Manager, Selbständige, Netzwerker und Onliner: Das beste Mobilfunknetz für jeden Typ
Exklusiver Business-Check: Die besten Handynetze für Geschäftskunden.
Foto: dpaTop oder Flop? Wenn die Experten vom Stuttgarter Mobilfunkmagazin „Connect“ alljährlich im Dezember ihren Netztest publizieren, ist das für die Technikchefs von Deutscher Telekom, Vodafone, Telefónica O2 oder E-Plus immer ein wenig wie der Besuch vom Nikolaus: Wo die Netze schwächeln, setzt es verbale Haue – erst von „Connect“, dann vom Vorstand.
Für die Sieger aber gibt es Süßes, Lob für die Qualität, die sich erfolgreich bewerben lässt: „Deutschlands bestes Netz“ – der renommeeträchtige Titel, den die Deutsche Telekom in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge erringt, zählt am Markt. Und doch ist das Urteil über alle Technikdisziplinen, von der Dauer beim Gesprächsaufbau von Telefonaten bis zur Zahl der Ruckler beim mobilen YouTube-Konsum, für viele Kunden weniger wichtig, als es scheint. Das gilt speziell für Geschäftsleute.
Platz 4: E-Plus, BASE, Simyo
E-Plus hat auch im jüngsten Test der „Chip“ abermals das mit Abstand schlechteste Netz – daran hat bislang auch die „umfassendste Netzausbauinitiative der Unternehmensgeschichte“ nichts geändert, die E-Plus nach dem Desaster des Netz-Tests von 2011 versprochen hatte. Beim Telefonieren schnitt das E-Plus-Netz dagegen nicht ganz so schlecht ab – immerhin Platz drei.
Düster sieht es jedoch bei der Datennetzqualität aus. E-Plus erreicht im Chip-Test 42,3 – das ist die Note 4,7 und damit klar mangelhaft. Auch die Gesamtwertung für Internet und Sprachqualität fällt mit 53,8 Punkten und der Note 3,9 nicht besser aus. E-Plus bleibt das mit großem Abstand schlechteste Netz Deutschlands.
Um das herauszufinden waren die Tester mehrere Wochen lang zu Fuß, im öffentlichen Nahverkehr, mit dem Auto und im Zug unterwegs, um möglichst realistische Ergebnisse zu erhalten. Noch nicht berücksichtigt wurde das LTE-Netz, bei dem der Aufbau noch andauert.
Neben E-Plus selbst nutzen unter anderem die Marken BASE, Simyo, Blau, Aldi Talk, Ay Yildiz und n-tv Go in Deutschland das E-Plus-Netz.
Foto: dpaPlatz 3: Telefónica O2
O2 gibt im Test der „Chip“ ein gemischtes Bild ab: Während sich die Münchener bei der Sprachqualität verbessern konnten, schnitten sie bei der Qualität der Internet-Verbindung mehr als zehn Punkte schlechter ab als 2011 – Smartphone-Boom sei Dank. Allerdings wurden auch die Testkriterien für das mobile Internet verschärft.
Beim Telefonieren erreicht O2 mit 73,2 Punkten Platz zwei und die Note 2,6. Beim mobilen Internet erreicht O2 nur 52,6 Punkte und damit Note 3,9. Der Abstand zu Deutscher Telekom und Vodafone ist damit in der Gesamtwertung gewachsen. Den dritten Platz erreicht O2 mit einer Gesamtwertung von 62,1 Punkten. O2 ist dabei vor allem in Regionen außerhalb der Innenstädte schwach. In dünn besiedelten Gebieten gelang es den Testern im Schnitt nur in der Hälfte der Fälle, eine normale Website unter 40 Sekunden aufzurufen.
Die deutlich verschlechterte Datenqualität bei O2 hat auch schon Nutzer-Proteste provoziert. Unter http://wir-sind-einzelfall.de haben sich bereits mehrere Tausend Nutzer über die schlechte Datenqualität beschwert.
Neben O2 nutzen auch die Marken Fonic, Klarmobil, Lidl Mobile, Tchibo, Simply, Türk Telekom und bestimmte Tarife von DiscoTel und DiscoPlus das O2-Netz.
Foto: dpaPlatz 2: Vodafone
Vodafone spielt bei der Internet-Netzqualität in Deutschlands Premium-Liga mit – das Gesamtergebnis ist mit weitem Abstand besser als bei E-Plus und O2. Während der drittplatzierte O2 im Vergleich zum Netztest von 2011 zurückgefallen ist, konnte Vodafone sich verbessern. In der Gesamtwertung erreicht Vodafone 71,9 Punkte und damit die Note 2,7.
