit keine medizinische Hilfe in Anspruch genommen, kann ein Teil der gezahlten Beiträge zurückerstattet werden. Dieses Geld behält man vollständig zurück. Und das Beste: Der Zuschuss vom Arbeitgeber bleibt dabei unberührt.
Eine private Krankenversicherung kann also tatsächlich Geld einsparen – besonders, wenn man gesund bleibt!
PKV-Kosten im Alter: Teurer oder nicht?
Das Krankheitsrisiko steigt mit dem Alter. Die Idee, dass die private Krankenversicherung im Alter unbezahlbar wird, wurde jedoch durch eine 2020 durchgeführte Studie des ISEG-Instituts im Auftrag der Debeka, dem größten deutschen PKV-Versicherer, entkräftet.
Von 2000 bis 2020 erlebten langjährige Versicherte demnach keine stärkeren Beitragssteigerungen als diejenigen in der gesetzlichen Versicherung. Das galt für Angestellte ebenso wie für Selbstständige.
Interessanterweise führten oft selbst gewählte Tarifwechsel der Versicherten zu plötzlichen Beitragsanstiegen. Ein weiterer Faktor war der gesetzliche Beitragszuschlag, der 2000 eingeführt wurde, um die Prämien im Alter zu dämpfen.
Die Studie stellte fest, dass noch sanftere Prämienänderungen möglich wären, wenn private Versicherungen mehr Flexibilität bei der Tarifanpassung hätten.
PKV versus GKV: Wer hat die geringeren Beitragssteigerungen?
2026 werden die Beiträge in der privaten Krankenversicherung wahrscheinlich für viele Versicherte steigen. Der PKV-Verband nennt dafür vor allem die deutlich gestiegenen Kosten im Gesundheitswesen: Krankenhausleistungen und Medikamente verteuerten sich bereits 2024 und 2025 um fast zehn Prozent, hinzu kommen höhere Pflegeausgaben, teurere Geburtshilfe und Nachholeffekte aus der Corona-Pandemie mit mehr stationären Behandlungen. Wie stark die einzelnen Tarife angepasst werden, ist aber noch offen – manche könnten stabil bleiben, die meisten dürften aber teurer werden. Konkrete Prozentzahlen gibt es bisher nicht.
Auch in der gesetzlichen Krankenversicherung sind für 2026 voraussichtlich höhere Beiträge zu erwarten. Prognosen gehen von einem Anstieg des Zusatzbeitrags von derzeit etwa 2,5 Prozent auf rund 3,0 bis 3,1 Prozent aus.
Damit ist klar: Beide Systeme sehen sich steigenden Kosten gegenüber. Ob die GKV oder die PKV im kommenden Jahr stärker belastet wird, hängt am Ende vom jeweiligen Tarif oder der gewählten Krankenkasse ab.
PKV-Beiträge im Alter: Stabilität durch Altersrückstellungen
Seit dem 1. Januar 2000 gelten besondere Regeln für private Krankenversicherungen. Es kommt ein Aufschlag von zehn Prozent auf den Monatsbeitrag hinzu. Dieser Zuschlag bildet die sogenannten Altersrückstellungen. Zwischen dem 22. und 61. Lebensjahr füllt jeder Versicherte diesen Topf.
Mit dem 62. Lebensjahr beginnt die Nutzung dieser Rückstellungen. Sie helfen dabei, die Beiträge stabil zu halten, obwohl das Risiko mit dem Alter steigt. Die gesetzlichen Vorgaben dazu finden sich im Versicherungsaufsichtsgesetz (§12) und der Kalkulationsverordnung (KalV).
Natürlich spielen auch andere Faktoren eine Rolle bei Beitragssteigerungen. Dazu gehören steigende Gesundheitskosten, medizinischer Fortschritt und eine älter werdende Bevölkerung.
In der privaten Krankenversicherung sind Beitragsanpassungen jedoch nur zulässig, wenn die individuellen Versicherungsleistungen um mehr als 10 Prozent über den ursprünglich berechneten Beiträgen liegen.
Überschreitet der Anstieg diese zehn Prozent nicht, bleiben die Beiträge gleich. Im Unterschied zur gesetzlichen Krankenversicherung dürfen in der privaten Versicherung die vertraglich zugesicherten Leistungen niemals gekürzt werden.
Familienfreundlichkeit: Wann die PKV mehr kostet
Eine Familie zu planen oder zu haben, erfordert ein gutes Finanzmanagement. Besonders bei der Krankenversicherung.
In der gesetzlichen Krankenversicherung sind Kinder kostenlos mitversichert. Gleiches gilt für Ehepartner, wenn ihr Einkommen unter einer gewissen Grenze bleibt.
