Das Wichtigste in Kürze:
- Sparbrief und Festgeld gelten beide als verhältnismäßig sichere Anlageformen, unterscheiden sich jedoch in Schlüsselaspekten wie Laufzeiten, Zinsausschüttung und Anbietern.
- Sparbriefe haben zum Beispiel meistens längere Laufzeiten von einem bis zu zehn Jahren. Beim Festgeld gibt es oft auch unterjährige Laufzeiten.
- Beide Anlageformen unterscheiden sich geringfügig in ihren Zinserträgen, abhängig von der Ausschüttungsart.
Wer sein Geld rentabel anlegen möchte, trifft schnell auf Finanzbegriffe, die auf den ersten Blick Ähnliches versprechen. So zum Beispiel der Sparbrief und das Festgeld. Beide Formen gelten als sichere und rentable Geldanlagen – doch was ist der Unterschied?
Grundlegende Unterschiede zwischen Sparbrief und Festgeld
Trotz oberflächlicher Ähnlichkeiten unterscheiden sich Sparbrief und Festgeld in mehreren wesentlichen Punkten. Dazu zählen neben den Renditen vor allem Laufzeiten, Kündigungsoptionen, Zinsoptionen und die Anbieter.
Unterschied 1: Die Laufzeiten
Sowohl beim Festgeld als auch beim Sparbrief legt man zu Beginn eine bestimmte Laufzeit fest. In dieser Zeit kann das angelegte Geld nicht abgehoben werden.
Die Laufzeiten eines Sparbriefs reichen üblicherweise von einem Jahr bis hin zu zehn Jahren. Diese längeren Laufzeiten bieten manchmal höhere Zinsen, stellen aber eben auch eine längere Kapitalbindung dar.
Im Gegensatz dazu ermöglicht Festgeld flexiblere Anlagezeiträume. Im Angebot sind oft auch unterjährige Laufzeiten wie drei, sechs oder neun Monate. Aber auch Laufzeiten von einem Jahr oder länger sind nicht ungewöhnlich.
Flexibler als Sparbrief und Festgeld sind dagegen Tagesgeldkonten. Hier hat man im Ernstfall schnellen Zugriff auf sein Geld. Die Kehrseite sind häufig niedrigere Zinsen.

Bigbank Tagesgeld
- 2,40 % garantiert für 4 Monate, danach 2,00 %
- Einlagensicherung: Bis 100.000 €
- Land/Rating: Estland/AA 🇪🇺
Unterschied 2: Die Zinsausschüttung
- Festgeld-Konto: Bei Festgeldkonten ist es üblich, dass die Zinsen am Ende der Laufzeit ausgezahlt werden. Bei Anlagen mit einer Laufzeit von mehreren Jahren erfolgt die Zinsausschüttung aber häufig auch einmal jährlich. Diese Praxis ermöglicht es Anlegern, regelmäßige Zinseinkünfte zu erhalten, auch wenn das Kapital für einen längeren Zeitraum festgelegt ist.
- Sparbrief: Bei Sparbriefen gibt es in der Tat mehr ähnlich hohe Flexibilität in Bezug auf die Zinsoptionen. Die Möglichkeit, sich die Zinsen jährlich auszahlen zu lassen, besteht auch hier. Eine häufig angebotene Alternative dazu ist jedoch der Sparbrief mit Zinsansammlung. Bei dieser Variante werden die Zinsen jährlich zum Kapital hinzugefügt und in den folgenden Jahren mitverzinst. Dies führt zum Zinseszinseffekt, der die Gesamtrendite der Anlage über die Zeit erhöhen kann.
Beide Anlageformen bieten also unterschiedliche Optionen für die Zinszahlung. Entscheidend ist, dass Anleger die für ihre Bedürfnisse am besten geeignete Option wählen.

Suresse Direkt Bank
- Zinsen: bis zu 2,05 % p. a. für 12 Monate
- jährliche Zinsauszahlung
- Einlagensicherung bis 100.000 €
Unterschied 3: Die Anbieter
Sparbriefe gelten als eine Anlageform, die traditionell mit deutschen Banken und Sparkassen verbunden ist. Im Gegensatz dazu bieten auch Banken aus anderen europäischen Ländern Festgeldkonten auf dem deutschen Markt an. Diese internationalen Angebote können oft mit attraktiven Zinssätzen locken, jedoch ist bei diesen eine genaue Prüfung wichtig. Höhere Zinsen können ein Indikator für ein höheres Risiko sein.
Daher ist es für Anleger ratsam, sich nicht nur von den Zinssätzen leiten zu lassen, sondern auch die Stabilität der Bank, die Einlagensicherung des jeweiligen Landes und die wirtschaftlichen Bedingungen des Bankensitzes zu berücksichtigen. Eine umfassende Recherche kann helfen, das Gesamtrisiko der Anlage zu bewerten.
Unterschied 4: Die Kündigungsoptionen
Nach dem Ende der festgelegten Laufzeit eines Sparbriefs wird dieser automatisch aufgelöst. Die Bank überweist dann das angelegte Kapital zuzüglich der aufgelaufenen Zinsen auf das Konto des Anlegers. Bei Festgeldkonten hingegen liegt die Verantwortung für die Kündigung beim Anleger. Wenn das Festgeldkonto nicht innerhalb der festgelegten Frist gekündigt wird, erfolgt häufig eine automatische Wiederanlage des Geldes zu den aktuellen Konditionen der Bank.