Allerdings zeigt sich bei Vodafone ein sehr gemischtes Bild: Bei keinem anderen Netzanbieter schlugen so viele Anrufversuche im Testzeitraum fehl, was mit Netzproblemen in der Stuttgarter Fußgängerzone während des Tests zusammenhängt. Auch wenn diese nicht in die Wertung eingeflossen wären, hätte Vodafone bei der Telefon-Netz-Qualität von allen Anbietern am schlechtesten abgeschnitten. Vodafone fiel vor allem durch besonders viele Aussetzer bei der Sprachqualität von Telefonaten auf.
Beim mobilen Internet glänzt Vodafone dagegen. Trotz verschärfter Testkriterien konnte sich Vodafone hier um fünf Punkte verbessern – und rückt damit in die Nähe der Telekom. In ganzen 96 Prozent der Fälle gelang es, eine Website innerhalb von 40 Sekunden vollständig zu lohnen – über alle Regionen in Deutschland verteilt.
Das Vodafone-Netz gibt es unter anderem auch unter den Marken DiscoTel (nur bestimmte Tarife), Edeka Mobil, Fyve, Tui, Bildmobil und Otelo.
Foto: dpaPlatz 1: Deutsche Telekom/Congstar
Wie bereits im Vorjahr kennt der Netztest der „Chip“ einen klaren Sieger: Die Telekom erreicht bei Internet- wie Sprachqualität den Spitzenplatz. Satte 80,2 Punkte erreicht die Telekom in der Gesamtwertung, das reicht für die Gesamtnote 2,2.
In der Stadt wie auf dem Land waren Sprachqualität und Empfang für das Telefonieren gleichermaßen überzeugend. Nur in der Härtedisziplin Zugfahren sahen die Messergebnisse deutlich schlechter aus – allerdings immer noch deutlich besser als bei allen Konkurrenten.
Auch beim mobilen Internet konnte sich die Telekom gegenüber dem guten Vorjahreswert nochmals etwas verbessern. Nur beim Upload ist Vodafone in Innenstädten etwas schneller. In allen anderen getesteten Regionen kann die Telekom Vodafone aber nach wie vor ausstechen. „Die Telekom führt das Feld in fast allen Einzelwertungen an und zeigt über alle Messungen hinweg eine bessere Erfolgsquote als die Konkurrenten“, schreibt die „Chip“. Die Nutzung des Telekom-Netzes muss übrigens nicht teuer sein: Die Telekom-Tochter Congstar nutzt ebenfalls das Telekom-Mobilfunknetz wie unter anderem die Discounter billiger.de, Callmobile, Ja Mobil, PennyMobil und Turkcell.
Foto: dpaSchwachstelle Zug
Fazit des Tests über alle Anbieter hinweg: Der Boom bei Smartphones und Tablet-Computern macht den Mobilfunknetzen zu schaffen. „Die Netze werden immer voller, die Zuverlässigkeit sinkt“, berichtete die Zeitschrift. Im mobilen Internet sind mehr Verbindungsabbrüche festgestellt worden als im Vorjahr.
Zudem gibt es dem Test zufolge immer noch Regionen, die nur schlecht an die Mobilfunknetze sind. Das spüren besonders die Fahrgäste der Bahn und die Bewohner von vergleichsweise gering besiedelter Regionen. Hier gibt es die Hoffnung, dass die neuen Mobilfunknetze mit dem schnellen LTE-Standard für Verbesserungen sorgen.
Bei allen Netzbetreibern hat es im Vergleich zum Vorjahr mehr Probleme beim Telefonieren im Zug gegeben. „Gerade in Regionalbahnen gleichen Telefongespräche oftmals einem Glücksspiel“, schreiben die Tester. Alle Details des Tests finden Sie auf chip.de.
Foto: dpa
Deren Jobs sind heute ohne Handy zwar kaum mehr denkbar. Doch ob Managerin oder Monteur, Sozialarbeiterin oder Servicetechniker, alle haben ganz unterschiedliche Anforderungen ans Funknetz: Bester Klang, höchstes Tempo bei Daten, ein ausgewogener Mix oder ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis – was für den einen zählt, ist für den anderen Nebensache.
