1. Startseite
  2. Technologie
  3. Digitale Welt
  4. Mit Laptop statt Pistole: Cyber-Bankräuber erbeuten 45 Millionen Dollar

Mit Laptop statt PistoleCyber-Bankräuber erbeuten 45 Millionen Dollar

Eine Bande von Cyber-Kriminellen hat weltweit innerhalb kürzester Zeit Rucksäcke voller Geld von Bankautomaten gestohlen. US-Behörden vergleichen den Coup mit dem Lufthansa-Raub von 1978. 10.05.2013 - 06:19 Uhr

Mit manipulierten Plastikkarten konnten Cyber-Kriminelle Millionen von Dollar erbeuten.

Foto: AP

Eine weltweit operierende Bande Cyber-Krimineller hat mit manipulierten Prepaid-Karten innerhalb kürzester Zeit 45 Millionen Dollar (34,5 Millionen Euro) von Geldautomaten in aller Welt gestohlen. Die US-Staatsanwaltschaft teilte mit, sieben Mitglieder einer New Yorker Zelle seien verhaftet wurden. Die Brooklyner Staatsanwältin Loretta Lynch sprach am Donnerstag von „einem gewaltigen Bankraub des 21. Jahrhunderts“ und verglich das Ausmaß mit dem sogenannten Lufthansa-Millionenraub von 1978.

Veraltete US-Kartentechnologie könnte Sicherheitsexperten zumindest teilweise ihren Raubzug ermöglicht haben. Eingehackt hatten sich die Cyber-Kriminellen in Banken von Golfstaaten.

Die US-Behörden sind der Hacker-Bande - darunter acht in Yonkers bei New York lebende US-Bürger, die aus der Dominikanischen Republik stammten - schon länger auf der Spur, hieß es. Unterstützt wurden sie von Ermittlern in Deutschland, Kanada, Japan, Rumänien und zwölf weitern Ländern, teilte die US-Staatsanwaltschaft mit. Sieben Verdächtige wurden festgenommen. Der Kopf der Bande, Alberto Yusi-Lajud, soll im vergangenen Monat in der Dominikanischen Republik ermordet worden sein. Bei ihm sei ein Koffer mit 100.000 Dollar in bar gefunden worden. Die ersten Verhaftungen seien im März erfolgt, sagte Lynch.

Die größten Bankenbetrugsfälle per Computer
April 2013
Mai 2013
August 2010
Mai 2010
Mai 2008

2,8 Millionen Dollar an nur einem Tag erbeutet

Der am Donnerstag veröffentlichten Anklage zufolge bestand die New Yorker Zelle des internationalen Netzwerks aus acht Mitgliedern, jungen Männern meist in ihren 20ern. Einer der Verdächtigen wurde von mehreren Überwachungskameras aufgenommen, wobei sein Rucksack von Geldautomaten-Besuch zu Geldautomatenbesuch sichtbar voller wurde. Bargeld wurde offenbar bündelweise abgehoben. Andere Verdächtige fotografierten sich mit riesigen Geldbündeln in den Händen in Manhattan.

Der Staatsanwaltschaft zufolge sind von dem Raubzug zwei Banken von Golfstaaten, die Rakbank in den Vereinigten Arabischen Emiraten und die Bank of Muscat im Oman, betroffen. Die Hacker hätten sich die Daten für die Prepaid Debit Cards verschafft, deren Limits von den Konten entfernt und Zugangscodes programmiert. Dann seien Gang-Mitglieder in mehreren Städten ausgeschwärmt und hätten Geld abgehoben - allein an einem einzigen Tag 2,8 Millionen Dollar.

Lynch nannte das einen „virtuellen kriminellen Flashmob“. Jede Plastikkarte sei zum Abheben verwendbar gewesen - sei es eine Einlasskarte von einem Hotel oder eine abgelaufenen Kreditkarte. Sie mussten nur mit den entsprechenden Kontendaten und den richtigen Zugangscodes programmiert werden, sagt Lynch.

Für eine erste Bedarfsanalyse bieten Unternehmensinitiativen (sicher-im-netz.de) und Bundeswirtschaftsministerium (ris.ecc-ratgeber.de) kostenlose Fragenkataloge plus Auswertung. Große Sicherheitslücken sind damit leicht aufzuspüren. Einen ausführlichen „Leitfaden IT-Sicherheit“ stellt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zur Verfügung (bsi.bund.de).

