Grüne Pioniere Die 30 innovativsten grünen Startups

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E-Motoren, Kleinwindräder und Strom aus Abwärme

O-Flexx will die Abwärme von Automotoren in Strom umwandeln und so Klimaanlage und Heizung versorgen - das würde den Spritverbrauch um bis zu 5 Prozent senken. Quelle: Screenshot

Compact Power Motors: Baut Mini-E-Motoren für Zweiräder

Thomas Leiber, 42, und Nico Windecker, 38, Gründer der Compact Power Motors in Unterföhring bei München, haben so etwas wie die Quadratur des Kreises geschafft: Ihr Elektromotor, nicht größer als eine Getränkedose, beschleunigt Kleinkrafträder und Motorroller doppelt so schnell wie bisherige Elektroantriebe. Dennoch ist er bis zu 30 Prozent sparsamer und überdies leichter und billiger.

Mit dieser Technik, für deren Kommerzialisierung die Jungunternehmer zehn Millionen Euro Wagniskapital eingesammelt haben, wollen sie nun den asiatischen Markt aufrollen. Dort werden nach Marktschätzungen Ende des Jahrzehnts schon bis zu 30 Millionen zweirädrige Stromer pro Jahr verkauft – und die Münchner haben den Ehrgeiz, dort mit eigenen Fabriken zu einem Hauptlieferanten für die Elektroantriebe aufzusteigen.

Mit großen Zweiradherstellern wie Suzuki in Japan, Haojue in China und Bajaj in Indien kooperieren sie schon. Kommen sie mit den Großen endgültig ins Geschäft, könnten ihre Umsätze weit über die 1,5 Millionen Euro des vergangenen Jahres hinaus abheben.

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Enbreeze: Montiert effiziente Kleinwindräder

Mit den Kleinwindanlagen von Martin Riedel, 28, und Jan Dabrowski, 30, sollen Haus- oder Gartenbesitzer ihren eigenen Windstrom produzieren können: 300 Watt liefert der Prototyp der Gründer des Startups Enbreeze aus Köln. Das entspricht dem durchschnittlichen Strombedarf der elektrischen Geräte in einem vierköpfigen Haushalt. Das Windrad ist knapp zehn Meter hoch, hat einen Durchmesser von 3,2 Meter und dreht sich selbst dann, wenn nur ein laues Lüftchen weht. Noch in diesem Jahr soll es für rund 3.000 Euro zu erwerben sein.

O-Flexx: Verwandelt Abwärme in Strom

Wo immer Motoren laufen, fallen gigantische Mengen Abwärme an. Bisher verpufft diese meist ungenutzt in die Umwelt. Holger Ulland, 42, CEO der Duisburger O-Flexx Technologies, und sein Technologie-Vorstand Gerhard Span, 44, wollen das ändern und die Abwärme als preiswerte Energiequelle anzapfen. Ihre streichholzkopfgroßen Thermogeneratoren gewinnen aus Temperaturunterschieden Strom. Spezielle Nano-Beschichtungen, die O-Flexx entwickelt hat, tun dies so effektiv, dass diese Form der Energieerzeugung erstmals wirtschaftlich wird.

Als eines der ersten attraktiven Einsatzfelder nehmen die Pioniere die Autoindustrie ins Visier: Watt aus der Abwärme der Motorblöcke könnte einen Großteil des elektrischen Bedarfs von Heizung, Klimaanlage und Autoradio decken und so den Spritverbrauch um bis zu fünf Prozent drücken. Investoren fördern die Technik mit bisher zehn Millionen Euro. In diesem Jahr sollen die ersten Thermogeneratoren marktreif werden.

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