Fokus auf Geschäftskunden
Auch in diesem Jahr hat die WirtschaftsWoche daher auf Basis der von „Connect“ zur Verfügung gestellten Daten eine exklusive zweite Analyse erstellt und so die optimalen Business-Netze ermittelt – jeweils ausgerichtet an den Bedürfnissen von vier typischen Geschäftskunden: Denn das im Durchschnitt beste Netz ist nicht für jeden Nutzertyp die beste Wahl. Für manchen passt das Angebot der Konkurrenz besser.
Basis der Bewertung sind 16.000 Testanrufe, 100.000 Web-Seiten-Abrufe und 40.000 Dateiübertragungen via Handy oder Tablet. Die Experten des „Connect“-Messpartners P3 Communications haben die Daten auf Tausenden Kilometern Testfahrten durch die Republik erfasst – von Aachen bis Dresden und von München bis Kiel.
Viele Gigabyte an Messwerten zur Stabilität und Leistungsfähigkeit der Sprach- und Datenverbindungen fließen so in die Stärke-und-Schwäche-Profile der vier deutschen Mobilfunknetze ein. Sie bestimmen die Empfehlungen auf den folgenden Seiten. Und sie fallen für einzelne Business-Bedürfnisse zum Teil ganz anders aus als das in dieser Woche parallel veröffentlichte Universalurteil aus Stuttgart.
Das falsche Handy
„Neu“ heißt nicht immer auch „besser“! Im Falle von iPhone 5 und Galaxys S3 hat eine Studie der Universität Alborg beispielsweise festgestellt, dass Antennenleistung der neuen Geräte gegenüber ihren Vorgängern nachgelassen hat.
Foto: REUTERSFalsche Zeit, falscher Ort
Mitunter liegt der Zähfluss gar nicht am Handy, sondern daran, dass man mitten in der Hauptverkehrszeit online ist … und sich die Übertragungskapazität einer Funkzelle mit zig anderen Menschen teilen muss. Wird’s leerer, wird’s auch schneller.
Foto: dpaGratis-Apps
Kostenlose Spiele gibt’s nur scheinbar gratis, tatsächlich finanzieren sich viele über eingeblendete Werbung. Die Bilder, Banner oder Videos werden parallel zu anderen Daten empfangen und fressen nicht nur Bandbreite sondern auch Batteriepower.
Foto: dpaAllzu mobil
Wer mit Auto oder Zug unterwegs ist, hat oft schlechteren Empfang, weil das Metall des Wagens die Signale abschirmt. Und je schneller es voran geht, desto schwerer wird es für’s Handy, die Verbindung beim Funkzellen-Wechsel intakt und schnell zu halten.
Foto: dpa/dpawebZu aktive Freunde
Wer gut in sozialen Netzen verwurzelt ist, bekommt von seinen digitalen Freunden fortwährend Updates und Nachrichten, die alle (neben den normalen Online-Daten) übertragen werden müssen … und natürlich das Online-Tempo drücken.
Foto: REUTERSGleiche Telefone sind nicht gleich
Hersteller beziehen die Bauteile Ihrer Handys von unterschiedlichen Quellen, und nicht alle sind – trotz identischen Aussehens – gleich gut bei Leistung oder Stromverbrauch. Allein vom Galaxy S3 gibt es mindestens zehn Varianten.
Foto: REUTERSZu viele Apps
Haufenweise Apps auf dem Smartphone fressen nicht nur den Speicher auf, sondern können auch die Netzverbindung beeinträchtigen, weil ihr Betrieb im Telefon unerwünschte magnetische Störungen auslösen kann.
Foto: dpaDas falsche Netz
Das beste Mobilfunknetz – für jeden und überall – gibt es nicht. Selbst wer vom Anbieter, zum Beispiel in der Stadt, gute Versorgung gewohnt ist, darf sich nicht wundern, wenn’s unterwegs und andernorts mal dünne wird.
Foto: ZBSPOffene Apps
Gleiches gilt für jede App, die Informationen mit dem Netz austauscht und im Hintergrund mitläuft. Wer Anwendungen nicht nur aufruft sondern auch beendet, entlastet die Mobilfunkverbindung, die Batterie und senkt je nach Tarif auch seine Kosten.
Foto: dapdDas falsche Betriebssystem
Egal von welchem Hersteller, es gibt für viele Telefone eine Vielzahl von Betriebssystemvarianten. Und auch hier gilt leider, dass die neueste Versionen nicht immer denn zackigsten Datenaustausch mit dem Funknetz beherrscht.