Foto: REUTERS

Klingt banal, wird aber oft vernachlässigt: Virenscanner, Firewalls und Spam-Filter müssen ebenso regelmäßig aktualisiert werden wie Betriebssysteme und Sicherheitssoftware.

Foto: dpa

Kann man auch außerhalb des Büros auf das Firmennetzwerk zugreifen, müssen sensible Daten geschützt werden. Dazu gehören Zugriffsschutz für Notebooks, Verschlüsselung der Daten, Virenschutz sowie ein sicherer Internet-Zugang. Funkverbindungen wie WLAN und Bluetooth erhöhen das Risiko.

Foto: dpa

Für geschäftskritische und personenbezogene Daten ist laut Bundesdatenschutzgesetz ein Sicherungskonzept nötig. Wichtige Unternehmensdaten sollten regelmäßig auf einer Festplatte oder verschlüsselt auf einem externen Server gespeichert werden. Haben in einem Unternehmen mehr als neun Personen Zugriff auf personenbezogene Daten, ist ein Datenschutzbeauftragter nötig.

Foto: dpa

Ungeschützt versendete E-Mails lassen sich im Internet einsehen, abfangen und manipulieren – wie traditionelle Postkarten. Verschlüsselung und elektronische Signaturen schützen vor ungewollten Eingriffen. Laut der Initiative DSIN nutzt zurzeit aber nur jeder zweite Mittelständler diese Möglichkeit. Sind E-Mails handels- oder steuerrechtlich relevant, müssen sie fristgemäß archiviert werden.

Foto: AP

Jeder Mitarbeiter sollte nur auf die Daten zugreifen können, die er für seine Arbeit benötigt.

Foto: REUTERS

Die Einbindung externer Notebooks ins Firmen-Netzwerk oder die Nutzung von USB-Sticks oder CDs sollten technisch eingeschränkt sein. Zu groß ist die Gefahr des Datendiebstahls – und der Virus- Infektion. Alte Datenträger mit vertraulichen Informationen sollten fachgerecht entsorgt werden, damit sie nicht in falsche Hände geraten.

Foto: dpa

Datenschutz hat nicht nur technische Aspekte – er ist Kernaufgabe des Managements. Verantwortlichkeiten von Entscheidern, Datenschutzbeauftragten und IT-Administratoren müssen klar definiert sein. Jedes Unternehmen braucht Sicherheitskonzepte, die laufend aktualisiert werden. Und Verhaltensregeln, die für die gesamte Belegschaft gelten.

Foto: AP

Die Frage nach den Kosten für Datensicherheit variieren je nach Art der zu schützenden Daten, Systeme und Zahl der mobilen Datennutzer innerhalb eines Unternehmensnetzwerks. Grundsätzlich gilt jedoch: Die Kosten für einen möglichst sicheren Datenaustausch sind immer geringer als der Schaden, der durch Datendiebstahl, Datenverlust oder negatives Image entsteht.

Foto: dpa

Telekom-Router gehackt

Bei einem massiven Hacker-Angriff auf Router der Deutschen Telekom wurden im November 2016 waren fast eine Million Kunden betroffen. Der Telekom zufolge ging der Internet-Ausfall bei 900.000 ihrer mehr als 20 Millionen Festnetzkunden auf eine weltweite Cyberattacke zurück. Bei dem Angriff auf die „Speedport“-Router kam der Telefonanbieter aber offenbar mit einem blauen Auge davon. „Sie können ja sagen, dass es schlimm war, dass 900.000 Router ausgefallen sind. Sie können aber auch sagen: Es ist gut, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist“, betonte Bundesinnenminister Thomas de Maizière. Die Geräte der Telekom waren laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) durch einen weltweit angelegten Hackerangriff lahmgelegt worden.

Nach ersten Analysen war der eingeschleuste Schadcode mit dem bekannten Botnet-Code Mirai verwandt, berichtete die IT-Sicherheitsfirma Kaspersky Lab. Ziel sei wahrscheinlich gewesen, die Router mit einem Botnetz zu verbinden, das Online-Kriminelle gewöhnlich für ihre Zwecke, etwa Erpressung, Spam-Versand oder gezielte Angriffe auf andere Rechner missbrauchen. Wie Stefan Ortloff von Kaspersky erklärte, wurde der Schadcode durch eine Sicherheitslücke im Router eingeschleust. Doch die Software sei offenbar nicht in der Lage gewesen, sich selbst in das Dateisystem zu schreiben. Deshalb habe sie einen Neustart nicht überlebt.

