Ferienhäuser Wo Immobilienkäufer Jagd auf Urlaubsdomizile machen

Ferienhäuser sind beliebter denn je. Das erfahren nicht nur Urlauber auf der Suche nach einer Unterkunft, sondern auch Immobilienkäufer. Wo die Preise für Ferienhäuser und -wohnungen explodieren und wo sie moderat sind.

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Ein Ferienhaus auf Sylt. Quelle: imago images

Umfragen zufolge verbringt gut ein Viertel der deutschen Urlauber die schönste Zeit des Jahres im eigenen Land. Zunehmend beliebt sind dabei Ferienhäuser und -wohnungen - vor allem an der deutschen Nord- und Ostseeküste. Mehr als jede fünfte Übernachtung hierzulande wird durch den Ferienhausmarkt abgedeckt. Die Nachfrage steigt, sogar in der Altersgruppe unter 40 Jahren.

Auf dem Markt für Ferienhäuser und -wohnungen überwiegen mit großem Vorsprung die Angebote aus privater Hand. Von den rund acht Milliarden Euro, die mit Ferienhäuschen in Deutschland jährlich umgesetzt werden, entfallen 5,5 Milliarden Euro auf private Anbieter. In manchen typischen Urlaubsorten übersteigt das Bettenangebot der Ferienhausanbieter längst die Zahl der vorhandenen Hotelbetten. Der Deutsche Ferienhausverband erwartet aufgrund der hohen Buchungszahlen im Frühjahr bereits einen neuen Nachfragerekord, insbesondere für die Nord- und Ostseeregionen.

Investoren zunehmend interessiert

Die positive Marktentwicklung lockt daher zunehmend auch Kapitalanleger an, die sich von einer vermieteten Ferienimmobilie eine attraktive Rendite und sicheren Kapitalerhalt versprechen. Auch viele, die schon ein Eigenheim besitzen, schauen nach einer Ferienimmobilie. Zum hohen Freizeitwert gesellen sich hier noch einträgliche Einnahmen durch die Vermietung an Urlauber und die Aussicht auf einen Altersitz in Urlaubsatmosphäre.

Wo die Deutschen 2016 Urlaub im Ferienhäuschen machen
Ferienhäuser in Portugal Quelle: Mauro Rodriguez - Fotolia
Strandhäuser in den USA Quelle: claudia hake - Fotolia
Ferienhäuser in den Niederlanden Quelle: Frofoto - Fotolia
Kroatien Quelle: Bernd Guertler
Ferienhaus in Dänemark Quelle: dpa
Hallstatt Quelle: JFL Photography - Fotolia
Strandhaus Quelle: andrzej2012 - Fotolia

Deshalb hat der allgemeine Immobilienboom längst auch die Ferienregionen erfasst. Wer ein Ferienhaus oder -appartment kaufen will, hat es nicht leicht: Es gibt kaum attraktive Angebote in guten Lagen, und was noch zu haben ist, ist oft unverhältnismäßig teuer.

Das Maklerunternehmen Engel&Völkers hat die Immobilienmärkte an den 22 begehrtesten Standorten Deutschlands für seinen „Ferienimmobilien Marktbericht Deutschland 2016“ analysiert. So viel sei hier schon vorweggenommen: Die anhaltend hohe Nachfrage und das vielerorts noch immer sehr begrenzte Angebot an Ferienimmobilien dürften auch in Zukunft für weiter steigende Preise sorgen – sowohl für Wohnungen als auch Häuser. Besonders profitieren davon die beliebtesten Ferienregionen. „In mehr als einem Drittel der betrachteten Standorte erwarten wir noch weitere Preissteigerungen in den sehr guten Lagen“, verkündet Kai Enders, Vorstandsmitglied bei Engel&Völkers.

Teilweise haben die Immobilienpreise für Feriendomizile bereits in den vergangenen Jahren beachtliche oder sogar schwindelerregende Höhen erreicht. Am deutschen Top-Standort Sylt wurden für Ferienwohnungen in bester Lage und mit gehobener Ausstattung Preise von 17.000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche gezahlt. Einzelne Ferienhäuser – oder vielmehr Villen – wechselten dort für 15 Millionen Euro den Besitzer.

Preisniveau für Ferienhäuser in Deutschland

Millionen für Häuser in begehrten Strandlagen

Der Boom beschränkt sich jedoch nicht nur auf die etablierten Standorte wie Sylt oder Tegernsee, wo sich die Preise auf hohem Niveau festigen, sondern hat auch beliebte Ferienregionen mit Nachholpotenzial voll erfasst. Die Ostsee-Halbinsel Rügen etwa verzeichnete bei Ferienhäusern für ein bis zwei Familien den größten Preissprung (siehe Tabellen). Kosteten sie in sehr guter Lage vor einem Jahr noch zwischen 650.000 und 1,2 Millionen Euro, erreichten die aufgerufenen Preise im ersten Quartal dieses Jahres bereits 700.000 bis 1,5 Millionen Euro – Tendenz weiter steigend. Für aufwändig sanierte Altbauwohnungen auf Rügen konnten Verkäufer bis zu 14.000 Euro pro Quadratmeter verlangen.

Auch in den bayrischen Urlaubsorten Garmisch-Partenkirchen, am Chiemsee und im Ostallgäu mussten Hauskäufer deutlich mehr für ein Ferienhaus hinblättern. Am Chiemsee etwa kletterte das obere Ende der Preisspanne von 2,8 auf 3,5 Millionen Euro. Liebhaberobjekte kosten dort sogar bis zu zehn Millionen Euro.

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