Foto: dapd
Dabei steckt die Branche mitten im radikalen Wandel. Denn der anhaltende Smartphone-Boom zwingt die Mobilfunker, ihre Netze komplett umzustellen. Die etablierte GSM- und UMTS-Technik stößt angesichts der explosionsartig wachsenden Datenmengen an ihre Grenzen. Telekom, Vodafone und O2 rüsten ihre Sendestationen daher schon mit der neuen ultraschnellen LTE-Technik auf. E-Plus will im kommenden Jahr nachziehen.
Tücken im Turbo
Doch der Umbau hat Tücken: LTE ist zwar in der Lage, immense Datenmengen zu übertragen; teils schneller als viele DSL-Festnetzanschlüsse. Zugleich aber ist der Übertragungsstandard Voice over LTE (VoLTE) für Telefonate über die neue Netztechnik weder etabliert, noch beherrschen die aktuellen Smartphones die Technik.
Wegdrücken am Autosteuer
Am Autosteuer ist Telefonieren nicht erlaubt. Der Versuch des Nichttelefonierens allerdings auch nicht: Das Oberlandesgericht in Köln (AZ.: III-1 RBs 39/12) urteilte, dass der Fahrer auch wegen des Wegdrückens von Anrufen gegen die Straßenverkehrsordnung verstößt. Das bedeutet: Wer von der Polizei dabei erwischt wird, muss mit einer Geldbuße von ca. 50 Euro rechnen.
Foto: dpaNichtnutzung
Wer über längeren Zeitraum nicht telefoniert oder sein Mobiltelefon nicht nutzt, der darf nicht von dem Anbieter eine Zusatzgebühr aufgedrückt bekommen. Solche Vertragsklauseln sind unwirksam, urteilte das Oberlandesgericht Schleswig Holstein. Eigentlich ein Selbstverständlichkeit, nach all den Jahren der Handynutzung. Doch das Urteil fiel erst im Juli 2012 (AZ.: 2 U 12/11).
Foto: dpaLuftikus
Eine sorglose Rheinländerin hat in einer Eckkneipe ihre Handtasche samt Handy über die Stuhllehne gehängt. Eifrig in ein Gespräch vertieft, merkte sie nicht, dass ein Dieb das Telefon stibitzte. Geld von der Versicherung erhielt die Bestohlene nicht. Das Weglegen eines Handys, ohne weiter Blickkontakt zu halten, ist grob fahrlässig (Amtsgericht Köln, 112 C 704/06), befanden die Richter. Das Gleiche gilt, wenn ein Handy in der unbeaufsichtigten Sportumkleide verstaut wird (Amtsgericht Wiesbaden, 93 C 193/11).
Foto: FotoliaNavisoftware
Die Aktualisierungskosten für eine Navigationssoftware müssen klar angegeben werden. Andernfalls muss der Kunde die anfallenden Rechnung nicht begleichen. Das Urteil des schleswig-holsteinische Oberlandesgericht (AZ: 16 U 140/10) ersparte einem Kunden eine Rechnung in Höhe von 11 500 Euro. Diese Kosten waren in nur drei Wochen Navi-Nutzung angefallen.
Foto: CLARK/obsEltern haften für ihre Kinder
Die Eltern von Minderjährigen müssen die Kosten übernehmen, wenn die Kinder ein Handy nutzen, dass auf dem Namen des Erziehungsberechtigten läuft. Bedeutet: Abonniert der Minderjährige ein teures Klingelton-Abo, können sich die Eltern nicht rausreden, urteilte des Amtsgericht Berlin-Mitte (15 C 423/08).
Foto: APAbzocke bei Restguthaben
Der Mobilfunkanbieter „Klarmobil“ hatte einem Kunden sechs Euro in Rechnung stellen wollen, nachdem dieser nach der Kündigung sein Restguthaben ausgezahlt haben wollte. Das Landgericht Kiel urteilte, dass diese Preisklausel unwirksam ist (AZ.: 18 O 243/10).
Foto: dpaAutomatisches Aufladen
Der Kunde muss beim automatischen Aufladen seiner Prepaid-Karte auf die Gefahr hoher Kosten hingewiesen werden. Zudem muss der Zeitpunkt der automatischen Aufladung entweder per Mail oder per SMS bekannt gegeben werden, urteilte das Kammergericht Berlin (AZ.: 22 U 207/11).
Wer während des Urlaubs im Ausland telefoniert sollte wissen: Anbieter müssen ihre Kunden per "Willkommen in der EU"-SMS über die Kosten im Ausland informieren. Und wer beim Internet-Surfen die 60-Euro-Grenze überschreitet, muss sich erneut einwählen - ein Mechanismus unterbricht nach 60 Euro die Verbindung.