Foto: REUTERS

Heftiger Angriff - lange nicht bekannt

Im September 2016 überraschte eine Nachricht des US-Internet-Dienstleisters Yahoo. Der Grund: ein massiver Cyberangriff. Hacker hätten schon Ende 2014 persönliche Daten von mindestens 500 Millionen Nutzern abgegriffen, räumte der Konzern ein. Betroffen waren Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Geburtsdaten, Passwörter sowie Sicherheitsfragen zur Feststellung der Identität der User. Bei lediglich einem Bereich gab Yahoo Entwarnung: Es gebe keinen Hinweis darauf, dass auch Kreditkarten- oder Bankkontendaten entwendet worden seien. Dennoch sprachen Experten vom bisher folgenschwersten Cyberdiebstahl bei einem E-Mail-Provider.

Foto: dpa

Kundendaten eines Seitensprungportals

2015 wurden besonders brisante Daten von Hackern gestohlen. Über 37 Millionen Datensätze der Seitensprung-Plattform Ashley Madison wurden erbeutet. Für den Anbieter wurde der Angriff dadurch nicht nur zum finanziellen Desaster. Denn durch die Meldung über den Hackerangriff, wurde auch das Geschäft des Unternehmens erst für die breite Masse öffentlich.

Foto: AP

Kundenpasswörter gehackt

Im Mai 2014 gelang es Cyberangreifern sich Zugang zu Ebays Kundendatenbanken zu verschaffen. Mehr als 145 Millionen Datensätze wurden dabei gestohlen. Zu den sensiblen Daten der Kunden zählen deren E-Mail-Adressen, Usernamen und Passwörter. Bis heute ist nicht ganz geklärt, wer hinter dem Angriff steckte.

Foto: AP

Mega-Hackerangriff auf JPMorgan

Die US-Großbank JPMorgan meldete im Oktober 2014, sie sei Opfer eines massiven Hackerangriffs geworden. Rund 76 Millionen Haushalte und sieben Millionen Unternehmen seien betroffen, teilte das Geldhaus mit. Demnach wurden Kundendaten wie Namen, Adressen, Telefonnummern und Email-Adressen von den Servern des Kreditinstituts entwendet. Doch gebe es keine Hinweise auf einen Diebstahl von Kontonummern, Geburtsdaten, Passwörtern oder Sozialversicherungsnummern. Zudem liege im Zusammenhang mit dem Leck kein ungewöhnlicher Kundenbetrug vor. In Zusammenarbeit mit der Polizei gehe die Bank dem Fall nach.

Ins Visier wurden laut dem Finanzinstitut nur Nutzer der Webseiten Chase.com und JPMorganOnline sowie der Anwendungen ChaseMobile und JPMorgan Mobile genommen. Entdeckt wurde die Cyberattacke Mitte August, sagte die Sprecherin von JPMorgan, Patricia Wexler. Dabei stellte sich heraus, dass die Sicherheitslücken schon seit Juni bestünden. Inzwischen seien die Zugriffswege jedoch identifiziert und geschlossen worden. Gefährdete Konten seien zudem deaktiviert und die Passwörter aller IT-Techniker geändert worden, versicherte Wexler. Ob JPMorgan weiß, wer hinter dem Hackerangriff steckt, wollte sie nicht sagen.

Foto: REUTERS

Apple und Facebook

Ebenfalls im Februar 2013 wurde Apple Opfer eines Hacker-Angriffs. Computer von Angestellten seien von den gleichen Angreifern heimgesucht worden, die auch Facebook ausspionieren wollten, hieß es. Am selben Tag wollte Apple ein Software-Update auf den Markt bringen, mit dem sich Kunden gegen das von den Hackern eingesetzte Programm schützen können. Einige Tage zuvor hatte Facebook bekanntgegeben, dass Laptops von Angestellten Ziel einer Attacke waren.

Foto: dapd

Twitter

Unbekannte Hacker trieben im Februar 2013 ihr Unwesen beim Kurznachrichtendienst Twitter: Innerhalb von zwei Tagen kaperten sie die Konten von Burger King und Jeep. Im Fall des Autobauers erklärten die Hacker bei Twitter den Verkauf der Geländewagen-Marke an den Konkurrenten Cadillac. Bei Burger King hatte es geheißen, das Unternehmen gehöre jetzt zu McDonald's, „weil der Whopper gefloppt ist“.

