Als die Stiftung Warentest das letzte Mal Wlan-Router testete galt noch der Routerzwang in Deutschland. Das war 2014. Mehrere Netzbetreiber hatten einem Teil ihrer Kunden teils jahrelang die Zugangsdaten verweigert, mit denen sie andere Technik als die des Anbieters nutzen konnten.
Firmen wie Telefónica, Vodafone und Unitymedia argumentierten damit, nur ihre Router könnten stabile Netzzugänge garantieren. Kritiker dagegen monierten, Zwangsrouter hinderten Kunden daran, sichere Technik zu nutzen.
Seit dem 1. August 2016 ist der Routerzwang Geschichte. Internetnutzer dürfen seitdem frei entscheiden, mit welchem Endgerät sie ins Netz gehen wollen – und die Provider müssen ihnen kostenlos und unaufgefordert alle relevanten Zugangsdaten zukommen lassen.
Diese Router schnitten am besten ab
Auf Rang 3 findet sich das Modell Archer VR2600v von TP-Link. Die Tester bewerten es mit gut (2,2). Für einen Kaufpreis von durchschnittlich 182 Euro erhält das leistungsstärkste Gerät in puncto Datenübertragung (Note 1,5). Dafür wird der Stromverbrauch nur mit ausreichend (3,9) bewertet.
Deutlich günstiger ist der Homeserver Speed von 1&1, der für rund 120 Euro zu haben ist. Note: Gut (1,7). Das Gerät ist baugleich mit der AVM Fritz!Box 7560 (174 Euro). Es zeichnet sich durch sehr gute Leistung in puncto Sicherheit, Telefonie, Handhabung und Vielseitigkeit aus.
Testsieger ist die Fritz!Box 7580. Kostenpunkt: 290 Euro. Das Urteil der Warentester fällt gut (1,6) aus. In puncto Datenübertragung rangiert das Gerät auf Platz 2 – in fast allen anderen Kategorien ist es Spitzenreiter.
Zwischen Januar und Februar 2017 hat die Stiftung Warentest zwölf Wlan-Router gekauft, davon zehn mit VDSL-Modem und zwei mit Kabelmodem. Die Geschwindigkeit und Reichweite der Datenübertragungen wurden mit 20 Prozent gewichtet, der Wlan- und Geräteschutz mit 10 Prozent, ebenso die Telefonie-Funktion; mit 30 Prozent fiel die Handhabung ins Gewicht, Vielseitigkeit und Stromverbrauch wurden mit je 15 Prozent gewichtet.
Nun hat die Stiftung Warentest zwischen Januar und Februar 2017 10 Router für DSL-Kunden und zwei für Kabelnutzer geprüft, darunter auch vier Router, die Internetanbieter stellen. Untersucht wurden Aspekte wie die Qualität und Reichweite der Datenübertragung, die Sicherheit, die Telefonie, die Handhabung, die Vielseitigkeit und der Stromverbrauchs. Den ausführlichen Test finden Sie kostenpflichtig hier.
Alle getesteten Geräte schnitten gut oder befriedigend ab – allerdings landeten die Providergeräte auf den hinteren Plätzen. Wer nur surfen will, dem dürften auch die Geräte, die etwa O2 oder Vodafone zur Verfügung stellen vollkommen ausreichen. Allen die mehr wollen, empfiehlt die Stiftung Warentest den Kauf eines eigenen Routers.
Diese Router schnitten am schlechtesten ab
Die Homexbox 2, die von O2 zur Verfügung gestellt wird, bewerten die Warentester mit befriedigend (2,9). In Sachen Telefonie und Vielseitigkeit schnitten andere Router deutlich besser ab. So bietet das Gerät nicht einmal einen Wlan-Gastzugang.
Easybox 804, die Vodafone-Kunden erhalten, schneidet ebenfalls mit befriedigend ab (2,8). Die Vielseitigkeit bewerten die Tester sogar nur mit ausreichend (3,7). Zwar ermöglicht das Gerät einen Wlan-Gastzugang – allerdings kann der Gastgeber seine Daten nicht vor einem Zugriff durch den Gast schützen.
Der Speedport W 922V von der Telekom kostet 172 Euro. Auch er schneidet nur mit befriedigend (2,6) ab. Datenübertragung und Handhabung bewerten die Tester mit gut – alle anderen Kategorien mit befriedigend.
Zwischen Januar und Februar 2017 hat die Stiftung Warentest zwölf Wlan-Router gekauft, davon zehn mit VDSL-Modem und zwei mit Kabelmodem. Die Geschwindigkeit und Reichweite der Datenübertragungen wurden mit 20 Prozent gewichtet, der Wlan- und Geräteschutz mit 10 Prozent, ebenso die Telefonie-Funktion; mit 30 Prozent fiel die Handhabung ins Gewicht, Vielseitigkeit und Stromverbrauch wurden mit je 15 Prozent gewichtet.
Die Vodafone Easybox etwa ermöglicht es nicht, den Router auch als Medienserver zu benutzen, um etwa Fotos oder Musik darauf abzuspeichern und vom ganzen Haus aus über das Wlan-Netz darauf zuzugreifen. Die O2 Homebox und der Kabelrouter von Vodafone ermöglichen es nicht, ein separates Wlan-Netz für Gäste anzubieten. Der Telekom Speedport W 922V ermöglicht das zwar – aber nur, wenn der Gast ebenfalls eine Kunde der Telekom ist.
Testsieger ist - wie schon beim Test 2014 - ein Gerät des Berliner Anbieters AVM, die Fritz!Box 7580.