Foto: dpaBelästigung
Ein Angestellter zeigte einer Kollegin die Nahaufnahme einer nackten Dame in aufreizender Position, die er sich aufs Handy geladen hatte. Die Frau informierte ihren Vorgesetzten, der bei seinen Recherchen von weiteren ähnlichen Aktionen des Mannes erfuhr. Er feuerte ihn daraufhin und bekam von den Richtern prinzipiell recht. Das Verhalten des Mannes sei als "schwere sexuelle Belästigung" zu werten. Allein die lange Betriebszugehörigkeit kam dem Gekündigten zugute: Die Richter machten aus der fristlosen eine ordentliche Kündigung (Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein, 3 Sa 410/08).
Foto: FotoliaVoller Preis des Telefons
Kauft ein Verbraucher ein Telefon samt Mobilfunkvertrag, muss der Anbieter auch den Endpreis des Handys angeben. Dies urteilte das Kammergericht Berlin (AZ.: 23 W 2/12).
Foto: FotoliaVieltelefonierer
Der Außendienstmitarbeiter einer Bank verschwatzte mit dem Diensthandy binnen vier Monaten 1700 Euro. Die Bank setzte das Plappermaul daraufhin vor die Tür, doch der Mann wehrte sich. Keine der zahlreichen Dienstanweisungen verbiete Privatgespräche vom Dienstanschluss, argumentierte er. Außerdem würden seine Kollegen auch privat telefonieren. Vor Gericht blitzte er ab. Der Arbeitgeber dulde Privatgespräche vom Diensthandy nur in "geringem Umfang". Wer so viel telefoniere wie der Kläger, könne ohne Abmahnung rausfliegen (Landesarbeitsgericht Hessen, 5 Sa 1299/04).
Foto: REUTERS
Und so müssen die Telefone bei Anrufen immer erst den Datenturbo kappen, um dann Sprachverbindungen über die ältere GSM- oder UMTS-Technik aufzubauen. Unerwünschter Nebeneffekt: „Speziell bei Vodafone und O2 geht der LTE-Tempogewinn bei Daten zulasten von Geschwindigkeit und Erfolgsquote beim Aufbau von Sprachverbindungen“, erklärt „Connect“-Cheftester Bernd Theiss die, verglichen mit dem Vorjahr, teils merklich schlechteren Ergebnisse einiger Anbieter.
Wie sich das in den vier Nutzerszenarien bemerkbar macht, welches Netz sich für welchen Mobilfunkbedarf am besten eignet und auch, wie Handyasketen glücklich werden, das lesen Sie auf den folgenden Seiten.
Jede Silbe zählt: Investmentbanker Riedlbauer managt Telefonkonferenzen via Handy – auch aus dem Taxi.
Foto: Andreas Chudowski für WirtschaftsWoche
Wenn Julian Riedlbauer mal den Anschluss verliert, könnte das richtig teuer werden. Denn der 39-Jährige, Partner bei der Investmentbank GP Bullhound, steckt als Experte für Unternehmenszukäufe und -zusammenschlüsse von Technologieunternehmen regelmäßig Stunden in Telefonkonferenzen, um die Gespräche potenzieller Geschäftspartner zu moderieren.
Vielfach vom Handy aus, weil Riedlbauer pro Woche oft mehr Zeit unterwegs als an seinem Berliner Schreibtisch verbringt. „Erstklassige Sprachqualität und ein schneller Verbindungsaufbau“ sind für den M&A-Berater daher Top-Kriterien bei der Wahl des Handynetzes. Für Mobilfunkkunden wie ihn, bei denen das Smartphone zum mobilen Büro mutiert, sind Wartezeiten bei der Anwahl, Abbrüche, Störgeräusche oder Silben, die im Funknetz verloren gehen, schlicht inakzeptabel. „Bei den Gesprächen kommt es auf jedes Wort an“, sagt Riedlbauer, „da ist die zuverlässige Handyverbindung ein absolutes Muss.“
Ein paar Euro mehr oder weniger für den Mobilfunktarif zählen nicht, wenn es um Millionendeals geht. Kunden wie er setzen stattdessen auf modernste Übertragungstechnik und beste Netzabdeckung, auch abseits der Ballungsräume.
Die Stabilität der Internet-Verbindungen ist eher nachrangig. Klar, E-Mails und Anhänge müssen zügig ankommen, aber höchstes Tempo bei Versand oder Download der Nachrichten fällt – im Vergleich mit Verlässlichkeit und Verständlichkeit der Sprachverbindungen – weniger ins Gewicht.