Die private Krankenversicherung (PKV) verlangt allerdings für jede Person eigene Beiträge. Ehepartner und Kinder eingeschlossen.
Das bedeutet, dass Familien mit der gesetzlichen Krankenversicherung finanziell oft besser dran sind.
PKV-Kosten senken durch Leistungskürzungen und Tarifänderungen
Viele Tarife enthalten Leistungen, die nicht genutzt werden. In einigen Fällen können diese gestrichen werden. Ein Beispiel dafür ist der weltweite Schutz der Versicherung. Wer nicht reist, braucht diese Leistung vielleicht nicht.
Doch Achtung: Eine spätere Wiederaufnahme der Leistungen kann erneute Gesundheitschecks bedeuten.
Das Gleiche passiert bei einem Wechsel zu einem anderen Anbieter. Wenn jedoch innerhalb des gleichen Anbieters der Tarif gewechselt wird, entfällt diese Prüfung. Die gesammelten Altersrückstellungen bleiben dann bestehen.
Standard- und Basistarife: Optionen in finanziell knappen Zeiten
In Zeiten knapper Kassen bieten Standardtarife privater Versicherer einen Ausweg. Sie decken die gleichen Leistungen ab wie die gesetzliche Krankenkasse und dürfen nicht teurer sein.
Um zu diesen Tarifen zu wechseln, muss man allerdings älter als 64 Jahre sein und schon vor 2009 privat versichert gewesen sein. Alternativ steht ab 55 Jahren der Basistarif zur Verfügung. Allerdings sind dann keine zusätzlichen Versicherungen möglich.
Selbstbeteiligung: Mögliche Einsparungen mit Blick aufs Alter
Eine Option, den Beitrag zu senken, ist auch die Selbstbeteiligung. Bei diesem Deal zahlt man einen Teil der Gesundheitskosten selbst und spart dafür bei den Beiträgen. Dies lohnt sich, wenn die eingesparten Beiträge die Selbstbeteiligung übersteigen.
Im Alter nehmen Arztbesuche wahrscheinlich zu, sodass die Selbstbeteiligung wohl voll ausgenutzt wird. Deshalb sollte das Geld für den Eigenanteil dauerhaft vorhanden sein. Eine Reduzierung ist nur nach erneuter Gesundheitsprüfung möglich.
Angestellte sollten bedenken, dass sie die Beitragsersparnis mit dem Arbeitgeber teilen, aber die Selbstbeteiligung alleine zahlen. Daher ist diese Option oft eher für Selbstständige von Vorteil.
Zuschüsse und Boni in der PKV
Nicht nur Beschäftigte und Beamte bekommen Zuschüsse zur privaten Versicherung. Auch Rentenbezieher haben Rechte darauf.
Es gibt die Möglichkeit, 7,3 Prozent der gesetzlichen Rente als Zuschuss zu bekommen. Aber es kann höchstens die Hälfte des Versicherungsbeitrags zurückgezahlt werden.
Kleiner Hinweis: Bei manchen Anbietern kann man Gesundheitsboni oder Rückzahlungen bekommen. Voraussetzung: Eine bestimmte Zeit lang hat man keine Versicherungsleistungen gebraucht.
Vorkasse und Erstattungen in der Privaten Krankenversicherung
Ambulante Behandlungen? Da zahlen Privatversicherte meistens zuerst. Rechnungen von Ärzten und Heilpraktikern kommen direkt zum Patienten. Sie müssen rechtzeitig bezahlt werden.
Schnell zur Versicherung mit der Rechnung, und oft kommt die Rückerstattung schon, bevor die Rechnung bezahlt wird. Aber darauf sollte man sich nicht immer verlassen.
Apothekenrechnungen? Die muss der Versicherte erst einmal selber zahlen. Dann gelten die Tarifregeln für die Kostenerstattung bei Medikamenten.
Sehr teure Medikamente? Da lohnt es sich, die Kostenübernahme vorher bei der Versicherung sicherzustellen.
Krankenhausaufenthalte? In diesem Fall rechnet die Klinik direkt mit der Versicherung ab.
Was bestimmt nun maßgeblich die Kosten der PKV?
Bei der abschließenden Beantwortung dieser Frage spielen also viele Faktoren eine Rolle. Zum Beispiel:
- die Art des Berufs
- der Zustand der Gesundheit
- das Alter
- die Höhe des Selbstbehalts
- die gewünschten Versicherungsleistungen
Durch die Beihilfe ist eine private Versicherung für Beamte oft günstiger.
Arbeitnehmer bekommen Zuschüsse vom Arbeitgeber. Aber manchmal sind die einkommensabhängigen Beiträge der gesetzlichen Krankenkasse günstiger als private Versicherungen.