Diese automatische Verlängerung kann dazu führen, dass das Kapital unter Umständen zu weniger vorteilhaften Bedingungen erneut angelegt wird.
Anleger sollten daher die Fälligkeitstermine ihrer Festgeldanlagen im Auge behalten, um rechtzeitig entscheiden zu können, ob sie die Anlage verlängern oder das Kapital anderweitig verwenden möchten.
Unterschied 5: Einlagensicherung
Der Unterschied zwischen Festgeld und Sparbriefen in Bezug auf die Einlagensicherung hängt wesentlich davon ab, ob der Sparbrief mit oder ohne Nachrangabrede abgeschlossen wurde:
- Festgeld und Einlagensicherung:
- Festgeldkonten unterliegen grundsätzlich der Einlagensicherung. In Deutschland sind Einlagen auf Festgeldkonten bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Kunde und Bank durch die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert. Dies gilt sowohl für Festgeldkonten bei deutschen Banken als auch für Konten bei Banken innerhalb der Europäischen Union. Hier sind jedoch die spezifischen Bedingungen des jeweiligen Landes zu beachten. Die Einlagensicherung bietet somit einen relativ hohen Schutz für das angelegte Kapital im Falle einer Bankinsolvenz.
- Sparbrief mit und ohne Nachrangabrede:
- Bei Sparbriefen ohne Nachrangabrede gilt dieselbe Einlagensicherung wie bei Festgeldkonten. Das bedeutet, dass auch hier die Einlagen bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank geschützt sind.
- Sparbriefe mit Nachrangabrede hingegen fallen nicht unter die gesetzliche Einlagensicherung. Bei einer Nachrangabrede werden die Gläubiger im Falle einer Bankinsolvenz erst nach der Befriedigung aller nicht nachrangigen Gläubiger bedient. In solchen Fällen besteht das Risiko, dass im Falle einer Bankpleite das angelegte Kapital ganz oder teilweise verloren gehen kann.
Wie hoch sind die Zinserträge beim Festgeld, wie hoch beim Sparbrief?
Die angebotenen Zinssätze beim Festgeld und beim Sparbrief unterscheiden sich aktuell in der Regel nur geringfügig. Wie hoch die Rendite ist, die man einfährt, hängt wesentlich von der Art der Ausschüttung ab. Zwei Beispiele verdeutlichen das:
1. Szenario: Der Sparer investiert 5.000 Euro in einen Sparbrief
Der Sparer entscheidet sich, seine 5.000 Euro in einen Sparbrief mit einer Laufzeit von drei Jahren und einem Zinssatz von 4,00 Prozent zu investieren. Dank des Zinseszinseffekts, bei dem die Zinsen jährlich dem Kapital hinzugefügt und mitverzinst werden, wächst der Sparbrief kontinuierlich. Am Ende dieser drei Jahre erhält der Anleger nicht nur sein ursprüngliches Kapital zurück, sondern auch einen Gesamtzinsgewinn, der das Guthaben auf 5.624,32 Euro erhöht.
1. Szenario: Der Sparer legt 5.000 Euro auf einem Festgeldkonto an
In diesem Fall legt der Sparer seine 5.000 Euro auf einem Festgeldkonto an, ebenfalls zu 4,00 Prozent Zinsen und mit einer Laufzeit von drei Jahren. Im Gegensatz zum Sparbrief, bei dem die Zinsen reinvestiert werden, erhält er hier die Zinsen jährlich ausgezahlt. Dies bedeutet, dass das Kapital jährlich um die Zinsen wächst, aber ohne den Zinseszinseffekt. Am Ende der drei Jahre gehört ihm sein Ausgangskapital plus die Zinsen, was in diesem Fall ein Endkapital von 5.600 Euro ergibt.
Der Unterschied beim Zinsertrag auf einen Blick:
Anlageform | Ausgangssumme | Zinssatz | Laufzeit | Endkapital |
---|---|---|---|---|
Sparbrief | 5.000 € | 4,00 % | 3 Jahre | 5.624,32 € |
Festgeld | 5.000 € | 4,00 % | 3 Jahre | 5.600 € |
Es lohnt sich also, die jeweiligen Bedingungen vor der Geldanlage genau zu prüfen. Je höher der Anlagebetrag, desto größer sind am Ende die Ertragsunterschiede.
Mehr zum Thema Festgeld aus Deutschland:
Hier gibt es mehr Informationen speziell über das Sparbrief Angebot der Volkswagen Bank.
Weitere Tipps zum Thema Sparbrief:
Häufig gestellte Fragen zum Unterschied zwischen Sparbrief und Festgeld
Beide Anlageformen sind in Deutschland in der Regel durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro geschützt. Bei Festgeldkonten europäischer Banken sind die landesspezifischen Sicherungsbedingungen zu beachten. Bei Sparbriefen mit Nachrangabrede kann der Schutz jedoch eingeschränkt sein.
Für kurzfristige Anlageziele ist in der Regel Festgeld besser geeignet, da es oft auch unterjährige Laufzeiten bietet.
Nein, beide Anlageformen haben festgeschriebene Zinssätze für die Laufzeit, wodurch sie von Zinsschwankungen am Markt unbeeinflusst bleiben.