Klarer Sieger dieses Business-Szenarios ist die Deutsche Telekom. Ihr Netz liefert nicht nur in den besser ausgebauten Ballungsräumen Bestwerte, sondern auch auf den Strecken dazwischen, die durch ländliche Regionen führen. Mit 98 Prozent Erfolgsrate beim Verbindungsaufbau, 99,6 Prozent durchgehend akzeptablen Verbindungen und nur 6,3 Sekunden Wartezeit beim Rufaufbau setzen die Bonner Standards. Umso mehr, als die Telekom bereits in Teilen des Netzes die hochwertige HD-Voice-Technik einsetzt, was eine deutlich hörbar bessere Klangqualität ermöglicht.
"Ich wurde Überfallen! Ganz hinterlistig! Beim Öffnen des Kühlschranks springt mich hinterrücks ein Joghurtbecher an, voll der 500g Brocken! Ich konnte grad noch so ausweichen aber den Boden und die Schränke hat es voll erwischt! Hab das direkt mal der Polizei gemeldet"
Quelle: smsvonletzternacht.de
Foto: dpa"Erkenntnis des Unitages: wenn ich sterbe will ich nicht verbrannt werden, sondern mit Käse überbacken!:-D"
Foto: Fotolia"Ärgerlich, wenn man Griechenland mit Italien vertauscht, dann fragt ob Griechen eine eigene Sprache besitzen und dann auch noch fest davon überzeugt ist, dass Rom in Griechenland liegt. Wo ist in meiner geschichtlichen und geografischen Bildung eigentlich was schief gelaufen?"
Foto: dpa"Ich bin offiziell bescheuert, ich schnupper die ganze Zeit an einem der Bücher das ich heute ausgeliehen hab. Der, der es vorher hatte riecht gut und ich will wissen wer das hatte... Dann kann ich an ihm schnuppern."
Foto: dapd"An alle, die mir für 2012 die besten Wünsche gesendet haben – es hat nix gebracht…2013 nehme ich dann Tankgutscheine!"
Foto: dapd"Eintritt in die Disco - 8€ Getränke - 41€ Der Blick meiner Ex als ich mit ihrer besten Freundin heim bin - unbezahlbar!"
Foto: dpa"Wie wir gestern am Ende einfach nur noch sau fertig an der Bar saßen, einfach nur geil, du hast sogar deinen Schuh ausgezogen und den auf die Theke gelegt, weil du meintest, dein Fuß wäre gebrochen oder sowas :D"
Foto: dpa"Mama, ich hab gestern meinen Traummann kennengelernt. Aber wir haben uns die ganze Zeit nur böse angeguckt. Hab stattdessen nem Typen meine Handynummer gegeben, der gesagt hat ich hätte Wurstfinger. Du wirst niemals Enkelkinder kriegen. Forever alone!"
Antwort: "War zu erwarten."
"Feuerwehrrettungshubschraubernotlandeplatzaufseherin. Ich glaub, das ist das längste Wort, das ich jemals gelesen habe."
Foto: AP"Wenn dir ein Pfarrer Komplimente über dein Aussehen macht ist das noch ein Kompliment oder an der Zielgruppe vorbeigeschossen???"
Foto: APN"Du bist sicherlich ein gutes 'Buch', für den der's mag ist es bestimmt das höchste. Aber im Moment ist es grad nix für mich. Und nur schnell durchblättern, wäre dir gegenüber nicht fair."
Foto: dpa"Hab mir gerade mein Hochzeitsvideo rückwärts angeschaut. Toll ist, wie ich ihr den Ring abnehme, aus der Kirche laufe und mit Freunden saufen gehe."
Foto: dpa
Auf HD-Voice müssen Kunden von E-Plus zwar verzichten. Doch bei dem in diesem Szenario Zweitplatzierten, der lange unter Qualitätsproblemen litt, zahlen sich nun die massiven Investitionen ins Netz aus. Zwar hat E-Plus als einziger Anbieter noch nicht mit dem LTE-Ausbau begonnen. Doch wer primär telefoniert, und das auch noch bevorzugt in städtischen Gebieten, bekommt sehr gute Sprachverbindungen auch in diesem Netz – und das für weniger Geld.
Bilder sprechen lassen: Designer Herling schickt seinen Kunden per Smartphone Fotos und Videos von Event-Locations.
Foto: Dominik Pietsch für WirtschaftsWoche
Im Grunde genommen könnte Emine Ortac ihr Bürotelefon auch abmelden. Schließlich sei sie „ohnehin fast den ganzen Tag unterwegs“, sagt die vom Gericht bestellte gesetzliche Berufsbetreuerin, die im Düsseldorfer Umland für seelisch Kranke tätig ist.