Selbstständige mit hohem Einkommen zahlen für eine private Versicherung oft weniger als für die gesetzliche Krankenkasse.
PKV: Ein abschließender Blick auf Pluspunkte und Nachteile
Derzeit haben nur etwa zehn Prozent der Menschen in Deutschland eine private Krankenversicherung. Aber es könnte für viele mehr eine gute Wahl sein. Wichtig ist aber, immer die Vorteile und Nachteile einer PKV gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung im Blick zu haben:
| Vorteile einer PKV | Mögliche PKV-Nachteile |
|---|---|
| Individueller Schutz – Möglichkeit der Anpassung an persönliche Bedürfnisse. | Keine Familienversicherung – Jedes Familienmitglied muss separat versichert werden. |
| Schnellere Termine bei Fachärzten – Oft kürzere Wartezeiten für Facharzttermine. | Gesundheitsprüfung erforderlich – Vorerkrankungen können zu höheren Beiträgen führen. |
| Auslandsschutz – Bis zu einem Monat weltweit abgesichert. | Wartezeiten für besondere Leistungen – Manchmal müssen Wartezeiten in Kauf genommen werden. |
| Flexibilität bei den Beiträgen – Möglichkeit, durch höhere Selbstbeteiligung Beiträge zu sparen. | Vorkasse bei Arztbesuchen – Oftmals müssen Arztkosten zunächst selbst bezahlt werden. |
| Vorteile für Beamte – Spezielle Tarife und günstige Beiträge dank Beihilfe. | Alter und Gesundheitszustand beeinflussen die Beiträge – Je älter und ungesünder bei Vertragsabschluss, desto höher die Beiträge (Gesundheitsprüfung). |
| Tarife können individuell angepasst werden – Beiträge können durch Wahl des Leistungsumfangs beeinflusst werden. | Höhere Beiträge für besseren Schutz – Je umfangreicher der Schutz, desto höher die Beiträge. |
| Einbettzimmer und Privatarztbehandlung im Krankenhaus – Bei entsprechendem Tarif möglich. | Höhere Kosten für bessere Krankenhausleistungen – Einbettzimmer und Chefarztbehandlung kosten mehr. |
| Mehr Leistungen – Möglichkeit zur Erstattung für Sehhilfen, Heilpraktiker und mehr, je nach Vertrag. | Beitragssteigerungen im Alter – Beiträge können im Alter erheblich ansteigen, besonders wenn keine Altersrückstellungen gebildet wurden. |
| Anpassung an den Gesundheitszustand – Die Leistungen und Beiträge können aufgrund des Gesundheitszustandes angepasst werden. | Risikozuschläge bei Vorerkrankungen – Bestehende Krankheiten können zu Risikozuschlägen führen, die die Beiträge erhöhen. |
Quelle: handelsblatt.com/vergleich/private-krankenversicherung-kosten
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Häufig gestellte Fragen zur PKV
Ob die PKV den Preis der GKV unterbietet, hängt vom Einzelfall ab. In der PKV hängt der Beitrag vom gewählten Tarif, dem Gesundheitszustand, Alter und Beruf ab. Junge, gesunde Menschen zahlen oft weniger, während Ältere oder Kranke mehr zahlen. Die GKV berechnet den Beitrag hauptsächlich auf Basis des Einkommens. Alle zahlen den gleichen Prozentsatz ihres Einkommens, ohne Rücksicht auf Alter oder Gesundheit. Die GKV beinhaltet auch eine Familienversicherung, die Kinder und Ehepartner ohne eigenes Einkommen abdeckt. In der PKV zahlt man für jedes Familienmitglied extra.
In Deutschland sind Selbstständige und Freiberufler unabhängig vom Einkommen berechtigt, zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung zu wählen. Angestellte mit einem Bruttojahreseinkommen über der Versicherungspflichtgrenze (2025: 73.800 Euro) können sich privat versichern. Beamte und andere Beihilfeberechtigte können oft preiswert eine PKV abschließen, da die Beihilfe einen Teil ihrer Gesundheitskosten deckt. Auch Studenten haben die Wahl, aber meist ist die GKV günstiger.
Im Alter können die Beiträge für die private Krankenversicherung steigen. Obwohl in jungen Jahren ein Teil der Beiträge für höhere Kosten im Alter zurückgelegt wird, kann es zu Beitragserhöhungen kommen. Aber es gibt Möglichkeiten, die Kosten im Alter zu senken, zum Beispiel durch einen höheren Selbstbehalt oder den Wechsel in einen günstigeren Tarif. Ob eine PKV im Alter noch tragbar ist, hängt stark von der persönlichen Finanz- und Gesundheitssituation ab. Daher sollte man eine PKV sorgfältig abwägen und die Tarife vergleichen.