Foto: dpa

News of the World
Im Juli 2012 entwickelten sich viele kleine Hackerangriffe zuerst zu einem Abhörskandal, dann zum Medienskandal und schließlich zu einem der größten Skandale Großbritanniens. Die Folge: Die britische Sonntagszeitung "News of the World" wurde eingestellt. Mitarbeiter der Zeitung hatten sich jahrelang in die Mails von Prominenten und Gewaltopfern gehackt, um Informationen daraus für ihre Berichterstattung zu nutzen. Als die illegalen Recherchemethoden im Sommer 2012 an die Öffentlichkeit kamen, wurde die Zeitung vom Markt genommen.

Foto: dpa

iOS-Kundendaten geklaut

Auch der US-Elektronikriese Apple blieb 2012 nicht verschont von Hackerangriffen: Rund 12 Million Daten des iPhone-Betriebssystems iOS wurden laut dem FBI von der Hackergruppe Antisec gestohlen. Darunter veröffentlichte das Hackerkollektiv über eine Million iOS-IDs, die auch persönliche Angaben zu den Besitzern enthielten.

Foto: dpa

Industrieanlagen

Die Meldung eines Hackerangriffs auf mehrere iranische Industrieanlagen ging im Juni 2012 um die Welt. Ein Virus namens Stuxnet übernahm zweitweise die Kontrolle über iranische Rechnersysteme und konnte diese systematisch sabotieren. Experten gingen damals davon aus, dass ein anderer Staat den Auftrag zu dieser Attacke gegeben haben könnten. Die große Gefahr von Viren wie Stuxnet wurde daraufhin unter dem Begriff "Cyberwar" immer wieder thematisiert. Der Grund: Solche Viren könnten ebenso gut Schiffe, Flughäfen, das Militär oder Telekommunikationssysteme angreifen und diese sabotieren, was schwerwiegende Folgen für das jeweilige Land haben könnte.

Foto: dpa

Bundesbehörden
Im Juli 2011 mussten Bundeskriminalamt, Bundespolizei und Zoll zugeben, dass Hacker es in ihr Fahndungssystem "Patras" geschafft hatten. Dieses System nutzen Behörden zur Überwachung potentieller Straftäter und Ermittler. Nachdem die Hacker der "No Name Crew" sich Zugang verschafft hatten, mussten BKA und Co. die Server zeitweise abschalten.

Foto: dpa

Sony

Kein Hackerangriff traf in Deutschland so viele Menschen wie der Angriff auf den japanischen Elektronikkonzern. Im April 2011 stahlen Hacker die Daten von 75 Millionen Nutzern des Playstation-Netzwerks. Dadurch hatten sie nicht nur Zugriff zu Mail- und Postadressen, sondern konnten auch auf deren Kreditkartenangaben zugreifen. Sony schaltete das Netzwerk ab, einen Monat blieb es offline. Die "Los Angeles Times" berichtete, dass Sony den Schaden auf 172 Millionen Dollar schätzte.

Foto: dpa

Kreditkarten

Nachdem Visa und Mastercard der Plattform WikiLeaks im Dezember 2010 die Konten sperrten, stürzte sich die Hackergemeinschaft Anonymous auf die Geldinstitute. Die Seiten der Kreditkartenanbieter waren zeitweise nicht erreichbar.

Foto: dpa

Estland
"Denial of Service" meldeten 2007 zahlreiche Computer in Estland - wochenlang. Dahinter steckte ein Hackerangriff auf die estnische Infrastruktur. Hacker hatten Regierungsrechner und Systeme von verschiedenen Unternehmen und Banken durch eine Flut von E-Mails überlastet. Internetseiten von Ministerien, dem Parlament, Medienhäusern und Geldinstituten waren nicht erreichbar. Sogar Notfallrufnummern und Bankautomaten funktionierten nicht mehr. Bis heute ist unklar, wer hinter der Attacke steckte.

Foto: dpa

ILOVEYOU
Unmittelbar nach der Jahrtausendwende flutete ein Virus aus Südostasien die digitale Welt. Ein Virus namens ILOVEYOU versendete sich von alleine, indem es auf sämtliche gespeicherte Kontakte eines Mailpostfaches zurückgriff. Die Menge an Nachrichten überlastete weltweit die Server, sodass der E-Mail-Verkehr zeitweise zum Erliegen kam. Eine zweite Version des Virus zerstörte dann sogar Dateien auf dem Rechner. Wer genau hinter dem Virus steckte, ist bis heute nicht geklärt.