Nicht nur für ihre Klienten ist die 50-Jährige fast ausschließlich über ihr Mobiltelefon erreichbar. Auch die täglich hohe zweistellige Zahl von Telefonaten mit Behörden, Gerichten, Krankenhäusern, Banken oder Sozialarbeitern erledigt die examinierte Krankenschwester per Handy. „Wenn ich abends ins Büro komme, ist es für Rückrufe eh zu spät“, sagt sie, die am Schreibtisch stattdessen Papierkram und E-Mail-Verkehr erledigt.
Gute Erreichbarkeit, aber zu vertretbaren Preisen, das ist für kostenbewusste Selbstständige wie Emine Ortac das entscheidende Kriterium. Wenn es dafür bei der Anwahl des Gesprächspartners mal etwas länger dauert, dann nehmen sie das im Tausch gegen ein merklich niedrigeres Mobilfunkbudget gern in Kauf. Und auch beim mobilen Zugriff aufs Internet oder dem Austausch von E-Mails spielt Schnelligkeit zumeist eine geringere Rolle. Erst recht, wenn die Masse der Schreibarbeiten ohnehin am Büro-PC anfällt.
1. Killer-App Nachrichten
Sechs von zehn Smartphone-Besitzern fragen am Handy Nachrichten, Wetterinformationen oder Blogs ab. 40 Prozent nutzen Soziale Netzwerke, 30 Prozent kaufen via Smartphone ein. Nur jeder Zehnte twittert via Telefon.
Foto: dpa2. Flut durch Bilder
Nur jeder fünfte Mobilfunkkunde schaut auf seinem Handy Videos an. Dennoch verursachen diese 20 Prozent aller Nutzer mehr als 50 Prozent des gesamten mobilen Datenverkehrs in Handynetzen.
Foto: AP3. Europa beim Tempo im Mittelfeld
Knapp die Hälfte der aufgerufenen mobilen Internet-Seiten in Europa sind in weniger als 20 Sekunden geladen. Deutlich schneller ist das mobile Web in Asien (nur 41 Prozent der Downloads brauchen mehr als 20 Sekunden), wesentlich langsamer ist es in Nordamerika (69 Prozent benötigen 20 Sekunden und mehr).
Foto: dpa4. Run auf Android-Apps
Besitzer von Android-Smartphones und Tablets laden mit rund 7,5 Megabyte fast eineinhalb mal mehr Daten aus den App-Stores als Mobilfunkkunden mit iOS-Geräten.
Foto: rtr, Montage5. Aktive Apple-Onliner
Dafür nutzen Benutzer von iPhones und iPads die Geräte deutlich intensiver im mobilen Internet. Sie laden mit gut 33 Megabyte (iPad) beziehungsweise 12,9 Megabyte (iPhone) pro Tag zweieinhalb bis gut als dreimal so viele Daten auf ihre Geräte wie Besitzer von Android-Tablets und Smartphones.
Foto: dpa6. Mobiler Zeitvertreib
Die beliebtesten mobilen Smartphone-Spiele sind "Words with Friends" (gespielt von 40 Prozent der Smartphone-Besitzer), "Temple Run" (20 Prozent), "Angry Birds" (15 Prozent), "Bejeweled" (10 Prozent) und "Solitaire" (10 Prozent).
Foto: Presse7. Spiel mit Worten
Mehr als ein Drittel des durch die Top-Fünf-Spiele verursachten Datenvolumens stammt von "Words with Friends", je etwa 20 Prozent von "Temple Run", "Bejeweled" und "Solitaire".
Foto: Presse8. Fit per Telefon
Zu den beliebtesten Gesundheits-Apps am Handy gehören Anwendungen fürs Fitness-Training (39 Prozent aller Mobile-Health-Nutzer) oder zur Schwangerschafts- beziehungsweise Zyklus-Überwachung (47 Prozent aller Mobile-Health-Nutzer).
Foto: dpa9. Männer am Abend, Frauen am Morgen
Fitness-Apps verursachen den größten mobilen Datenverkehr um sechs Uhr abends. Die von Frauen genutzten Mobile-Health-Apps werden um neun Uhr morgens am intensivsten genutzt.
Foto: dpa10. Google dominiert Werbe-Nische
Mobile Werbung fristet ein Schattendasein. Gerade mal ein Prozent des mobilen Datenverkehrs entfällt auf am Smartphone angezeigte Werbebotschaften. Mehr als die Hälfte davon allerdings stammt von Googles Werbe-Web-Servern.
Foto: dpa
Dass der „Connect“-Gesamtsieger Deutsche Telekom beispielsweise Daten mehr als fünf-, der Zweitplatzierte Vodafone immerhin noch knapp dreimal schneller durch den Äther schiebt als der – mangels LTE-Infrastruktur – langsamste Netzbetreiber E-Plus, fällt in diesem Nutzerszenario folglich nicht ins Gewicht. Hier bieten die Düsseldorfer Mobilfunker für Kunden wie Betreuerin Ortac das passende Angebot.
Umso mehr, als E-Plus-Kunden umgekehrt durch sehr kurze Rufaufbauzeiten sogar davon profitieren, dass der potenziell zeitraubende Wechsel der Funktechnik – noch – wegfällt. Das könnte sich durch den LTE-Ausbau ab nächstem Jahr ändern, muss aber nicht. Denn die Netztechniker der Telekom beweisen mit extrem schnellen Verbindungen, dass sich die Umschalt-Gedenksekunden dem Netz auch abtrainieren lassen.
Manchmal sagt ein Bild eben mehr als alle Worte, um Kunden eine Idee zu vermitteln. Dann ist Michael Herling gefragt, die Vorstellungen zu visualisieren. „Da hilft es, schnell ein Foto oder Video einer Location zu machen und per Handy zu verschicken“, sagt der Grafikdesigner und Videokünstler, der in Brühl bei Köln mit seiner Frau die Agentur für Design und Gestaltung Digitale Frische betreibt.
Längst dient das Smartphone dabei für den 45-Jährigen als kommunikatives Allzweckwerkzeug. „Ich bin oft unterwegs, bearbeite Mails und lade oder verschicke Präsentationsvideos.“ VimeoPlus-Account und Dropbox-App zum Austausch großer Dateien fordern das Funknetz zusätzlich.
Kein Wunder, dass Herling kürzlich einen Nachschlag aufs Telefon- und Datenvolumen dazugebucht hat. Denn zuletzt hielt das Inklusivvolumen mit dem wachsenden Kommunikationsbedarf nicht mehr mit.
Ob Web-Zugriff oder Telefonkonferenz, das erfordere eine gute Netzleistung – sowohl bei der Gesprächsqualität als auch beim Datenverkehr, sagt der Designer, der auch beim Versand von E-Mails und Dateien Wert auf möglichst hohe Geschwindigkeiten legt. Für Kunden mit einem solchen Nutzerprofil gibt es aktuell keine ernsthafte Alternative zu den beiden großen Netzbetreibern. Wer auf besonders schnelle Uploads angewiesen ist, kommt bei Vodafone etwas besser weg.
Wenn’s beim Mobilfunk klemmt, bekommt Heinz Sattler Probleme. Denn ohne leistungsstarken Mobilzugang zum Internet kann der 55-Jährige bei seinen Kunden oft wenig ausrichten. Sattler verantwortet beim Druck- und Dokumentenmanagement-Spezialisten Kyocera die technische Händler- und Projektbetreuung.
„Updates mit neuen Funktionen oder zur Anpassung von Druckern und Multifunktionsgeräten an die IT der Kunden sind unser Tagesgeschäft“, sagt der Büromaschinenexperte aus Meerbusch. „Oft genug sind die Updates viele Megabyte groß.“
Der einfachste Weg aber, die Daten über den Netzzugang der Kunden einzuspielen, ist oft verbaut. „Vielfach kollidiert das mit IT-Sicherheitsvorgaben“, erklärt Sattler, zu dessen Kunden Banken, Sparkassen, Versicherungen und Krankenhäuser gehören. „Die erlauben es Externen nicht, sich ans interne Netz anzudocken.“
Für Geschäftsleute wie Sattler und sein elf Köpfe starkes Team ist der mobile Internet-Zugang daher Pflicht. Und hohe Datengeschwindigkeit ist ebenso wichtig wie Verfügbarkeit in abgelegenen Regionen, wo mancher Kunde seinen Sitz hat. Und während der Techniker zum Telefonieren notfalls noch vor die Tür treten kann, geht beim Update der großen Drucksysteme ohne In-Haus-Funkversorgung gar nichts.
Für solche Nutzerszenarien bietet erneut die Telekom dank des gut ausgebauten LTE-Netzes das beste Angebot. Sie ist je nach Übertragstyp bis zu zwei Mal schneller als Konkurrent Vodafone – und bietet bis zu fünf Mal mehr Tempo als E-Plus.