Foto: REUTERS

Der berühmteste Hacker des 20. Jahrhunderts

Der Amerikaner Kevin Mitnick sorgte in den Neunzigerjahren für Aufmerksamkeit, als er sich mehr als zwei Monate eine Cyber-Jagd mit einem japanischen Sicherheitsexperten lieferte. Mitnick hatte sich zuvor in die Computersysteme von Softwareunternehmen und Telefongesellschaften gehackt und die Konten seiner Opfer geleert. Für die Unternehmen entstanden Schäden in Millionenhöhe. Nachdem Mitnick es bei dem Japaner versuchte, startete dieser eine Verfolgungsjagd und deckte nach einigen Wochen Mitnicks Identität auf. Der Hacker landete daraufhin im Gefängnis. Als er 2000 entlassen wurde, bekam der wohl berühmteste Hacker des vergangenen Jahrhunderts einen adäquaten Job. Er arbeitet heute als Sicherheitsexperte.

Foto: dpa


Es habe zwei Großangriffe gegeben - einen im Dezember 2012 mit fünf Millionen Dollar Beute und einen im Februar 2013. Im Februar seien mehr als 36.000 Transaktionen weltweit getätigt worden und rund 40 Millionen Dollar gestohlen worden. Ziel seien Geldautomaten in Japan, Russland, Rumänien, Ägypten, Kolumbien, Großbritannien, Sri Lanka, Kanad und etlichen anderen Ländern gewesen.

Lynch sagte nicht, wer global die Drahtzieher des Raubzugs gewesen seien. Auch über die Hacker und ihre Standorte wurden mit Ausnahme der US-Zelle keine Angaben gemacht. Begründet wurde das mit noch laufenden Ermittlungen.

Eine Sicherheitsanalystin für Gartner Inc., Aviva Litan, sagte, derartige Raubzüge an Geldautomaten seien nicht ungewöhnlich, aber die 45-Millionen-Beute von diesem sei mindestens das Doppelte von vorher bekannten Fällen. Banken im Nahen und Mittleren Osten seien „ein wenig zurück“ mit ihren Sicherheitsmaßnahmen, mit denen solche Manipulationen zu erschweren oder zu verhindern sind, sagte sie. „Es ist wirklich einfach, Zahlen in Cash zu verwandeln“, sagte Litan.

Sorge vor Nachahmern ist groß

Ein Schwachpunkt sind die Magnetstreifen auf der Rückseite der Karten. In vielen Teilen der Welt sind diese Modelle von Karten mit Chips abgelöst worden, die fast unmöglich zu kopieren sind. Da aber US-Banken und Händler an Karten mit Magnetstreifen festhalten, werden sie weiterhin weltweit in vielen Ländern akzeptiert.

Ein Analyst von CORE Security, einer legalen Hackerfirma, die Unternehmen Sicherheitsprogramme anbietet, sagte, der Schaden durch Geldautomaten-Diebstahl sei allein in den USA bis 2008 auf eine Milliarde Dollar im Jahr gestiegen. Der jüngste Coup werde Nachahmer inspirieren, sagte Ken Pickering. „Wenn man erst einmal einen so großen Angriff hat, dass sie 45 Millionen Dollar Beute machten, dann ist das wie ein Weckruf für de Cybercrime-Community“, sagte Pickering.

Bei dem „Lufthansa-Raub“ 1978 wurden aus einem Tresor der Fluggesellschaft auf dem New Yorker John-F.-Kennedy-Flughafen 5,8 Millionen Dollar erbeutet. Der Raub würde von Jimmy Burke geplant, der Scorsese zu der von Robert de Niro gespielten Figur im Film „Goodfellas“ inspirierte.

dapd
Mehr zum Thema
Unsere Partner
Anzeige
Stellenmarkt
Die besten Jobs auf Handelsblatt.com
Anzeige
Homeday
Homeday ermittelt Ihren Immobilienwert
Anzeige
IT BOLTWISE
Fachmagazin in Deutschland mit Fokus auf Künstliche Intelligenz und Robotik
Anzeige
Remind.me
Jedes Jahr mehrere hundert Euro Stromkosten sparen – so geht’s
Anzeige
Presseportal
Lesen Sie die News führender Unternehmen!
Anzeige
Bellevue Ferienhaus
Exklusive Urlaubsdomizile zu Top-Preisen
Anzeige
Übersicht
Ratgeber, Rechner, Empfehlungen, Angebotsvergleiche
Anzeige
Finanzvergleich
Die besten Produkte im Überblick
Anzeige
Gutscheine
Mit unseren Gutscheincodes bares Geld sparen
Anzeige
Weiterbildung
Jetzt informieren! Alles rund um das Thema Bildung auf einen Blick